Kräftige Gewinnmitnahmen: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche nach anfänglichen Kurszuwächsen stark nachgegeben, unter dem Strich stand ein merkliches Minus. Dabei folgten die deutschen Märkte den Vorgaben ihrer US-amerikanischen Pendants. Nachdem hier lange Zeit ein Rekordhoch nach dem anderen zu verzeichnen gewesen war, machten die Anleger in der vergangenen Woche Kasse. Handfeste Gründe hierfür gab es nach Ansicht der meisten Experten nicht. Zwar bestanden die Risiken durch Corona oder den Handelskonflikt zwischen den USA und China unverändert, allerdings hatte es bei beiden Themen keine nennenswerten Neuigkeiten gegeben. In diesem volatilen Marktumfeld könnt ihr euch mit dem Turbo-Bear JM4DV3oder Turbo-Bull MA1KGW positionieren. Beide Produkte eignen sich für Trader. Wer moderat sein Depot um einen DAX-Bull erweitern möchte, ist mit der WKN DFJ5RA und Hebel 6 an der richtigen Stelle. Wir präsentieren den Marktkommentar von Robert Ertl für die Börse München vor…
Auch Konjunkturdaten hatten nicht in großem Umfang enttäuscht, die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag waren sogar recht positiv aufgenommen worden. Allerdings waren die Kursteigerungen nach dem Corona-bedingten Einbruch in den vergangenen Monaten teils extrem gewesen – vor allem, im Technologiebereich – und hatten sich dabei nach Ansicht etlicher Beobachter von der Realwirtschaft entkoppelt, so dass die Konsolidierung in der vergangenen Woche durchaus auch positiv gesehen wurde.
Der deutsche Aktienindex DAX gab im Wochenvergleich 1,5 Prozent ab auf 12.842,66 Punkte. Die Titel von Covestro (F:1COV) konnten dem allgemeinen Abwärtstrend trotzen, der Kurs des Kunststoffkonzerns profitierte von Analystenempfehlungen und dem Umstand, dass Covestro entgegen jüngster Spekulationen im Dax verbleiben wird. Der MDAX büßte im Wochenvergleich 2,3 Prozent auf 26.901,86 Zähler ein. Der TecDax, der zuletzt stärker als andere Indizes zugelegt hatte, verlor 4,0 Prozent auf 2.984,66 Punkte. Der m:access-All-Share reduzierte sich um moderate 0,2 Prozent auf 2.888,55 Zähler.Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche deutlich angezogen. Auftrieb brachten vor allem die zeitweise heftigen Kursverluste an den Aktienmärkten, die die Anleger verstärkt zu den als sicher geltenden Bundespapieren greifen ließen, sowie einige schwach ausgefallene Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA. Am vergangenen Freitag zollten die Bundestitel dann zwar ihren kräftigen Kurssteigerungen Tribut, auf Wochensicht blieb es aber bei einem soliden Plus. In der Folge ging die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe im Wochenvergleich von -0,41 auf -0,48 Prozent zurück. Die Umlaufrendite sank von -0,41 auf -0,49 Prozent.
Gewinnmitnahmen auch auf dem US-Markt
An den US-Aktienbörsen hat eine Gegenbewegung im Handelsverlauf am vergangenen Freitag noch stärkere Wochenverluste verhindert, nachdem am Donnerstag die langanhaltende Rally mit erheblichen Kursabschlägen beendet worden war. Der Dow-Jones-Index reduzierte sich im Wochenvergleich um 1,8 Prozent auf 28.133,31 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500-Index verlor 2,3 Prozent auf 3.426,96 Zähler. Am stärksten trafen die Gewinnmitnahmen auch hier Tech-Werte, der technologielastige Nasdaq-100-Index fiel um 3,1 Prozent auf 11.622,13 Zähler.
Ausblick: Verlängerung des Börsensommers trotz Kursrückschlägen
Die Kursrückschläge der vergangenen Woche haben dem Gros der Analysten den Optimismus beim Blick auf die aktuelle Börsenwoche nicht genommen. Zwar werden die Rücksetzer gerade auch bei den zuvor sehr gut gelaufenen Technologiewerten, und hier vor allem bei den US-amerikanischen Unternehmen wie Apple (NASDAQ:AAPL) oder Tesla (NASDAQ:TSLA), durchaus als Ausdruck einer „Katerstimmung“ gesehen, insgesamt gehen viele Experten aber von Kurssteigerungen aus. Als Gründe hierfür werden einerseits die zuletzt vielfach positiv ausgefallenen Konjunkturdaten genannt, andererseits aber in hohem Maße die Geldpolitik der großen westlichen Notenbanken. Diese versorgen die Märkte wohl noch auf lange Zeit mit sogenanntem billigem Geld, für das außer Aktien derzeit unter Renditegesichtspunkten kaum nennenswerte Alternativen bestehen.Hinsichtlich der Geldpolitik steht in den kommenden Tagen die Europäische Zentralbank (EZB) im Fokus, die am Donnerstag das Ergebnis ihrer Ratssitzung bekannt gibt. Allerdings rechnen hier nur wenige Beobachter mit neuen Maßnahmen oder konkreten Informationen zur weiteren Strategie, wobei gerade letztere derzeit im Mittelpunkt etlicher Spekulationen steht. So gehen einige Experten davon aus, dass die EZB dem Beispiel der US-Notenbank Fed folgen und ebenfalls neue Kriterien hinsichtlich des Inflationsziels definieren könnte. Die Fed hatte sich jüngst von einem festen Inflationsziel verabschiedet und verfolgt dieses nun als Durchschnittswert. Dass die EZB aber bereits in dieser Woche Ähnliches verkünden wird, davon geht kaum ein Beobachter aus.Von der EZB-Ratssitzung abgesehen ist der Terminkalender in den kommenden Tagen überschaubar gefüllt. Zu den interessantesten Veröffentlichungen zählen die Industrieproduktion in Deutschland, die Handelsbilanz Chinas sowie Inflationszahlen von dies- wie jenseits des Atlantiks.Zu Beginn der Handelswoche beschränken sich die Impulse aus den USA auf den Handel vom vergangenen Freitag, am Montag bleiben die US-Börsen wegen des Feiertags Labor Day geschlossen. Dieser markiert für etliche US-Amerikaner das gefühlte Ende des Sommers, geht es nach Marktbeobachtern, könnte der Börsensommer aber noch anhalten.