Der australische Dollar (AUD) zum japanischen Yen (JPY) gilt in Fachkreisen als beliebtes Risikobarometer für die internationalen Finanzmärkte. Das liegt daran, dass der australische Dollar im Verhältnis zum Yen immerhin noch einen kleinen Zinsertrag abwirft. Sobald die globale Risikobereitschaft zunimmt, steigt der Aussie, während der Yen fällt und umgekehrt.
Mit dem coronabedingten Ausverkauf an den Aktienmärkten im März ging es ebenfalls spürbar nach unten für den AUD/JPY. Mit 59,87 sank das Paar auf den tiefsten Stand seit Februar 2009. Danach begab es sich auf Erholungskurs, bis am Montag die Preise für die US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) zum ersten Mal in der Geschichte ins Negative rutschten. Das belastete nicht nur den Risikoappetit der Anleger, sondern auch den AUD/JPY und die Aktienmärkte.
Die technischen Indikatoren auf täglicher Basis haben bereits deutlich an Dynamik eingebüßt. So droht der MACD an seiner Nulllinie, die er von unten nach oben testet, zu scheitern. Gleiches gilt für den RSI, der Anfang April über seine 50 Punkte-Marke schoss, gestern aber wieder unter die Signallinie fiel.
Rein charttechnisch betrachtet hat der RSI seinen steilen Korrekturtrend vom Tief am 19. März bereits unterschritten. Eine Erholung über die 50-Tage-Linie (akt. 68,73) war dem Paar in den letzten Tagen nicht geglückt. Sollte der AUD/JPY nun auch seine horizontale Unterstützung bei 67,75 preisgeben, so müssten sich Anleger auf stärkere Kursverluste in Richtung des Tiefs vom 2. April bei 64,39 einstellen.
Parallel dazu gilt es den Blick auf den Aktienmarkt zu richten, schließlich korreliert das Währungspaar eng mit Indizes wie dem S&P 500, Dow Jones und Nasdaq 100.