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China will Preise für Seltene Erden drücken

Veröffentlicht am 10.03.2022, 10:12
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Dieser Artikel erschien zuerst auf Miningscout

China sorgt sich um steigende Preise für Seltene Erden und hat das zuständige Ministerium bereits erste Maßnahmen ergreifen lassen. Wie das chinesische Ministerium für Industrie- und Informationstechnologie mitteilte, wurden Produzenten wie China Rare Earth Group, die China Northern Rare Earth Group und Shenghe Resources aufgefordert, die Preise für seltene Erden wieder auf ein angemessenes Niveau zu reduzieren. Die Unternehmen sollten stabile Lieferketten sicherstellen und wurden angewiesen, dementsprechende Maßnahmen zu ergreifen und zum Beispiel Marktspekulationen und Hortung zu unterlassen.

Seltene Erden: Starke Nachfrage, unsicheres Angebot

Bei Seltenen Erden handelt es sich um insgesamt 17 Elemente. Bekannte Seltene Erden sind zum Beispiel Terbium, Dysprosium, Neodymium, Praesodymium, Yttrium und Samarium. Als selten werden die Elemente vor allem bezeichnet, weil es keine großen, zusammenhängenden Lagerstätten in der Erdkruste gibt, die sich wirtschaftlich ausbeuten ließen. Stattdessen sind Seltene Erden weit verstreut in verschiedenen anderen Mineralien vorhanden.

Die Stoffe werden in diversen Schlüsselindustrien benötigt. Neodym etwa wird bei der Produktion von Magneten verwendet, die in Elektromotoren und Windkraftanlagen zum Einsatz kommen. Lanthan kommt bei der Produktion von Akkus zum Einsatz. Auch Bildschirme, Leuchtmittel, Radargeräte und medizinisches Gerät benötigen bestimmte Seltene Erden.

Die Nachfrage ist durch den globalen Ausbau der Windenergie und den Umstieg auf Elektromobilität hoch. Die durch den Krieg in der Ukraine angestoßene Aufrüstung vieler Nationen dürfte die Nachfrage seitens des Militärs weiter ansteigen lassen.

Das mit großem Abstand wichtigste Produktionsland ist China. Hier wurden 2020 140.000 t Material gefördert. Im ersten Halbjahr 2021 belief sich die chinesische Minenförderung auf 84.000 t.

Die USA produzierten 2020 38.000 t. Ähnlich wie in China kam es hier zu einem deutlichen Anstieg, wenngleich die Produktion im Wesentlichen auf eine kalifornische Mine beschränkt ist.

An dritter Stelle steht bereits Myanmar mit 30.000 t Produktionsvolumen im Jahr 2020. Hier stellen sich jedoch zunehmend Unsicherheiten aufgrund der prekären politischen Lage des Landes ein. Diese Unsicherheiten sowie die steigende Nachfrage sind ein wichtiger Grund für den Preisanstieg.

Russland (ca. 2700 t bzw. 1,3 % der Weltproduktion) spielt für die Seltene Erden Produktion nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings hatte die russische Regierung geplant, die Produktion auszuweiten und bis 2030 einen Anteil von 10 % an der globalen Produktion zu erreichen.

Neuer Preisboom birgt Risiken für die Wirtschaft

Die Preise für Seltene Erden können starken Schwankungen unterworfen sein. So kam es in den Jahren 2011 und 2012 zu einem extremen Kursanstieg von zum Teil mehreren hundert Prozent.

Europium etwa stieg von rund 600 USD auf mehr als 5000 USD pro Kilogramm an. Der Preis für Terbium stieg von ca. 600 USD auf mehr als 4000 USD, Dysprosium kletterte von ca. 100 USD auf mehr als 2000 USD. An den Boom schloss jedoch eine deutliche Korrektur an, die die Preise wieder auf Normalmaß zurückbrachte.

Seit Anfang 2021 läuft jedoch eine neue Hausse, in deren Zuge sich die Preise vervielfacht haben. Neodym kostet heute rund fünfmal so viel wie zum Jahreswechsel 2020/2021. Der Preis für Praseodym hat sich seitdem rund verdreifacht. Terbium kostet sogar fast achtmal so viel wie vor rund 14 Monaten.

Die China Rare Earth Industry Association veröffentlicht regelmäßig einen Preisindex für Seltene Erden. Dieser notierte Ende vergangener Woche bei knapp 430 und damit nahe am Rekordniveau.

Chinesische Regierung arbeitet schon länger an mehr Kontrolle

Chinas Regierung arbeitet schon länger an einer verstärkten Kontrolle der heimischen Produktion. So wurde mit der China Rare Earth Group ein Großkonzern aus drei Staatsunternehmen geschaffen, die allesamt stark in die Produktion von seltenen Erden involviert waren.

Dabei handelt es sich um die Aluminium Corp of China (SS:601702), die China Minmetals Corp (SZ:000831) und die Ganzhou Rare Earth Group Co. Das neue Unternehmen ist derzeit der weltweit zweitgrößte Produzent der Rohstoffe – direkt hinter China Northern Rare Earth Group.

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