Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheit aufgrund der Pandemie blieb der britische Wohnungsmarkt im vergangenen Jahr robust. Das Amt für nationale Statistik berichtete:
"Die jüngsten Preissteigerungen könnten eine Reihe von Faktoren widerspiegeln, darunter eine aufgestaute Nachfrage, einige mögliche Änderungen der Wohnpräferenzen seit der Pandemie und eine Reaktion auf Änderungen der Grunderwerbssteuer in den verschiedenen Ländern."
Der globale Immobilienkonzern Savills belegt dies mit Zahlen:
"Die Hauspreise stiegen im April um 2,1%. Dies war der stärkste Anstieg von einem Monat zum nächsten seit Februar 2004 und bringt die jährliche Wachstumsrate der britischen Wohnimmobilienpreise auf 7,1%. Die Teuerung auf dem Wohnimmobilienmarkt wird im Sommer wahrscheinlich zweistellig sein. Die Nachfrage bleibt stark, aber das Angebot an zum Verkauf stehenden Häusern hat nicht mit der Nachfrage Schritt gehalten."
Tatsächlich ist die Nachfrage nach neuen Häusern in ganz Großbritannien robust. Derzeit hat die Regierung ein Ziel von 300.000 neuen Häusern pro Jahr. Unser heutiger Artikel befasst sich daher mit dem FTSE 100-Mitglied, dem Hausbauunternehmen Barratt Developments (LON:BDEV) (OTC:BTDPY). Die BDEV-Aktie ist seit Jahresbeginn um 16% gestiegen und erreichte kürzlich ein 52-Wochenhoch von 779,40 Pence.
Am 3. Juni beendete die Aktie den Handel bei 760 Pence (21,56 USD für US-amerikanische Aktien). Beim aktuellen Aktienkurs ergibt sich eine Dividendenrendite von fast 1%. Die Marktkapitalisierung beträgt 7,74 Milliarden Pfund (oder 10,92 Milliarden USD).
Die jüngsten Geschäftszahlen
Die Geschichte der Gruppe reicht bis in die frühen 1950er Jahre zurück. Das Unternehmen ging in 1968 an die Londoner Börse (LON:LSEG).
Seitdem ist Barratt der größte Hausbauer Großbritanniens geworden und erhielt von Baukunden die Bestbewertung mit 5 Sternen in der neuen Jahresumfrage (New Homes Customer Satisfaction Survey) des Bauherrenverbands.
Anfang Januar legte Barratt robuste Halbjahresergebnisse für den am 31. Dezember endenden Sechsmonatszeitraum vor. Der Umsatz belief sich auf 2,5 Mrd. GBP (oder 3,53 Mrd. USD), ein Plus von 10,1% gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn vor Steuern betrug 430,2 Mio. GBP (oder 606,7 Mio. USD), ein Plus von 1,7 % gegenüber dem Vorjahr.
Die Zahlen vom 6. Mai waren ebenfalls robust. Verkauft wurden 14.846 Wohnungen, 4,7% mehr als in 2019. Die vergleichbaren Kennzahlen für Mai 2020 und Mai 2019 waren 12.205 Wohnungen bzw. 14.181 Wohnungen.
CEO David Thomas sagte:
"Wir sehen eine große Nachfrage nach unseren qualitativ hochwertigen, energieeffizienten Häusern in gut konzipierten Projekten, was bedeutet, dass wir nun eine Steigerung der Fertigstellung von Eigenheimen auf 16.000 bis 16.250 Häuser in diesem Jahr erwarten."
Die Investoren waren erfreut zu hören, dass Barratt mehr Häuser fertiggestellt und zu höheren Preisen verkauft hat. Nach den Zahlen haben eine Reihe von Analysten ihre Gewinnprognosen für dieses und nächstes Jahr angehoben. BDEV wird damit jetzt zu geschätzten Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnissen von 10,40 bzw. 2,14 bewertet.
Fazit
Ein boomender Markt in Großbritannien hat Barratt, das zu den stärksten Marken unter den britischen Hausbauunternehmen zählt, hohe Kursgewinne beschert. Angesichts dessen, wie weit die Aktie im vergangenen Jahr hochgeschnellt ist, könnten jedoch kurzfristige Gewinnmitnahmen vor der Tür stehen.
Außerdem sei an dieser Stelle daran erinnert, dass mit steigenden Rohstoffpreisen auch die Baukosten steigen. Mit anderen Worten: Es könnte zu Engpässen in der Lieferkette kommen, die sich auf Gewinnmargen durchschlagen.
Daher halten wir Vorsicht für angemessen und würden eine Kursdelle abwarten, bevor wir in die Aktie investieren. Ein potenzieller Rückgang in Richtung des 730-Pence-Niveaus oder darunter würde die Sicherheitsmarge verbessern. Im Februar 2020 wurde die BDEV-Aktie über 870 Pence gehandelt.
Daher könnte eine weitere fundamentale Stärke den Aktienkurs in den kommenden Quartalen leicht wieder auf diese Niveaus bringen. Angesichts der Bedeutung des Wohnungssektors für die britische Wirtschaft und der Zahl der jährlich benötigten Neubauwohnungen verfügt Barratt über erhebliches Potenzial für höhere Umsätze und Gewinne.
Aber nicht nur in Großbritannien, sondern auch in den USA war das vergangene Jahr ein starkes Jahr für den Immobilienmarkt. Anleger, die davon ausgehen, dass sich die Stärke des US-Immobilienmarktes in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird, könnten auch eine Anlage in ETFs in Betracht ziehen, die sich auf den US-Hausbau konzentrieren. Beispiele hierfür wären: