Genau wie Corona oder Krieg, kann man den Begriff „Abwärtstrend“ so langsam nicht mehr hören. Die Börse ist aber kein Wunschkonzert. Die jüngste Abwärtsbewegung führte den DAX fast an die Tiefs vom März dieses Jahres. Ein leichter Erholungsversuch zum Wochenauftakt konnte nicht gehalten werden, sodass die Abwärtstrendlinie nicht mehr erreicht wurde. Am Donnerstag kam dann ein erneuter Schub nach unten, der aber im Tagesverlauf immerhin mit einer Hammerformation beendet wurde. Diese wurde dann am Freitag mit Mühe bestätigt. Die Divergenzen bei den Indikatoren konnten bislang ihre Wirkung noch nicht entfalten, könnten aber in der kommenden Woche noch wichtig werden. Der MACD-Indikator war zuletzt an seiner Triggerlinie abgeprallt und hat damit ein weiteres, möglicherweise finales Verkaufssignal generiert. Sollten die Vorgaben aus den USA am Montag noch wirken, ist mit einer Gegenbewegung zu rechnen. Allerdings sind die Umsätze weiterhin auf niedrigem Niveau, weshalb ein Bruch der Trendlinie noch nicht zur Debatte steht.
Dow Jones – Wende vor dem Tief
Es könnte zu einem wichtigen Signal werden, wenn die kommende Woche mit Kursgewinnen begonnen wird. Nach einem Doji, der immer ein Zeichen für Unsicherheit ist, konnte der Dow Jones zum Wochenschluss wieder etwas zulegen. Damit wurde eine eher negative Woche doch noch versöhnlich beendet. Die Indikatoren verlaufen im neutralen Bereich und helfen derzeit nicht weiter. Auch der Umsatz lässt Zweifel aufkommen, dass der freundliche Wochenschluss veredelt wird. Trotzdem besteht eine Chance, dass zumindest die Abwärtstrendlinie wieder erreicht wird.
Gold – Eine klassische Hammerformation wartet auf Bestätigung
Zum Wochenschluss kam Gold kräftig unter Druck und hat die Unterstützungszone deutlich unterschritten. Die Intraday-Stimmungswende lässt nun aber die Hoffnung zu, dass zumindest der kurzfristige Abwärtstrend vor seinem Ende steht. Dazu muss allerdings zum Wochenauftakt eine positive Tendenz beobachtet werden. Das Top vom Freitag müsste im Tagesverlauf überwunden werden um den Hammer zu bestätigen. Bevorstehende Kaufsignale oder schon vollzogene, sprechen ebenfalls für eine solche Bestätigung. Somit hat sich die Lage bei Gold, wenn auch nicht deutlich, aber immerhin etwas verbessert. Der übergeordnete Abwärtstrend dürfte noch nicht gebrochen werden können.
Euro – jetzt bildet sich ein Boden, aber kein Doppelboden
Das Thema Doppelboden ist vom Tisch. Bevor der Euro diesen vollenden konnte, ist er schon wieder an der Abwärtstrendlinie gescheitert. Zuletzt wurden die beiden Tiefs getestet und bislang erfolgreich gehalten. Die Indikatoren helfen nicht weiter, da sie sich im neutralen Bereich bewegen. Eine Entscheidung steht in der kommenden Woche mit großer Wahrscheinlichkeit an. Entweder wird die Abwärtstrendlinie gebrochen (zumindest zur Seite verlassen) oder es wird ein neues Tief generiert.
Öl – Mal etwas nach oben, mal etwas nach unten
Der flache Aufwärtstrend beim Öl ist weiterhin intakt. Allerdings hat Öl den Bereich um 125 USD wieder verlassen und somit eine Widerstandszone etabliert. Die Indikatoren haben latente Kaufsignale generiert, welche verhindern werden, dass die flache Aufwärtstrendlinie gebrochen wird. Ein weiteres Pendeln zwischen dem Widerstand und der Trendlinie sollte für die kommenden Tage auf dem Plan stehen.
Quelle Charts: ProRealTime.com