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Fed und EZB: Alle Blicke auf die Notenbanken

Veröffentlicht am 08.06.2018, 11:08
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird die US-Notenbank am kommenden Mittwoch, den 13. Juni, ihren Leitzins erneut anheben (siehe gestrige Börse-Intern). Zudem wird auf uns nach aktuellen Informationen nur einen Tag später eine marktbewegende Nachricht von Seiten der Europäischen Zentralbank (EZB) zukommen.

Ende des Kaufprogramms steht zur Diskussion

So kündigte Chefvolkswirt der EZB Peter Praet vorgestern in einer Rede in Berlin an, dass am 14. Juni bei der nächsten Sitzung des EZB-Rats über die Fortsetzung des Anleihenkaufprogramms diskutiert werden wird. Denn die EZB befinde sich auf einem guten Weg zum Erreichen des Inflationsziels, so Praet. Der Wirtschaftsaufschwung in den Staaten der Währungsunion sorge für einen höheren Preisdruck, der sich in höheren Löhnen niederschlagen werde. „Dies stärkt unser Vertrauen, dass die Inflation mittelfristig ein Niveau von unter, aber nahe zwei Prozent erreichen wird“, so der EZB-Chefvolkswirt.

Somit sei es angebracht, die weitere Entwicklung der Anleihekäufe zu prüfen. Auch Bundesbankchef Jens Weidmann sagte dazu erst kürzlich, dass er die Erwartungen von Finanzinvestoren, wonach das Programm noch dieses Jahr zu Ende gehen wird, für plausibel halte.

Hat die EZB ihr Ziel bald erreicht?

Noch am Mittwoch vergangener Woche schrieb ich zu den gestiegen Inflationsdaten in Deutschland, dass dies „ein erster Vorgeschmack auf die Inflationsdaten der gesamten Eurozone“ (siehe „Inflationsanstieg spielt der EZB in die Hände“) sei. Und tatsächlich stieg die jährliche Inflation im Euroraum laut einer ersten Schnellschätzung von Eurostat im Mai 2018 auf 1,9 %, nach nur 1,2% im Vormonat. Damit hätten wir den höchsten Stand seit April 2017 erreicht.

Inflation im Euroraum

Und sie läge dann genau im Zielbereich der EZB von unter, aber nahe 2 %. Jedoch beträgt die Kernrate laut der Schätzung im Mai nur 1,1 %, nach 0,7 % im April. Hier klafft also noch eine etwas größere Lücke bis zum Zielbereich. So oder so dürfte der deutliche Inflationsanstieg die Notenbank darin bestärken, das Anleihekaufprogramm langsam weiter runterzufahren und es - vielleicht (erst) zum Jahresende – ganz auslaufen zu lassen.

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Doppelter Liquiditätsentzug der Märkte

Kurzfristig sollte diese Entscheidung die Aktienmärkte nur geringfügig beeinflussen. Auf die lange Sicht gesehen, werden sich die Kurse durch den (zunehmenden) Liquiditätsentzug aber immer stärker belastet zeigen. Dazu hier noch einmal der Reinvestitions-Plan der Fed:

Fed-Plan zur Reduzierung der Reinvestitionen

Laut dieses Reinvestitions-Plans kommt es schon im Juli zur nächsten Stufe der „Schubumkehr“. Dies bedeutet, dass ab Juli auslaufende Staatsanleihen im Umfang von 24 Mrd. und Hypotheken im Volumen von 16 Mrd. US-Dollar nicht mehr reinvestiert werden. Insgesamt gehen dem Markt damit 40 Mrd. Dollar Liquidität pro Monat von Seiten der Fed verloren.

Sollte die EZB auch ihr Anleihenkaufprogramm verringern oder gar vollständig einstellen, werden die Aktienkurse von da an gleich von zwei Notenbankmaßnahmen belastet. Passend zur Saisonalität könnte der Spätsommer also eine schwere Zeit für Aktionäre werden.

Konsolidierung im EUR/USD

Durch die Aussagen des EZB-Chefvolkswirtes wurde zudem die laufende Gegenbewegung des Euro zum US-Dollar (siehe gestrige Börse-Intern) noch weiter unterstützt. Insgesamt sollten sich die Maßnahmen der EZB und der Fed in Bezug auf ihre Wirkung auf die jeweiligen Währungen ausgleichen. Entsprechend erwarte ich immer noch eine Konsolidierung im EUR/USD. Weiterhin stiegen die Renditen der Anleihen wieder bzw. fielen deren Kurse, nachdem es in den vergangenen Wochen noch panikartige Bewegungen aufgrund der Entwicklungen in Italien gab. Ich rechne auch hier mit einer Fortsetzung dieser Tendenz.

Fazit

Derzeit sehe ich kaum einen Grund, von den in den vergangenen Wochen und Monaten hier besprochenen Szenarien für die einzelnen Märkte abzuweichen. Am Ende werden die politischen Entwicklungen die Kurse immer nur kurzfristig beeinflussen und die Entwicklung der Wirtschaft und damit der Unternehmensgewinne wird sich immer wieder als entscheidender Faktor hervortun. Gleichzeitig fokussieren sich die Anleger langfristig eher auf die Geldpolitik.

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So stützt das anhaltende Wirtschaftswachstum die Aktienmärkte, während sie durch die zunehmend restriktivere Geldpolitik belastet werden. Dies spricht insgesamt für eine große Seitwärtstendenz auf hohem Niveau.

Gleichzeitig dürfte die zunehmende Zinsdifferenz zwischen Euro- und Dollarraum den EUR/USD belasten, wenngleich ein Hinweis auf das Ende der EZB-Käufe stützend wirken könnte. So kann man auch hier eher eine Seitwärtstendenz oder eine flache Abwärtstendenz in Aussicht stellen. Zumal dies zum übergeordneten Abwärtstrend, in dem sich der Euro zum US-Dollar befindet, passen würde.

Die Anleihemärkte (Bund-Future) durchleben weiterhin eine „große Trendwende“ (siehe u. a. „EZB und Fed sorgen für große Trendwende im Bund-Future“). Dabei dürften die jüngsten panikartigen Bewegungen die finale Bestätigung dafür gewesen sein.

Welche Tradingchancen sich aus den kurzfristigen Kursschwankungen ergeben, werden wir in den kommenden Ausgaben der Börse-Intern, insbesondere aber natürlich in unseren Börsenbriefen ausgiebig erläutern.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

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