von P. Cohen Der Artikel erschien im englischen Original unter dem Titel 'Chart Of The Day: A Red Flag For The Euro' am 7.11.2017 auf investing.com
Der Euro befindet sich im freien Fall seit das Wachstum der deutsche Industrieproduktion zum zweiten Mal unter null gefallen ist, auf nunmehr -1,6% und damit weitaus stärker als dies erwartet worden war. Das kommt auf einen unerwarteten Rückgang auf -0,8% im September, was eine dramatische Wende ist, da die Produktion im Vormonat noch um 2,6% gewachsen war. Die schlechten Daten aus der deutschen Industrieproduktion haben dem Euro zu einem Zeitpunkt einen echten Tiefschlag verpasst, als dieser ohnehin schon seit den Bundestagswahlen im Abwärtstrend ist.
Der Dollar auf der anderen Seite erfreut sich einer Verschnaufpause von politischen Fehltritten, während US-Präsident Donald Trump Asien bereist - was natürlich nur relativ ist. Trump schob seine eigenen außenpolitischen Berater zur Seite, um die Außenpolitik selbst "unterwegs" zu bestimmen und twitterte: "Ich habe großes Vertrauen in König Salman und den Kronprinzen von Saudi-Arabien, die genau wissen, was sie tun...". Dem folgte zwei Minuten später "...Einige von denen, die jetzt hart behandelt werden, haben das Land über Jahre hin "ausgenommen!".
Während es unklar bleibt, ob sich die Maßnahmen des Kronprinzen von denen von Recep Tayyip Erdogan im vergangenen Jahr unterscheiden, hat der US-Präsident ihnen schon jetzt das Gütesiegel des Präsidenten verpasst. Während Trumps reflexhafte Unterstützung nicht notwendigerweise mehr ist, als eine Machtkonsolidierung, könnte diese sich im Zusammenhang mit einer Manipulation des Ölpreises zu einem internationalen Skandal auswachsen. Freunde des Dollars scheinen dies als absolut vorstellbar anzusehen, als der Dollar einen entschiedenen Ausbruch nach unten machte, was das H&S-Muster für den EUR/USD Kurs bestätigt.
Wir haben unsere Leser schon in mehreren Artikeln seit Ausbildung der rechten Schulter auf die Möglichkeit eines solchen Musters hingewiesen. Wir haben Sie auf einen möglichen Ausbruch nach unten aufmerksam gemacht, verbunden mit der Warnung, dass die Penetration um weniger als 0,8% unter die Nackenlinie (neckline) noch nicht einmal von einem aggressiven Filter von 1,00% gegen eine Bärenfalle aufgefangen wird. Seitdem haben wir die Entwicklung eines Folgemusters mit dem Namen steigende Flagge dokumentiert, dessen Bärennatur von dem entschiedenen Ausbruch nach unten bestätigt wurde.
Nun zu den jüngsten Entwicklungen. Der entscheidende Ausbruch ist derzeit nur in den aktuellen Kursen, während ein valides Signal vorliegt, wenn der Ausbruch sich im Schlusskurs wiederfindet. Der Ausbruch hat auch die auslösenden H&S-Abwärtsbewegung verlängert und passt damit fast in einen aggressiven 1,00% Filter.
Das von der Flagge angedeutete Kursziel ist eine Wiederholung der vorangegangenen scharfen Bewegung um 2,00% oder 250 Basispunkte vom 26. und 27. Oktober. Es wäre keine Überraschung, wenn wir dieses Kursziel schon morgen erreichen könnten.
Im weiteren Zusammenhang, würde ein solcher Kursrutsch einen Fall von 3% unter die Nackenlinie vollenden, was sogar konservative Filter befriedigen dürfte. Das Kursziel liegt damit bei 1,1245.