Öl hat einen 0,4 prozentigen Schub wieder aufgegeben, da auch zwei positive Entwicklungen—eine für speziell für den Rohstoff, die andere für die Risikobereitschaft generell—es nicht vermochten die Kurse zu stützen.
Der Präsident der Opec, der Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) Suhail Al Mazrouei dementierte gestern Berichte, dass die USA die Opec um eine Erhöhung ihre Ölförderung gebeten habe, um den Ausfall durch Venezuela und den Iran auszugleichen, was eine gute Nachricht für die Ölhändler war. Grünes Licht fürs Risiko gab es dann heute Morgen, als der amerikanische Präsident Donald Trump und sein nordkoreanische Verhandlungspartner Kim Jong Un ein beispielloses Abkommen zur Denuklearisierung unterzeichneten.
Auch wenn Öl einen Preissprung um 0,4% hinlegte, anscheinend als Reaktion auf diese Entwicklungen, würden kurzfristig ausgerichtete Bären unter den Charttechnikern das Unvermögen des Rohstoffs diese Gewinne zu behaupten, als einen Test eines Gipfels des Kursmuster betrachten und damit eine Verkaufsgelegenheit. Sollte es keine andere fundamentalen Gründe gegeben haben, dann würden auch wir das als wahrscheinlichen Auslöser des Ausverkaufs ansehen.
Der Kurs wurde seit seinem Tief von 64,22 USD vom vergangenen Dienstag in einem Congestion (Stau) Muster mit einem leichten Hang nach oben gehandelt. Die steigende Konsolidierung folgte auf einen scharfen Rückgang von 68,50 USD seit dem 31. Mai. Dieses Muster verrät Anzeichen auf ein Bärenmuster, die steigende Flagge. Nebenbei, der beschriebene Rückgang war ein Ausbruch nach unten aus dem gleichen Muster, das am 22. Mai bei 72,83 USD startete.
Während nur ein Ausbruch nach unten aus der gegenwärtigen Flagge diese Muster vollständig machen würde, sollte der heutige Schlusskurs auf dem derzeitigen Niveau liegen, dann hätte sich ein andere Bärenmuster herausgebildet, die Sternschnuppe, die die negative Stimmung verstärken würde, als die Bullen den Boden unter den Hufen verloren haben.
Die gleitenden Durchschnitte sowie weitere technische Maße enthüllen häufig wo die Druckpunkte von Angebot und Nachfrage im Kurschart liegen. Man bemerke, dass die 50-Tagelinie (grün) mit der Herausbildung der ersten steigenden Flagge durchkreuzt wurde, und dass die 100-Tagelinie ebenfalls durchquert werden dürfte, sollte die zweite Flagge komplett werden.
Könnte dies andeuten, dass die nächste Pause bei der 200-Tagelinie fällig wäre, ganz unten an der psychologischen Marke von 60 USD? Das wäre dann in der Tat das von der Flagge ausgegebene Ziel.
Handelsstrategien - Short Position
Konservative Händler würden auf einen eindeutigen Ausbruch nach unten warten, dem ein Rücksetzer folgt, der den Widerstand des Musters unter Beweis stellt, mit zumindest einer langen roten Kerze, die eine vorangehende rote Kerze oder eine kurze Kerze egal welcher Farbe vollständig umfasst, bevor sie eine Short-Position wagen.
Moderate Händler würden den Ausbruch abwarten, sowie einen Rücksetzer für einen besseren Einstieg, der aber nicht notwendig ist, um das Muster zu verifizieren.
Aggressive Händler könnten einen Leerverkauf schon bei einem Ausbruch nach unten zu Handelsende wagen; außerordentlich aggressive Händler könnten schon jetzt einen Short setzen, mit einem Stop-Loss über dem heutigen Tageshoch oder bis über 67,00 USD, mit einem kleinen Ziel am Boden des Musters, auf rund 66,00 USD oder ein größeres Ziel, zu dem auch ein Ausbruch nach unten gehören würde.