Beim EUR/USD ist Zurückhaltung gefragt, zumindest im Lager der Bullen. Für den pessimistischen Grundton gibt es sowohl charttechnische als auch fundamentale Gründe. Ein neuerliches Abgleiten auf neue Mehrjahrestiefs ist nicht ausgeschlossen.
Die Gemeinschaftswährung arbeitete zur Monatsmitte an einem Wiederanstieg über seine gleitenden Durchschnitte der letzten 38 und 90 Tage, scheiterte allerdings an einem Durchbruch. In der Konsequenz kollabierte der EUR/USD auf ein neues Mehrjahrestief bei 1,1103 Dollar.
Mit einem nachhaltigen Rutsch unter das neue Tief stünde die gesamte Erholung seit Ende 2016 auf dem Spiel. Nach unten hin liegt die nächste Unterstützung 1,1005 Dollar, die auf eine horizontale Haltelinie aus mehreren Hoch- und Tiefpunkten der letzten Jahre zurückgeht. Bei 1,0841 Dollar findet sich eine Marke untergeordneter Chartunterstützung. Das 78,6% Fibonacci-Retracement des gesamten Aufwärtsimpulses seit Ende 2016 liegt bei 1,0809 Dollar.
Die markttechnischen Indikatoren auf täglicher Basis zeigen aktuell noch keine Anzeichen einer Erholung. Sowohl MACD als auch RSI geben an, dass die Bullen weiterhin in der Defensive sind.
Um die angeschlagene Charttechnik zu reparieren, muss sich der Markt über eine entscheidende Hürde bewegen. Diese ist unserer Ansicht nach die 200-Tage-Linie bei 1,1307 Dollar. Das wäre ein positives Signal für die Gemeinschaftswährung und würde eine größere Erholung lostreten.