Bitcoin ist im Oktober bisher um 36% gestiegen und seit Jahresbeginn um über 100%. Am 20. Oktober erreichte er ein Allzeithoch. Seitdem hat die Cyberdevise jedoch etwa 8 % an Wert verloren und kostet jetzt etwa 60.000 Dollar.
Ausgelöst wurde die Rallye im Oktober durch die Zulassung zweier börsengehandelter Fonds (ETFs), die es Anlegern nun auch in den USA ermöglichen, über den Aktien- und nicht nur den Terminmarkt in Bitcoin zu investieren. Bei diesen Fonds handelt es sich nicht um physisch besicherte ETFs, was bedeutet, dass sie nicht in den eigentlichen digitalen Token investieren. Vielmehr bilden sie die Preisbewegungen der Bitcoin-Terminkontrakte ab. Bislang hat die US-Börsenaufsichtsbehörde nur Bitcoin-ETFs auf Futures-Basis zugelassen.
Für Anleger, die sich für Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, interessieren, stellen wir heute diese speziellen Fonds vor. Zu diesem Thema haben wir bereits kürzlich den ARK Next Generation Internet ETF (NYSE:ARKW) behandelt, der im Grayscale Bitcoin Trust (OTC:GBTC) engagiert ist.
1. ProShares Bitcoin Strategy ETF
- Aktueller Kurs: 38,09 USD
- Kostenquote: 0,95% pro Jahr
Der ProShares Bitcoin Strategy ETF (NYSE:BITO) begann den Handel an der New York Stock Exchange am 19. Oktober mit einem Eröffnungskurs von 40,88 Dollar. Am Folgetag erreichte er ein Intraday-Rekordhoch von 43,95 Dollar.
Dann, am 22. Oktober, markierte der ETF mit 38,90 Dollar ein Intraday-Tief. Aktuell pendelt BITO um die 40 Dollar und hat seit seiner Auflegung etwa 2 % an Wert verloren. All das macht deutlich, dass der Fonds auf kurze Sicht extrem volatil ist.
Der BITO wurde als erster Bitcoin-ETF an einer amerikanischen Börse zugelassen. Allerdings investiert er, wie bereits oben erwähnt, nicht direkt in Bitcoin. Und wie wir bereits in der Vergangenheit in Bezug auf verschiedene börsengehandelte Produkte, die den Preis von Rohstoffen mittels Terminkontrakten abbilden, besprochen haben, wird die Wertentwicklung von Bitcoin-Futures nicht genau dem Spotpreis von Bitcoin folgen.
Solche Futures-Fonds müssen die darin enthaltenen Futures-Kontrakte regelmäßig - in der Regel monatlich - rollen, d.h. auslaufende Kontrakte durch später fällige Kontrakte ersetzen. Und Futures-Märkte werden in der Regel "im Contango" gehandelt, bei denen der Futures-Preis eines bestimmten Vermögenswerts höher ist als der Kassapreis. Diese Differenz bildet das Contango-Risiko. Solche Rollkosten gibt es auch bei Bitcoin-Futures.
Aufgrund des Contango bildet der Futures-Preis den Kassapreis nicht optimal ab. Daher können auf Futures basierende börsengehandelte Fonds durch das Rollen innerhalb eines Jahres leicht zwischen 5 und 8 % (möglicherweise mehr) verlieren. Mit anderen Worten: die Terminkurve weist eine erhebliche Underperformance auf, zusätzlich zu der hohen jährlichen Kostenquote von 0,95 %.
Aus diesem Grund sind ETFs, die auf Bitcoin-Futures als Anlageklasse basieren, möglicherweise nicht für jeden geeignet. Darüber hinaus sind die Preise von Bitcoin und Bitcoin-Futures gerade auf kurze Sicht sehr volatil.
Nichtsdestotrotz macht ein ETF auf Bitcoin die Anlageklasse für langfristig orientierte Anleger viel zugänglicher, auch weil sie nun bequem und transparent über ihre regulären Broker-Konten in diese Anlageklasse investieren können. Anleger müssen jedoch die Risiken kennen, die mit Investitionen sowohl in Kryptowährungen als auch an Terminmärkten verbunden sind.
2. Valkyrie Bitcoin Strategy ETF
- Aktueller Kurs: 23,47 USD
- Kostenquote: 0,95% pro Jahr
Der Valkyrie Bitcoin Strategy ETF (NASDAQ:BTF) kam am 22. Oktober mit einem Eröffnungskurs von 25,50 Dollar an die Nasdaq, was gleichzeitig sein Allzeithoch war. Aktuell steht er bei 23,50 Dollar und hat damit mehr als 7,5 % an Wert verloren.
Der BTF-ETF investiert ebenfalls hauptsächlich in Terminkontrakte, insbesondere in Bitcoin-Futures der Chicago Mercantile Exchange. Die vom ETF gehaltenen Futures-Kontrakte werden bar und nicht physisch abgerechnet.
Wie BITO ist auch BTF in den ersten Handelstagen unter Druck geraten. Trotz der kurzfristigen Einbußen dürfte BTF aber ebenfalls unter Privatanlegern auf Interesse stoßen.
Fazit
Bislang gab es im Oktober zwei Bitcoin-ETFs, die mit großem Tamtam an der New Yorker Börse bzw. an der Nasdaq eingeführt wurden. Infolgedessen erreichte der Bitcoin im Laufe des Monats neue Allzeithochs und zog auch viele Altcoins mit nach oben.
So ist beispielsweise die nach Marktkapitalisierung zweitgrößte Kryptowährung Ethereum in diesem Monat ebenfalls um rund 35 % gestiegen. An der Wall Street fragt man sich nun, ob als nächstes ein Ethereum-ETF auf den Markt kommen könnte, der in die Fußstapfen von BITO und BTF tritt.
Ein physisch besicherter börsengehandelter Fonds, der direkt in Ethereums investiert, wird es in nächster Zeit wohl nicht geben. Allerdings könnte ein regulierter ETF mittels einer auf Futures basierenden Strategie in den kommenden Monaten möglich sein und den Preis von Ethereum sowie vieler anderer Kryptowährungen erheblich steigen lassen.