Im Verhältnis zum US-Dollar hatte der Euro (EUR/USD) in den vergangenen Wochen keinen leichten Stand. Nachdem das Paar die Nackenlinie (akt. bei 1,1691) einer idealtypischen Umkehrformation in Form einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation (S-K-S) negativ aufgelöst hat, stehen die Zeichen der Zeit nun auf Sturm. Schließlich ergibt sich aus der durch die Hochpunkte bei 1,1910/1,2094/1,1803 definierten oberen Umkehr ein rechnerisches Kursziel von 1,1240.
Neben der als negativ zu interpretierenden Candlestickformation droht mittlerweile auch den Glättungen in Form der 38- und 90-Tage-Linie ein negatives Schnittmuster. Die Voraussetzung für den Übergang in den freien Fall stellt allerdings das Unterschreiten der horizontalen Haltezone bestehend aus mehreren Hochpunkten und einem Fibonacci-Cluster bei 1,1605 dar.
Als erstes Etappenziel definieren wir dann das 50% Fibonacci-Retracement des gesamten Aufwärtsimpulses seit Mitte Mai 2017 bei 1,1475. Darunter befindet sich die viel wichtigere 200-Tage-Linie bei 1,1257. Einen nachhaltigen Rutsch darunter erwarten wir derzeit aber nicht. Vielmehr sollte sich die Gemeinschaftswährung auf diesem Niveau stabilisieren können.
Von den technischen Indikatoren kommen ebenfalls negative Signale. So hat der Trendfolger MACD auf Wochenbasis ein bärisches Schnittmuster auf dem höchsten Stand seit August 2011 erzeugt. Zugleich kollabierte der RSI kürzlich unter seinen mittelfristig dynamischen Aufwärtstrend, so dass der Ball derzeit nicht im Feld der Optimisten liegt.
Sollte hingegen die Chartunterstützung bei 1,1605 nicht nachhaltig unterschritten werden, muss kurzfristig mit einer Konsolidierung gerechnet werden. Die Chance auf einen größeren Aufwärtsimpuls besteht hingegen erst bei einem Sprung über das Hoch vom 26. Oktober bei 1,1836.
Von Robert Zach