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DAX - Jahresausblick 2024 - das war eine Punktlandung im vergangenen Jahr

Veröffentlicht am 24.11.2023, 09:15
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Vor einigen Jahren durfte ich ein Interview bei einer renommierten Tageszeitung geben. Kerninhalt war mein Jahresausblick auf Basis der Saisonalitäten. Die Charts, die ich vorgelegt habe, waren im Wesentlichen die, die Sie schon seit Jahren kennen und auch hier wieder vorfinden werden. Nach einem Jahr rief mich der Redakteur an, lobte mich für meine Punktlandungsprognose und wollte ein erneutes Interview, weil ich doch so treffsicher prognostiziert hatte. Als ich ihm sagte, dass das nur Zufall gewesen sei, zeigte er sich gleichermaßen erschrocken wie überrascht. Ich musste ihm, wie schon beim ersten Interview, deutlich machen, dass eine solche Punktprognose mit dieser Analysemethode nicht möglich ist, auch wenn es noch so wünschenswert wäre. In diesem Jahr ist es „leider“ wieder einmal soweit. Meine Darstellung eines möglichen, tendenziellen Jahresverlaufs ist nahezu so eingetreten, wie im Chart eingezeichnet. An dieser Stelle darf ich aber erneut betonen, dass es sich nur um eine Tendenzmöglichkeit handelt, die aus der Wahrscheinlichkeit der Statistik vergangener Jahre gebildet wurde. Dies gilt somit entsprechend auch für das nun anstehende Jahr. 

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Auf den ersten Blick könnte man meinen, der DAX sei wie an der Schnur gezogen in diesem Jahr gelaufen. Tatsächlich war der Jahresauftakt recht vielversprechend, mündete dann aber in eine Seitwärtsbewegung die recht volatil verlaufen ist. Die eigentliche Anstiegsbewegung begann dann erst Ende März und führte das deutsche Leitbarometer Anfang August auf ein Top, welches bis zum Redaktionsschluss noch nicht wieder erreicht wurde. Das vorläufige Tief des zweiten Halbjahres fiel nahezu exakt mit dem zyklisch erwarteten Tief zusammen. Seitdem ist der DAX auf dem Weg nach oben und könnte auch bis zum Jahresende noch eine entsprechende Rallye ausbauen. 

Was ist Zyklik? 

Zum besseren Verständnis der Zyklus-Analyse stelle ich hier zunächst, wie jedes Jahr, eine kurze Erklärung der Zyklik zur Verfügung.

Bei der zyklischen Betrachtung nutzt man den Effekt, dass sich Märkte in typischen Trends bewegen. Bei Agrar-Rohstoffen kennt man diese Zyklen durch die Erntezeiten, die entscheidenden Einfluss auf die Preisgestaltung im Jahresverlauf haben. Bei Finanzprodukten gibt es ebenfalls typische Muster, die im Jahresverlauf auftreten. So wird z.B. danach unterschieden, ob im aktuellen Jahr in den USA Präsidentschaftswahlen sind, oder diese im vergangenen Jahr stattgefunden haben. Die Ursachen solcher Zyklen sind bei Agrar-Rohstoffen leichter zu erklären als bei Finanzprodukten. Hier können z.B. Wahlversprechen eine Rolle spielen. Insgesamt betrachtet, handelt es sich aber um eine statistische Größe, die ich mir bei der Beurteilung zu Nutze mache.

Dow Jones

Das vor uns liegende Jahr endet auf eine „4“. Nach dem Dekadenzyklus konnten hier immerhin 12 Jahre berücksichtigt werden, dass bedeutet, es handelt sich um die letzten 120 Jahre, die hier betrachtet werden. Bis Oktober stellen sich solche Jahre im Schnitt volatil und seitwärtsgerichtet dar. Trotzdem konnte in 7 dieser 12 Jahre immerhin ein positives Ergebnis trotz Seitwärtstrend generiert werden. Auffällig in diesen „4er“-Jahren ist wie so oft, der Jahresabschluss. Dieser sieht viel besser aus, als der Rest des Jahres. Trotzdem wird auch hier „nur“ in 7 Jahren ein Plus erzielt. Allerdings, und das macht den Anstieg im u.a. Chart aus, fällt das Plus in den entsprechenden Jahren viel höher aus, als im Zeitraum bis Oktober. Es fällt aber noch ein besonders guter Zeitraum in „4er“-Jahren auf. Dies ist die Phase von Mitte Mai bis Mitte Juli. In diesem, vergleichsweise kurzen Zeitraum, konnte der US-Index immerhin in 9 Jahren ein Plus generieren. In diesen Jahren wurde ein durchschnittliches Plus von 4,4 % erzielt. In den 3 negativen Jahren muss lediglich ein durchschnittlicher Verlust in Höhe von 0,85 % verkraftet werden. Somit kann man diese Phase der „4er“-Jahre zurecht als besonders positiv bezeichnen. 

Dow Jones Dekadenzyklus „4er“-Jahre seit 1897

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US-Wahljahre

Noch immer ist nicht klar, ob der Ex-Präsident Donald Trump wieder als Präsidentschaftskandidat der Republikaner von seiner Partei aufgestellt wird. Welchen Einfluss dies auf die US-Börsen (ETR:SXR4) hat, gleichgültig ob er zur Wahl steht oder nicht, ist derzeit kaum abzuschätzen. Als er zum ersten Mal gewählt wurde, haben die Börsen anders reagiert, als dies von vielen Marktteilnehmern erwartet wurde. Wie eine Reaktion dieses Mal ausfallen könnte ist daher völlig offen. Die Zyklik für Wahljahre zeigt einige besondere Bewegungen auf und deutet ein recht positives Jahr an. Die erste Jahreshälfte solcher Wahljahre ist allerdings zunächst von einem Rückgang geprägt, wobei auch hier die positiven Jahre im Verhältnis 17 zu 14 überwiegen. Allerdings fallen die Verluste in den 14 negativen Jahren höher aus, als die Gewinne in den positiven Jahren. Ab Ende Juni bis Anfang September steht mit 22 zu 9 eine ebenso beeindruckende Phase an, wie von Anfang Oktober bis zum Jahresende (23 zu 8). Die durchschnittliche Performance lässt sich mit 9% und 7% in den positiven Jahren ebenfalls sehen. Zumindest der Sommerzeitraum passt somit recht gut auch zum „4er“-Jahr. 

Dow Jones nur Wahljahre seit 1903

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Es ist eine bewusst wiederholte Betonung an dieser Stelle, dass die Zyklik nur eine statistische Größe darstellt, nach der keine Ein- oder Ausstiegsentscheidungen getroffen werden dürfen. Vielmehr muss die aktuelle Marktlage zum jeweiligen Zeitpunkt beurteilt werden. Die saisonalen Gegebenheiten dienen lediglich als Ergänzung zur klassischen Technischen Analyse. Dies gilt für jedes, wie auch dem anstehenden, Jahr.

Ausblick für den DAX im Jahr 2024

Wie immer an dieser Stelle sollen einige Grafiken gezeigt werden, auf denen meine Annahme/Erwartung für das kommende Jahr beruhen. Diese können sich, wie schon erwähnt, durch Phasenverschiebungen oder eben klassische technische Signale, jederzeit ändern oder müssen angepasst werden. Als erstes betrachten wir uns den DAX in US-Wahljahren. Diese Jahre dürfen durchaus als unruhig bezeichnet werden. Ungeachtet dessen zeichnen sich einige ausgeprägte Trendphasen ab. So gibt es drei interessante Aufwärtsbewegungen. Der Jahresauftakt bis Mitte Februar kann mit 12 zu 4 ebenso punkten wie die Phase von Mitte März bis Anfang September ebenfalls 12 zu 4. Der Jahresschluss glänzt mit immerhin noch 11 zu 5. Ebenso signifikant sind die Abwärtsphasen im März und von Anfang September bis Ende Oktober. Hier sind mit 4 zu 12 und 5 zu 11 überwiegend negative Zeiträume zu erkennen. 

DAX in US-Wahljahren seit 1960 

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Auch wenn hier die US-Wahlen als Einschränkung genommen wurden, ist der Verlauf des DAX in einem solchen Wahljahr wichtig zu sehen, da die deutsche Wirtschaft auch mit den USA verknüpft ist. 

Ein Blick auf den Verlauf eines DAX-Jahres ohne Einschränkung durch Wahlzyklen, zeigt zunächst einen recht volatilen Verlauf. Nimmt man nur den gesamten Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember, stehen 42 positive 19 negativen Jahren gegenüber. Dabei stellen die Zeiträume vom Jahresbeginn bis zum April und von Anfang Oktober bis Jahresende die besten Phasen dar. Von Mitte April bis Anfang Oktober halten sich die positiven und negativen Jahre in etwa die Waage. 

DAX Jahresverlauf seit 1960

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Möglicher tendenzieller Jahresverlauf

Eine Idee für den Ausblick im kommenden Jahr könnte in etwa so aussehen, wie unten dargestellt. Dabei muss immer wieder betont werden (da es in jedem Jahr zu Missverständnissen kommt), dass es sich hier nicht um eine Jahresendprognose von knapp 17.000 Punkten zum Jahresschluss handelt. 

Wegen des schwierigen Jahresauftakts in den verschiedenen Darstellungen (Wahljahr, „4er“-Jahr, alle Jahre) ist zu erwarten, dass das kommende Jahr nicht unbedingt mit einer „Hurra-Stimmung“ startet. Nach einer gemäßigten Aufwärtsbewegung könnte dann eine vergleichsweise starke Anstiegsbewegung folgen. So lässt es jedenfalls der Durchschnitt der Historie vermuten. 

Die übliche Herbsteintrübung dürfte dann wieder von einer Jahresendrallye abgelöst werden. 

Insgesamt sieht das kommende Jahr also gar nicht so schlecht aus. Wichtig für das Börsenumfeld wäre allerdings wieder einmal ein Jahr, in dem man sich nicht um Krisen, sondern um Markt- und Wirtschaftsdaten kümmern kann. 

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Der dargestellte Verlauf ist wie immer nicht als Punktvoraussage oder gar Jahresendstandsprognose zu verstehen, sondern soll lediglich die erwartete Tendenz aufzeigen.

Ausblick für Gold 2024

Dem Gold-Preis seht ein turbulentes Jahr bevor. Gilt das nicht für jedes Jahr? Da Gold gemeinhin als Krisenwährung gilt, wird jede Krise, die entsteht, immer auch eine entsprechende Auswirkung auf den Preis haben. Dies war in diesem Jahr nicht immer zu beobachten. Ungeachtet dessen ist die Jahresstatistik in einem US-Wahljahr recht interessant und daher hier zu beachten. 

Eine Jahresauftaktrallye bis Mitte Februar ist in neun von 13 Wahljahren zu beobachten. Ab diesem Zeitpunkt bis Mitte Mai überwiegen dann Verlustjahre im Verhältnis 9 zu 4. Das 9 zu 4 Verhältnis zieht sich in einem Wahljahr weiter durch. Es ist im positiven Sinn von Mitte Mai bis Anfang Juli ebenso zu beobachten, wie von Anfang Juli bis zum Jahresende im negativen Sinn. 

In ausgewählten Phasen kann Gold in einem Wahljahr also recht gut performen, in anderen Phasen gibt es aber gewonnenes Terrain wieder ab. 

Gold im US-Wahljahr seit 1963

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