Emden-Research / 25.10.2018 - 11:55 Uhr: Die das Kursgeschehen prägenden Belastungsfaktoren sind bereits seit geraumer Zeit bekannt. Steigende US-Zinsen, der Handelskonflikt zwischen den USA und China, Konjunktursorgen, ein drohender ungeordneter Brexit sowie ein mögliches Aufflammen der Euro-Krise im Zuge des italienischen Budgetstreits sind hier anzuführen. Aber erst die Korrektur an der Wall Street zieht, die in diesem Kontext lange auf ihren Rekordhochs gehalten hatte, lässt die Aktienmärkte weltweit in ernsthafte Bredouille geraten. Forciert wird die Abwärtsbewegung durch zuletzt schwache Konjunkturdaten in alter und neuer Welt und von einer bis dato enttäuschend verlaufenen Berichtssaison.
Hüstelt die Wall Street, bekommen die Börsen Europas und Asiens bereits einen ernsten Schnupfen, heißt es unter Börsianern. Auf der anderen Seite des Atlantiks geht es aber nun nicht mehr um ein Hüsteln, sondern um schwere Nießattacken. Entsprechend impulsiv reagieren die Aktienindizes rund um den Globus. Dunkelrot gehen unter anderem Japan und Korea aus dem Handel, nachdem die US-Börsen zur Wochenmitte den größten Tagesverlust seit 2011 ausweisen mussten.
Die Technologiebörse Nasdaq rauscht, angesichts schwacher Quartalszahlen und vor allem Ausblicken diverser amerikanischer Chip-Hersteller, gleich mal 4,6 Prozent in die Tiefe. Der komplette Jahresgewinn hat sich mittlerweile in Luft aufgelöst. Ein Stück weiter ist bereits der deutsche Leitindex DAX, der sich jetzt zusehends der psychologisch markanten Marke von 11.000 Zählern nähert. Darunter finden sich aus charttechnischer Sicht die 10.800 und 10.500 Punkte als potentielle Auflagezonen.
Zur Stunde notiert der Dax bei 11.255 Punkten noch dankbare 0,5 Prozent fester. Ob es sich dabei um den Start einer nachhaltigeren Erholung oder, wie zuletzt so häufig gesehen, nur um eine technische Gegenbewegung handelt, bleibt abzuwarten. Den Takt dürfte auch heute wieder der US-Markt vorgeben. Mit entsprechenden Argusaugen werden Investoren den Handelsstart an der Wall Street verfolgen.
Im weiteren Tagesverlauf stehen zudem wieder zahlreiche Wirtschafts- und Unternehmensdaten auf dem Terminkalender. Hierzulande blicken Marktteilnehmer insbesondere auf die Geldpolitik, wenn Europas oberster Währungshüter Mario Draghi den Zinsentscheid verkündet und die weitere monetäre Marschroute der EZB erläutert. Jenseits des großen Teiches rücken wöchentliche Erst- und Folgeanträge auf Arbeitslosenunterstützung sowie Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter und schwebende Hausverkäufe für den Monat September in den Blickpunkt. Im Zuge der Bilanzsaison veröffentlichen u.a. UBS (NYSE:UBS), Daimler (DE:DAIGn), Metro (DE:MEOG), Puma, GE (NYSE:GE), Twitter (NYSE:TWTR), Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Intel (NASDAQ:INTC) ihre Quartalsausweise.