Die jüngsten wilden Bewegungen der Netflix-Aktien (NASDAQ:NFLX) ähneln dem Flackern einer Kerze, die erlischt.
Der Aktienkurs ist gestern um mehr als 4% gefallen, nachdem er am 18. Oktober um fast 6,2% nachgegeben hatte. Der Streaming-Riese wurde von den Erwartungen an einen zunehmenden Konkurrenzkampf in der Streaming-Branche wie Walt Disney (NYSE:DIS) und Apple (NASDAQ:AAPL) geplagt.
Der gestrige Ausverkauf resultierte aus der Meldung, dass der US-Telekommunikationsriese Verizon seinen Mobilfunkkunden, die über einen LTE- oder 5G-Vertrag mit unbegrenztem Datenvolumen verfügen, den Streamingdienst Disney+, der am 12. November an den Start gehen soll, ein Jahr lang kostenlos anbieten will. Insgesamt besitzt Verizon gut 50 Millionen solcher Kunden. Nach Ablauf des Gratis-Jahres soll der Service nur 6,99 Dollar pro Monat kosten.
Die Bullen argumentieren, dass Netflix sich erfolgreich im Wettbewerb behaupten kann. Das Unternehmen hat einen dramatischen Vorsprung beim Streaming von Inhalten, und selbst wenn Disney aufholt, gibt es genug Gründe, um zwischen den beiden Angeboten hin und her zu wechseln.
Die Bären hingegen halten Netflix für eine schlechte Investitionsentscheidung, da die Wall Street aus Sicht der Charttechniker bereits den richtigen Zeitpunkt zum Absprung verpasst haben könnte.
Diese beiden Sichtweisen spiegeln sich im Chart wider.
Netflix befindet sich seit Juni 2018 in einer langfristigen Konsolidierungsphase, die niedrigere Hochs und gleichzeitig höhere Tiefs aufweist, so dass sich ein symmetrisches Dreieck herausgebildet hat. Dieses Muster bedeutet per Definition, dass sowohl Angebot als auch Nachfrage zunehmen, da die Investoren ihre Einsätze stetig erhöhen. Aber wer wird gewinnen und die Preise in ihre eigene bevorzugte Richtung drücken?
Der Aktienkurs schloss im September unter seiner seit Juli 2016 etablierten Aufwärtstrendlinie. In der ersten Oktoberwoche schloss die Aktie wieder innerhalb des Musters. In der zweiten Woche erholte sich Netflix dynamisch in das Dreieck, fand aber einen Widerstand aus den Glättungen der letzten 50 und 100 Wochen. Das Papier liegt nun die zweite Woche in Folge unter der Aufwärtstrendlinie. Das könnte sich als Vorspiel für einen neuen Abwärtstrends erweisen, bei dem ein neues Tief eine neue Serie von tieferen Hochs und tieferen Tiefs hervorbringen könnte.
Im vorherigen Ausverkauf - dem zweiten Abstieg innerhalb des Dreiecks, als der Preis zwei Wochen lang unter der Aufwärtslinie lag - kam der Preis bis auf 10% an seine 200-Tage-Linie heran. Das stand im Einklang mit dem Tief im Dezember. Das macht dieses Preisniveau zu einem technischen Fixpunkt, an dem sich die Marktmechanik und das Preisumfeld umkehren könnten.
Handelsstrategien
Konservative Händler würden auf zwei unabhängige Hochs und Tiefs warten.
Moderate Händler könnten sich mit einem Rutsch unter das Tief vom Dezember in Richtung Ausbruchsrichtung positionieren.
Aggressive Händler würden bei einer Rückkehr zur gebrochenen Trendlinie oder einem Schlusskurs unterhalb des symmetrischen Dreiecks short gehen.
Handelsbeispiel - Setup einer Short-Position
- Einstieg: $280
- Stop-Loss: $300
- Risiko: $20
- Ziel: $220
- Reward: $60
- Risiko: Risk/Reward-Ratio: 1:3
Hinweis: Das Handelsbeispiel ist nur eine Demonstration. Es ist ein grobes Beispiel dafür, auf welche Elemente Sie achten sollten, wenn Sie einen Trade eingehen. Der Artikel ersetzt keine Anlageberatung und garantiert keine Gewinne, sondern stellt nur ein Lehrbeispiel dar.