Die asiatischen Aktien starteten sehr positiv in die neue Woche; Hoffnungen auf mehr politische Unterstützung waren so ziemlich die einzige Erklärung für den Optimismus zum Wochenbeginn.
Der Shanghai Composite stieg mit einem plötzlichen Höhepunkt der Handelsvolumen um mehr als 4%, der Hang Seng legte 3,45% zu. China wird die Wirtschaftsdaten für Juni in den nächsten beiden Wochen veröffentlichen und es wird davon ausgegangen, dass sich die Aktivität solide erholt hat und die Inflation gestiegen ist. Aber es bleibt unsicher, ob der heutige Bullenlauf durch die soliden Datenerwartungen verursacht wird oder einfach nur durch Spekulationen.
Die Aktien in Tokio legten um 1,75% zu, während der S&P/ASX 200 (-0,31%) eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung aufwies, obwohl die chinesischen Aktien sich aufgrund der neuen Einschränkungsmassnahmen in Melbourne zur Eindämmung des Virus bullisch zeigten.
Die US-Aktien waren in der Sitzung über Nacht alle gut im Angebot und deuteten auf einen soliden Start nach einem wegen des Feiertags verlängerten Wochenende hin. Die Dow- (+1,30%) und Nasdaq-Futures (1,23%) legten zu, die Renditen der Staatsanleihen stiegen.
Gold blieb um 1700 USD pro Unze weitgehend unverändert.
Die Aktivität der FTSE- (+1,43%) und DAX-Futures (+2,13%) deutet auch in Europa einen positiven Start an.
Es scheint so, als reagieren die Anleger weltweit wenigerauf die steigenden Covid-Fälle, aber genauso begeistert über die zusätzlichen Anreizmassnahmen. Aber die unschöne Wahrheit ist, dass die zweite Jahreshälfte unter dem Schatten der Ängste vor einer zweiten Welle und wenig Hoffnung auf eine schnelle Konjunkturerholung liegt. Ob sich die Wirtschaftsrealität in den Anlagenpreisen widerspiegelt ist eine andere Frage. Die massive Injektion billiger Liquidität wird die Anlagekurse wohl weiter aufblasen. Die sehr niedrigen Renditen für Staatsanleihen sollten die Aktienkurse unterstützen. Das Liquiditätsangebot der Federal Reserve (Fed) stieg in diesem Jahr um fast 20% auf 18,4 Bio. USD und es dürfte noch steigen.
Die Aktienkursinflation ist dennoch kein nachhaltiger Antrieb für die Ölpreise, da höhere Anlagenbewertungen nicht unbedingt eine bessere Wirtschaftsaktivität in der nächsten Zukunft bedeuten. Die Ölhändler machen sich mehr Sorgen um die steigenden Coronavirusfälle und neue Einschränkungsmassnahmen. Die Nachfrage nach dem WTI bleibt über 40 USD pro Barrel begrenzt. Sollte der Stillstand um diesen Wert nicht überkommen werden, könnte das eine mittelfristige Abwärtskorrektur auslösen. Auf der Oberseite sehen wir solide Angebote vor 45 USD um den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (44,50 USD).
Der US-Dollarindex fiel bei den Devisen unter die 97-Schwelle.
Der EURUSD erfährt aufgrund der soliden Risikofreude und Anzeichen auf einen Kompromiss von den Frugal Five zum steuerlichen Rettungspaket im Wert von 750 Mrd. Euro vor der Eurogroup-Sitzung am 9. Juli stabile Unterstützung Die jüngsten CFTC-Daten bestätigen einen anhaltenden Anstieg der spekulativen Netto-Longpositionen im Euro aufgrund der steigenden Überzeugung bei Europaaren wie dem EURUSD, EURJPY und EURGBP. Wird die Einheitswährung durch die soliden Wirtschaftsdaten unterstützt, so sollte die Einheitswährung das Hoch vom Juni, 1,1423, in Angriff nehmen.
Die heute Morgen veröffentlichten deutschen Fabrikaufträge verbesserten sich im Mai um 10,4%, weniger als die von den Analysten erwarteten 15%. Der später heute anstehende europäische Einzelhandelsumsatz hat sich im Mai eventuell um 15% erholt, nach mehr als 11,7% in den letzten beiden Monaten.
Morgen sollten die deutschen Industriedaten eine schnelle Erholung im Mai anzeigen. Für die Zukunft wissen wir, dass die deutschen Fahrzeughersteller im Juni die Produktion um 80% hochgefahren haben. Auch wenn die einschüchternden Zahlen weitgehend an der sehr niedrigen Aktivität in den letzten Monaten liegen und unter den normalen Werten bleiben, sind die Anzeichen auf einen Anstieg vielversprechend für die Wachstumsprognosen und den Euro.
Das Cable bereitet sich darauf vor, die Angebote über der 1,25-Marke zurückzuschlagen. Das Pfund Sterling bleibt im Vergleich zu einem schwächeren US-Dollar im nachgefragt aber im Vergleich zur Einheitswährung im Angebot. Die Brexit-Verhandlungen der letzten Woche endeten mit einem bekannten Ergebnis, dass kein Fortschritt erzielt wurde, da die beiden Parteien sehr gespalten sind. Somit bieten die Preisanstiege des Sterlings weiter interessante Top-Selling-Chancen für die mittelfristigen Bären, da das Vereinigte Königreich überzeugt auf einen No-Deal-Brexit zusteuert.
Die antipodischen Währungen sind aufgrund der soliden Risikostimmung besser geboten. Der USDCAD ist zurück unter seinem gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (1,3545), auch wenn die Gewinne des Loonie aufgrund der stagnierenden Ölpreise zurückgehen könnten und die Möglichkeit steigt, dass wir an den Ölmärkten eine Abwärtskorrektur sehen könnten.