Seit Freitag hat die Risikoaversion der globalen Anleger leicht zugenommen. Mit Gold und deutschen Staatsanleihen stiegen zwei Risk off - Indikatoren gestern deutlich an und drückten den apano-Stimmungsindex auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen. Auslöser waren neben den neuen Unsicherheiten im Handelsstreit insbesondere die schwachen Euroland-Einkaufsmanagerindizes. Die kontinuierlich nachlassende Wachstumsdynamik und damit verbundenen Zinsszenarien zeigte sich gestern in der Performance der STXE 600 - Branchen: defensive Sektoren recht stabil, unter besonderem Druck hingegen Banken und Bergbauwerte. Der FED-Gouverneur von St. Lois (Bullard) betonte, dass die US-Notenbank auf Sicht fahren wird und die von vielen Marktteilnehmern erwartete weitere Zinslockerung noch keine ausgemachte Sache sei. Die PBoC sieht keine Veranlassung, die Zinsen aggressiv zu lockern. China hätte genügend fiskalpolitische Möglichkeiten. D, FR und UK schlossen sich in einer gemeinsamen Erklärung der US-amerikanischen Behauptung an, dass der Iran für den Angriff auf die saudischen Ölraffinerien verantwortlich sei. Interessant, dass mittlerweile auch sie die Meinung vertreten, dass der Iran sein konventionelles Raketenprogramm beschränken müsse. Dessen unkontrollierte Expansion war ja der Hauptgrund, warum Trump aus dem Abkommen ausgestiegen war. Es wird spannend, was diesbezüglich auf der UN-Vollversammlung noch zu hören sein wird. Die gestern Nachmittag herein gekommenen robusten Zahlen zur US-Produktion der Privatwirtschaft im September (Industrie und Dienstleister zusammen) ließen im Abendgeschäft die US-Börsen stabil ausklingen. Positiv bewertet wurde die Ankündigung neuer Soja-Käufe durch China. Die Kontraktion in Japans verarbeitendem Gewerbe hat sich im September beschleunigt. Begründet wird dies mit den Spannungen in Hongkong, dem Streit mit Seoul und dem Brexit. Der Servicesektor weiterhin expansiv. Im freundlichen STXE 600 heute früh erneut defensive Branchen gefragt, am Ende rangieren Bergbau und Automobile.