von Pinchas Cohen
Der Artikel erschien am 11. April 2018 im englischen Original unter dem Titel 'Chart Of The Day: Citigroup Headed Lower, Markets Just Don't Know It Yet' auf Investing.com.
Citigroup (NYSE:C) wird am kommenden Freitag, dem 13. April, vor Handelsbeginn zum Q1 2018 berichten. Der Konsensus geht von einem GpA von 1,62 USD aus, gegenüber 1,36 USD im gleichen Quartal des Vorjahrs.
Es ist möglich, dass sich neben potentiellen Umsatz- oder Gewinnproblemen starker politischer Gegenwind aufbaut. Die jüngste Entscheidung der viertgrößten Bank in den Vereinigten Staaten von ihren Geschäftskunden eine Beschränkung der Waffenverkäufe zu verlangen, nachdem es in Parkland, Florida zu Schießereien an Schulen gekommen war, hat die Republikaner im US-Kongress verstimmt. Insbesondere einige Republikaner im Bankenausschuss des Senats, deren Wähler extreme Verfechter ihres Rechts zum Waffentragen sind, glauben, dass das Finanzinstitut sich besser hätte erinnern sollen, dass die Republikaner jüngst die Deregulierung der Banken unterstützten und dass die Bank in 2008 während des Marktzusammenbruchs vom Staat gerettet werden musste. Diese Politiker glauben, dass die Citi sich aus diesem Politikfeld heraushalten soll.
Die Republikaner nehmen jetzt die Staatsaufträge der Bank unter die Lupe und drohen, der Bank das nächste Mal nicht zur Seite zu stehen, wenn diese Hilfe vom Kongress braucht.
Charttechnisch sieht die Citigroup ebenfalls nicht eben vielversprechend aus. Der Kurs hat ein komplexes H&S-Muster (head & shoulder, Kopf und Schultern) geformt und am 22. März einen Ausbruch nach unten vollzogen. Dieser wurde mit einer 7 prozentigen Penetration bestätigt, was eine Bärenfalle herausfiltert. Zur gleichen Zeit fiel der Kurs 4,5% unter die seit dem Boden vom Februar bestehende Aufwärtstrendlinie, sowie die 200 Tagelinie (rot), was für viel Aufregung unter Händlern sorgte, als der S&P 500 seine eigene 200 Tagelinie durchbrach.
Im Gegensatz zum Benchmark allerdings, kletterte sie nicht sofort wieder zurück. In der Tat, sogar nach einer Erholung um 6% liegt die Aktie immer noch 2% unter der 200 Tagelinie.
Hinzu kommt, anders als der S&P 500, der niemals sein Tief vom Februar unterschritt und nach wie vor einen Aufwärtstrend hält, führte der jüngste Citi-Ausverkauf zu neuen Tiefstständen, was die für einen Abwärtstrend erforderliche Serie aus fallenden Gipfeln und Tälern komplett macht.
Gegenwärtig gibt es alle Voraussetzungen, um einen Aufwärtstrend in einen Abwärtstrend zu wenden:
- Gebrochene Aufwärtstrendlinie
- H&S Spitze
- Serie fallender Gipfel und Täler
Außerdem ist die 50 Tagelinie (grün) unter die 100 Tagelinie (blau) gefallen, ein weiteres Zeichen aus der jüngeren Zeit, dass der Kurs im Vergleich zu längerfristigen Positionen schwächer geworden ist. Zudem blieb der Kurs gestern unter der Widerstandslinie des Sternschnuppen-Muster der vorangegangenen Handelssitzung.
Und zu guter Letzt, der Rückanstieg um 6% wird als Rückschlag gewertet, eine Korrektur innerhalb des Abwärtstrends, die eine außerordentliche Chance bietet, eine bessere Ausgangsposition zu erlangen.
Handelsstrategien - Short Position
Konservative Anleger sollten auf eine weitere Rückbewegung in Richtung Ausschnittslinie warten, um näher der Widerstandslinie einsteigen zu können, über die ein Stop-Loss platziert wird.
Moderate Anleger könnten noch ein wenig warten, als der Kurs über die Aufwärtstrendlinie gekrochen ist, die seit dem Boden vom Februar besteht.
Aggressive Anleger sollten sofort einen Short eingehen.
Vermögensverwaltung
- Stop-Losses (über den angegebenen Kursen):
- 70,51 USD, Hoch von gestern
- 72,10 USD, 200 Tagelinie und Aufwärtstrendlinie seit Boden vom Februar
Zielmarken (über den angegebenen Werten):
- 66,25 USD, Unterstützung vom Tief vom März und Juni-September 2017
- 63 USD, vom H&S-Muster angedeutetes Ziel
Es gibt viele Handelsstrategien für das gleiche Instrument zur gleichen Zeit. Ein Händler muss einen Plan aufstellen, der seine Mittel und sein Temperament berücksichtigt. Das ist kritisch und entscheidet über Erfolg oder Scheitern.
Einstiegs- und Ausstiegskurs sollten minimal ein Risiko-Gewinn-Verhältnis von 1:3 geben. Sie sollten ihrem Zeithorizont entsprechen, mit dem Verständnis, dass je weiter die Kurse entfernt sind, desto länger wird es dauern. Letztlich, muss man verstehen, dass diese Regeln statistisch stimmen, das heißt, einzelne Positionen können durchaus Verluste bringen, das Ziel sind Gewinne für das Gesamtportfolio.