Facebook (NASDAQ:FB) half gestern, den Tag für Aktieninvestoren zu retten. Der Gigant im Soziale Mediengeschäft zerschlug die Gewinnprognose. Er berichtete ein GpA von 1,69 USD, erheblich über dem geschätzten 1,35 USD; und ein Sahnehäubchen beim Umsatz, der mit 11,97 Mrd USD über den erwarteten 11,4 Mrd USD hereinkam.
Das kam nicht als Überraschung für uns, da wir vorhersahen, dass die Werbetreiber weiter Facebook nutzen werden, da es die größte Soziale Medienplattform der Welt ist. Was dann schon überraschte war der Anstieg der Nutzerzahlen. Sowohl die täglichen und monatlichen Nutzerzahlen entsprachen den Erwartungen. Der Technologiegigant konnte 48 Mio neue tägliche Nutzer gewinnen, ein Zuwachs von 3,42% in dieser Kategorie, die nun 1,449 Mrd USD erreicht hat. Die Zahl der monatlichen Nutzer stieg um 70 Mio oder 3,14% auf jetzt 2,196 Milliarden.
Man sollte sich klarmachen, dass all diese neuen Nutzer Facebook nach Aufkommen des Skandals um das Datenleck an Cambridge Analytica beitraten und das trotz der heftigen Reaktion die dieser auslöste.
Sind Facebooks Probleme vorüber? Ist jetzt die Zeit wieder in die Aktie zu gehen?
Oder Zeit für einen Short?
Vor nahezu einem Monat suggerierten wir, dass die Zeit für einen Short von Facebook noch nicht gekommen ist. Jetzt allerdings glauben wir ist die richtige Zeit.
Während der Kurs von FB ein aufgerichtetes H&S (Head and Shoulders, Kopf und Schulter) Muster vollendet hat und unter seiner seit Ende August 2015 bestehenden Aufwärtstrendlinie aus dem Handel ging, befürchteten wir, dass der folgende Kursrutsch einen Großteil der vom Muster ausgegebenen Kursbewegung schon vollzogen hatte. Wir warnten auch vor einer möglichen Rückbewegung. Daher legten wir nahe, entweder auf eine Korrektur nach einem Ausbruch oder auf einen weiteren Kursrutsch auf die primäre, seit 2013 bestehende Aufwärtstrendlinie zu warten.
Wie es in 2 von 3 Ausbrüchen passiert, hat der Kurs das Muster erneut getestet. Die Ausschnittslinie war so eine präzise Widerstandslinie, dass sie ein Lächeln auf das Gesicht des Charttechnikers brachte, und damit weiter die Integrität des Umkehrmusters bestätigte. Die gestrige Gewinnüberraschung brachte der Aktie eine imposante Erholung und formte mit dem 'Hammer' ein Bullenmuster. Trotz anfänglicher Verkäufe vor der Bekanntgabe des Ergebnisses blieb der Kurs über seiner seit August 2015 bestehenden Aufwärtstrendlinie, was deren Unterstützung bestätigte.
Wir betrachten dieses Bullenverhalten als das letzte Aufbäumen. Die 12 prozentige Penetration der Ausschnittslinie enthüllte eine Nachfrageschwäche. Der stahlharte Widerstand der Ausschnittslinie bestätigte die Überzeugung der Bären. Der Trend hatte sich schon umgekehrt, als der Ausbruch ein zweites Tal formte, was die minimale Voraussetzung eines Trends von mindestens zwei Gipfeln und Tälern in der gleichen Richtung. Das Scheitern der Rückbewegung formte einen dritten tieferen Gipfel.
Hinzu kommt, trotz der Erholung durch die Rückbewegung in der ersten Aprilhälfte, fiel die 50 Tagelinie unter die 200 Tagelinie und formte ein Todeskreuz (Death Cross). Der ominöse Name verheißt, was die Händler glauben, dieses Phänomen den Investoren antun wird, da es weiter abwärts geht.
Ausgehend von den Prinzipien der technischen Analyse unter Berücksichtigung der Balance von Angebot und Nachfrage sollte der Kurs seinen Rückgang fortsetzen, auch wenn die Bullen am Markt einen letzten glorreichen Kampf vor dem Untergang liefern könnten.
Handelsstrategien - Short Position
Konservative Anleger sollten darauf warten, dass der Kurs einmal mehr unter die Aufwärtstrendlinie fällt, gefolgt von einem dritten Tal unter dem vorigen vom 25. März bei 149,02 USD. Dieses Kursniveau könnte erhebliche Unterstützung von dem außerordentlich bullenhaften Hammermuster dieses Tages, mit einem winzigen Kopf und einem meilenlangen Unterschatten; das Kursverhalten illustriert die Stärke der Bären, als sie die Bullen zurückdrängten. Diese Stärke bleibt, da die Unterstützung seitdem gehalten hat.
Moderate Anleger wären zufrieden mit entweder einem Schlusskurs unter dem gestrigen Hammer und der Aufwärtstrendlinie oder einem zweiten Test der Ausschnittslinie. Während letzterer nicht die Chancen auf eine Neuaufnahme des Abwärtstrends verbessert, liegt der Einstieg näher an am Widerstand der Ausschnittslinie, was das Risiko ausgleicht.
Aggressive Anleger könnten jetzt shorten, wenn sie denn das Risiko verstehen und akzeptieren.