von Pinchas Cohen
Der Artikel erschien am 17. April 2018 im englischen Original unter dem Titel 'Chart Of The Day: Time To Buy The Dollar...While It's Still Falling' auf Investing.com.
Am zweiten Tag in Folge ist der Dollar nun auf dem Weg nach unten, nachdem US-Präsident Donald Trump wieder einmal in die Offensive gegangen war und Russland, als auch China der Währungsmanipulation beschuldigt hatte. Es sind die gleichen beiden Länder, mit denen er schon einen Handelskrieg angezettelt hat, wobei das Potential für einen echten Krieg mit Russland immer noch da ist, nach der Attacke vom Sonnabend in Syrien.
Viraj Patel, ein Devisenanalyst bei ING Groep NV in London charakterisiert Trumps Anschuldigungen als “ein weiteres implizites Signal für den Wunsch der Administration nach einem schwächeren US-Dollar – insbesondere gegenüber großen Handelspartnern”. Patel sagt voraus, dass “diese Erwartungen eines schwachen Dollar sich an den Devisenmärkten festsetzen werden, insbesondere wenn die Administration ihren Fokus auf eine merkantilistische Politik beibehält”.
Patel nimmt dabei Bezug auf Präsident Donald Trumps Aussage in einem Interview mit dem Wall Street Journal am 17. Januar 2017, dass der “zu starke” Dollar “uns umbringt”. Im Anschluss an diese Äußerungen wiederholte sein Finanzminister Steven Mnuchin die gleiche Einschätzung vor Senatoren, als diese seine Nominierung bestätigten. Auch nach der Anhörung hat Mnuchin dieselbe Rhetorik beibehalten.
In diesem Jahr hat Mnuchin das Statement, dass ein schwächerer Dollar den Vereinigten Staaten kurzfristige Vorteile verschaffen würde, wiederholt. Das hat auf dem Devisenmarkt für Unruhe gesorgt.
Das Tauziehen zwischen Angebot und Nachfrage über den Dollarindex bildet ein Muster in der Form eines aufsteigenden Dreiecks heraus, was klar demonstriert, dass die Bullen den Bären vorauseilen. Die Bullen kauften Mitte Februar bei einem Niveau von 88,00; Ende März waren sie immer noch willens bei 89,00 einzusteigen. Sie waren allerdings seit Anfang Februar dauerhaft nur bereit über dem Niveau von 90,50 zu verkaufen.
Der Ausblick für das aufwärts gerichtete Dreieck ist positiv, da, sollte das Muster Bestand haben, dann werden die Käufer auf diesen Niveaus alle verfügbaren Dollar absorbiert haben, was es notwendig macht, die US-Währung höher zu bieten, um weiter kaufen zu können.
Zudem hat der heutige Rückgang die Untergrenze des Musters überschritten, ist aber jetzt wieder darüber, was ein außerordentlich attraktives Risiko-Chancen-Verhältnis für eine Long-Position gibt.
Allerdings gibt es auch Signale nach unten, die demonstrieren, dass der Markt noch nicht notwendigerweise an Bord ist. Am Donnerstag durchbrach der Kurs die 50 Tagelinie, aber schloss unter ihr. Am Freitag lief es genauso.
Gestern fiel der Kurs 0,45% unter seine Widerstandslinie und schloss auf dem Sitzungstief. Sowohl der MACD, als auch der RSI geben Verkaufssignale, da der kurze gleitende Durchschnitt im MACD unter den längerfristigen sank, was demonstriert, dass die jüngsten Kurse schwächer geworden sind; der RSI fiel unter sein eigenes steigendes Dreieck, das Momentum der Kursbewegung, was nahelegt, dass der Kurs auch unter den Boden des Musters fallen könnte.
Handelsstrategien
Konservative Anleger sollten auf eine entschiedene Penetration von 3,00% warten, einen Schlusskurs über dem Muster, was einen Boden signalisieren würde. Sie würden dann eine wahrscheinliche Rückbewegung abwarten, um die Integrität des Musters zu testen, mit zumindest einer roten Kerze, die den Körper der grünen Kerze vom Vortag vollständig überdeckt. Das wäre ein zusätzliches Argument, dass der Boden voll ausgebildet ist.
Moderate Anleger könnten sich mit einem 2,00 prozentigen Ausbruch zufrieden geben. Sie könnten auf einen Rückschlag für einen besseren Einstiegskurs warten, aber nicht notwendigerweise zur Bestätigung des Musters.
Aggressive Anleger könnten sofort eine Long-Position eingehen, mit einem Stop-Loss unter dem Tagestief. Der Kurs sitzt am Boden des Musters und gibt daher ein außerordentlich gutes Risiko-Nutzen-Verhältnis, sogar wenn es nur zum Mustergipfel bei 90,50 geht. Natürlich, geduldige Anleger, die bereit sind einen Ausbruch nach oben abzuwarten, könnten eine Verdreifachung ihrer Profite sehen, während sie natürlich einige ihrer bestehenden Gewinne riskieren.