von Pinchas Cohen
Der Artikel erschien am 30.01.2018 im englischen Original unter dem Titel 'Chart Of The Day: Why Traders Remain Long Euro' auf Investing.com.
Die Rekordjagd am Aktienmarkt brachte die Sparquote in den Vereinigten Staaten auf ihren niedrigsten Stand in 12 Jahren, während die Ausgaben ein 6-Jahreshoch erreicht haben. Die Amerikaner investieren und geben das Geld aus, was extrem gute Indikatoren für den Konjunkturausblick sind.
Der Dollar stieg um 0,23%, nachdem gestern um 14:30 MEZ die privaten Konsumausgaben in den USA veröffentlicht wurden, bis 17:00 MEZ der Rückzug einsetzte. Heute, noch einmal, stieg der Kurs auf sein gestriges Hoch, fiel aber sofort im Asienhandel wieder zurück. Wieso lösen solch gute Daten eine derart laue Reaktion bei den Händler aus?
Tatsache ist, dass die meisten institutionellen Anleger long in den Euro investiert sind und den Dollar shorten, was die Bühne für einen weiteren Abschnitt im großen Dollarverkauf bereitet, der seit Januar letzten Jahres im Gange ist.
Heute um 08:00 MEZ hat der EUR/USD Kursverlauf ein nach unten deutendes Keilmuster vollendet. Während ein solches Muster negativ erscheinen mag, wie im Fall des abwärts deutenden Dreiecks, weist dieses hier auf steigende Kurse hin. In einem Abwärtsdreieck gibt es Nachfrage an einem festen Preispunkt, was eine Barriere schafft, die, wenn einmal durchbrochen, es dem Kurs erlaubt, zu fallen.
Im Gegensatz zum Abwärtsdreieck, hat der abwärts gerichtete Keil keine klare Nachfragelinie. In der Tat, die Entwicklung eines Abwärtsmusters innerhalb eines Aufwärtstrends verstärkt lediglich die Nachfrage.
Ein Ausbruch nach oben vervollständigt das Muster und zerstreut alle Zweifel an seiner Richtung.
Sowohl der RSI, der das Kursmoment misst und daher den Kursen voranläuft, sowie der MACD, der die Differenz verschiedener gleitender Durchschnitte wiedergibt, geben Kaufsignale ab.
Handelsstrategien - Long
Konservative Anleger sollten wahrscheinlich auf einen Gipfel über dem Niveau von 1,2536 vom vergangenen Donnerstag warten, um den vorherrschenden Aufwärtstrend bestätigen zu lassen.
Moderate Anleger sollten eine Rückbewegung zum Test des Bestands des Musters abwarten.
Aggressive Anleger könnten jetzt schon einsteigen.
Vermögensverwaltung
Stop-Loss: unter dem gestrigen Tief von 1,2337.
Ziel: 1,2500 – psychologisch wichtige, runde Zahl und Schlusskurs Widerstand seit Donnerstag.
Risiko-Gewinn-Verhältnis: Zu einem Kurs einsteigen, der ein Verhältnis von mindestens 1:3 zwischen Stop-Loss und Zielkurs hergibt.