Nach den schweren Kursturbulenzen der vergangenen Tage schlossen die Aktien an der Wall Street am Freitag uneinheitlich. Die wichtigen Aktienindizes verbuchten zu Jahresbeginn wegen erhöhter Treasury-Renditen, die weiterhin die Aktienkurse vieler hoch bewerteter Technologieunternehmen belasteten, die zweite Verlustwoche in Folge.
Die vor uns liegende, ferienbedingt verkürzte Handelswoche verspricht aufgrund der anstehenden Q4-Gewinnzahlen eine weitere geschäftige Woche zu werden. Zu den wichtigsten Unternehmen, die einen Blick in ihre Bilanz gewähren, gehören Netflix (NASDAQ:NFLX), Goldman Sachs (NYSE:GS), Bank of America (NYSE:BAC), UnitedHealth (NYSE: UNH), Procter & Gamble (NYSE:PG), sowie United Airlines (NASDAQ:UAL), und American Airlines (NASDAQ:AAL).
Ganz gleich, in welche Richtung sich der Markt entwickelt, nachstehend stellen wir eine Aktie vor, die in den kommenden Tagen voraussichtlich sehr gefragt sein dürfte, und eine andere, bei der erneut Verluste drohen.
Zur Erinnerung: unsere Prognose gilt nur für die kommende Handelswoche.
Kaufempfehlung: Caterpillar
Caterpillar (NYSE:CAT), dessen Aktien am Freitag auf ein Sechsmonatshoch gestiegen waren, sollte in der vor uns liegenden Handelswoche weitere Kursgewinne verbuchen können, da sich die Anleger weiterhin auf Value-Titel stürzen, die von den sich verbessernden Wirtschaftsaussichten profitieren.
Der Industrieriese, der zu den weltweit führenden Herstellern von Bau-, Bergbau- und Energieausrüstungen gehört, hat im Januar bisher mehr als 10 % zugelegt, wozu vor allem der Optimismus Der Investoren rund um die Weltwirtschaft beigetragen hat, der wiederum eine umfassende Rallye bei einer Vielzahl von Rohstoffen ausgelöst hat.
Die CAT-Aktie schloss am Freitag bei 228,94 Dollar und erreichte damit ihren höchsten Stand seit dem 10. Juni 2021. Auf dem aktuellen Niveau kommt der in Deerfield, Illinois, ansässige Schwermaschinenhersteller auf eine Marktkapitalisierung von rund 123,8 Milliarden Dollar.
Das Unternehmen meldete dank einer boomenden Bautätigkeit und einer wieder anziehenden Nachfrage nach Rohstoffen solide Q3-Ergebnisse. Am Freitag, den 28. Januar, soll Caterpillar vor der US-Börseneröffnung seine neuesten Gewinnzahlen veröffentlichen.
Nach den Konsensschätzungen dürfte das Unternehmen, das die EPS-Schätzungen der Wall Street seit sechs Quartalen in Folge übertrifft, für das vierte Quartal einen Gewinn von 2,27 Dollar pro Aktie ausweisen, ein Plus von 7,1 % gegenüber dem EPS von 2,12 Dollar im Vorjahresquartal.
Der Umsatz soll im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17,2 % auf 13,1 Milliarden Dollar steigen, begünstigt durch ein höheres Absatzvolumen, welches auf die gestiegene Nachfrage der Endkunden vor dem Hintergrund der nachlassenden Unsicherheit im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zurückzuführen ist.
Neben den Umsatz- und Gewinnzahlen hoffen die Anleger darauf, dass das Management von Caterpillar angesichts der vielversprechenden Aussichten für Baumaschinen im gegenwärtigen Umfeld seine Prognosen für die Folgemonate erhöhen wird.
Quelle: InvestingPro
Nicht überraschend ist die CAT-Aktie nach den Modellen von InvestingPro derzeit unterbewertet und könnte in den nächsten zwölf Monaten um etwa 4 % auf ihren fairen Wert von 238,26 Dollar je Aktie zulegen.
Verkaufsempfehlung: Snap
Snap (NYSE:SNAP), dessen Aktien in den letzten Sitzungen kontinuierlich auf neue Tiefstkurse abgerutscht sind, steht vor einer weiteren turbulenten Handelswoche, denn das Mutterunternehmen der Social-Media-Messaging-App Snapchat muss sich derzeit gleich mit mehreren negativen Faktoren rumschlagen.
Das in Santa Monica, Kalifornien, ansässige Technologieunternehmen hat in diesem Monat bisher fast 19 % an Wert eingebüßt. Im Vorjahr war die Aktie bereits um 6 % gefallen.
Angesichts der zunehmend restriktiven Haltung der US-Notenbank Fed und des rasanten Anstiegs der Treasury-Renditen könnten unrentable und hoch bewertete Technologieunternehmen wie Snap auch weiterhin das Nachsehen haben.
Insgesamt belasten höhere Renditen und die Erwartung einer strafferen Geldpolitik der Fed wachstumsstarke Technologieunternehmen mit hohen Bewertungen, schließlich verlieren dadurch nicht nur ihre künftigen Cashflows an Wert, sondern sie können auch ihr Wachstum nicht mehr so günstig finanzieren.
SNAP sank am Freitag intraday auf 36,56 Dollar und erreichte damit den niedrigsten Stand seit dem 21. Oktober 2020. Der Nasdaq-Schlusskurs lag bei 38,04 Dollar, womit das Social-Media-Unternehmen auf 61,2 Milliarden Dollar Börsenwert kommt. Snap-Aktien notieren derzeit fast 55 % unter ihrem Rekordhoch von 83,34 Dollar, das am 24. September 2021 erreicht wurde.
Das Social-Media-Unternehmen hat die Erwartungen im letzten Quartal deutlich verfehlt. Grund dafür waren Datenschutzänderungen in Apples iOS, die das Werbegeschäft des Unternehmens negativ beeinträchtigten. Der nächste Geschäftsbericht soll am Donnerstag, 3. Februar, nach Börsenschluss veröffentlicht werden. Der Konsens erwartet für das vierte Quartal einen Verlust von 0,09 Dollar pro Aktie, gegenüber einem Verlust von 0,08 Dollar pro Aktie im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz soll im Vergleich zum Vorjahresquartal um 31,7 % auf 1,20 Milliarden Dollar steigen.
Quelle: InvestingPro
Die Modelle von InvestingPro deuten auf einen Rückgang der SNAP-Aktie um 6,4 % hin, was der Aktie ihren fairen Wert von 35,61 Dollar näher bringen würde.