Der jüngste Deal, der in der Cannabis-Branche für Aufsehen sorgt, ist die 7,2 Milliarden Dollar schwere Übernahme von GW Pharmaceuticals (NASDAQ:GWPH) durch ein wenig bekanntes, in Irland ansässiges Unternehmen - Jazz Pharmaceuticals (NASDAQ:JAZZ).
Die letzte Woche angekündigte Übernahme ist die bislang größte in der Marihuana-Industrie und könnte weitreichende Auswirkungen auf den wachsenden Sektor der auf Cannabinoid basierenden Medikamente haben.
GW Pharma ist das britische Unternehmen, das als erste Firma ein Medikament mit gereinigtem CBD - dem nicht psychoaktiven Bestandteil von Cannabis - auf den Markt gebracht hat, das jetzt zur Behandlung von Kindern mit schwerer Epilepsie eingesetzt wird. Das Medikament Epidiolex wurde 2018 von der US-amerikanischen Arzneimittelaufsicht Food and Drug Administration FDA zugelassen. Das Unternehmen führt derzeit Studien mit anderen Cannabis-basierten Behandlungsverfahren gegen Multiple Sklerose, Autismus und Schizophrenie durch.
Jazz Pharmaceuticals vermarktet eine Reihe von Krebsmedikamenten sowie eine führende Behandlung gegen Narkolepsie, d.h. chronischer Schlafstörung, die zu schweren Schlafanfällen am Tag führt.
Bruce Cozadd, der Aufsichtsratschef und CEO von Jazz Pharmaceuticals, sagte:
"Wir von Jazz sind stolz auf unsere führende Position bei Schlafmedikamenten und unser schnell wachsendes Onkologiegeschäft. Wir freuen uns, die branchenführende Cannabinoid-Plattform, die innovative Pipeline und die Produkte von GW zu integrieren, die unser neurowissenschaftliches Portfolio stärken und erweitern, unsere Umsätze weiter diversifizieren sowie nachhaltige, langfristige Wertschöpfungsmöglichkeiten vorantreiben werden."
Das Abkommen deutet eine Ausweitung der medizinischen Verwendung von Cannabis im Gesundheitswesen an und schafft die Voraussetzungen für das, was viele in der Branche als wachsenden Markt für pharmazeutische Produkte auf Cannabisbasis ansehen, die bei den Aufsichtsbehörden, insbesondere in Europa, Anklang gefunden haben.
Die bloße Größe der Übernahme von GW Pharma stellt eine weitere kürzlich erfolgte Fusion in der Branche in den Schatten, nämlich die im Dezember angekündigte 3,8 Milliarden US-Dollar Fusion von Tilray (NASDAQ:TLRY) und Aphria (TSX:APHA) (NASDAQ:APHA), zwei der größten Namen in der Cannabisindustrie.
Aurora mit Quartalszahlen am Donnerstag
Nach den am Montag vor Börsenbeginn gemeldeten Ergebnissen von Canopy Growth (TSX:WEED) (NASDAQ:CGC), gibt es den nächsten wichtigen Quartalsbericht aus dem Cannabissektor am Donnerstag, wenn Aurora Cannabis (TSX:ACB) (NYSE: ACB) seine Q2-Ergebnisse nach Handelsende vorlegen wird.
Basierend auf den prognostizierten Analystenprognosen wird ein Gewinn je Aktie von 0,19 USD erwartet, was nicht unbedingt das ist, was sich viele Anleger erhoffen würden, aber besser als der Verlust von 2,16 USD je Aktie im gleichen Quartal des vorangegangenen Geschäftsjahres.
Die Aktien von Aurora beendeten den Handel am Montagabend mit einem Plus von 16,2%. Sie haben ihren Kurs in den letzten drei Monaten mehr als verdoppelt, liegen aber immer noch um etwas mehr als 27% unter dem Vorjahresniveau.
Im Januar entließ der in Edmonton ansässige Cannabiszüchter Mitarbeiter, nachdem er einen Deal mit einem externen Vertriebspartner unterzeichnet hatte, der einen Großteil der Vertriebsaufgaben des Unternehmens übernommen hat. Aurora hat nicht offengelegt, wie viele Mitarbeiter es entlässt. Im Jahr 2020 gingen rund 1.000 Stellen verloren, als es angekündigte, die Geschäfte zu rationalisieren und einige Anbauflächen stillzulegen.