Im Mai dieses Jahres haben wir einen Artikel zum Thema: 'Schürft das Königreich Bhutan bereits seit Jahren Bitcoin?' veröffentlicht. Hierbei handelt es sich wiederum um ein Land, dem man jetzt nicht unbedingt auf Anhieb solch „zukunftsorientierte Praktiken“ zuschreiben würde. Bhutan, eine kleine Nation inmitten des Himalayas, bekannt für sein Streben nach Bruttonationalglück und seine abgeschiedene Lage, hat sich in den letzten Jahren zu einem unerwarteten Akteur im globalen Bitcoin-Mining entwickelt. Belegt werden konnte dies zum einen durch Daten, die im Rahmen der Insolvenzprozesse der Krypto-Kreditgeber BlockFi und Celsius (NASDAQ:CELH) ans Tageslicht kamen. Zum anderen deuteten auch spezielle Importe auf eine nicht unwesentliche Mining-Aktivität Bhutans hin.
Entdeckung durch Forbes: Satellitenbilder enthüllen Geheimnis
Diese Entwicklung wurde erst kürzlich durch umfassende Recherchen und Analyse von Satellitenbildern, wie sie von Forbes durchgeführt wurden, aufgedeckt. Die Berichte zeigen, dass Bhutan seine natürlichen Ressourcen, insbesondere die Wasserkraft, für das energieintensive Bitcoin-Mining nutzt. Dieses Vorgehen scheint eine Reaktion auf die wirtschaftlichen Herausforderungen zu sein, mit denen das Land in den letzten Jahren konfrontiert wurde – insbesondere dem drastischen Rückgang der Tourismuseinnahmen infolge der Covid-19-Pandemie.
Interessanterweise befinden sich einige der Bitcoin-Minen an Orten, die ursprünglich für ganz andere Zwecke vorgesehen waren. So wurde beispielsweise eine Mine auf dem Gelände des gescheiterten „Education City“-Projekts errichtet, ein ehemals ambitioniertes Vorhaben zur Schaffung eines internationalen Bildungszentrums. Die vorhandene Infrastruktur dieses Projekts – Straßen, Brücken, Wasserversorgung und Stromleitungen – boten die idealen Voraussetzungen für eine Umnutzung in eine Bitcoin-Mine.
Strategische Platzierung und Ausstattung der Minen
Die Standorte für das Mining in Bhutan wurden strategisch ausgewählt, um den Betrieb effizient und unauffällig zu gestalten. Die Anlagen sind oft versteckt hinter Hügeln oder in dicht bewaldeten Gebieten positioniert, was ihre Entdeckung erschwert. Die Minen sind mit modernster Technik ausgestattet, darunter hochleistungsfähige Asic-Geräte und Kühlsysteme.
Trotz dieser fortschrittlichen Infrastruktur ist Bhutan jedoch auch den natürlichen Gegebenheiten seines Standorts ausgesetzt. So muss das Land in den Dürrezeiten der asiatischen Monsunzeit oft Strom aus Indien importieren, da seine eigenen Wasserkraftwerke nicht ausreichend Energie liefern können. In diesen Zeiten wird die Priorität auf den heimischen Verbrauch gelegt und die Bitcoin-Mining-Aktivitäten werden eingeschränkt.
Ausblick und Potenziale
Das Engagement Bhutans im Bitcoin-Mining verdeutlicht, wie das Land moderne Technologien nutzt, um seine wirtschaftlichen Herausforderungen anzugehen und neue Wege für Wachstum und Entwicklung zu finden. Dieses Vorgehen zeigt eine interessante Symbiose aus der Nutzung fortschrittlicher Technologien und der Bewahrung traditioneller Werte und Prinzipien des Landes.
Obwohl viele Fragen zum Umfang und zur Zukunft des Bitcoin-Minings in Bhutan noch offenbleiben, bietet diese Entwicklung ein spannendes Beispiel dafür, wie ein traditionell isoliertes Land sich an die sich wandelnde globale Wirtschaft anpasst und dabei gleichzeitig seine ökologischen und sozialen Prinzipien zu wahren versucht.
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