In der letzten Zeit war es ungewöhnlich ruhig um den Brexit geworden. Übers Wochenende kochte das Thema aber wieder hoch und die Uneinigkeit innerhalb der konservativen Partei über den künftigen Brexit-Kurs lässt erneut Zweifel an Mays Führungsqualitäten aufkommen. In der Folge musste das britische Pfund einen deutlichen Rücksetzer hinnehmen.
Einige Abgeordnete fordern einen harten Brexit, andere wiederum wollen einen sanften Brexit. Der britische Brexit-Minister und sein Pendant aus Brüssel favorisieren letzteres, denn in der Übergangsphase soll weiter Freizügigkeit gelten und die EU die Zügel in der Hand halten. Das wollen einige der Tories aber so nicht hinnehmen. Denn dann könnte man ja gleich Mitglied der EU bleiben, kritisiert Rees-Mogg, Anhänger eines harten Brexit.
Wegen den Streitereien innerhalb der Konservieren fordert der EU-Chefunterhändler endlich eine klare Ansage aus Großbritannien, wie die künftige Partnerschaft aussehen soll.
Theresa May hat sich aber noch immer nicht klar positioniert und so wächst erneut die Kritik an ihrem Führungsstil und ihr Rückhalt in der Partei schrumpft.
Die wiederaufflammenden politischen Sorgen hatten das britische Pfund zum Wochenauftakt unter Druck gesetzt. Von den Tageshochs setzte es zum US-Dollar gut 130 Pips zurück. Damit dürfte es kurzfristig weiter abwärts gehen. Solange aber die mittelfristige Trendlinie in der Kursregion um 1,3550 nicht nachhaltig unterschritten wird, bleibt die Ausgangslage positiv für die GBP-Bullen.