von Robert Zach
Die Dax-Bären kennen kein Halten mehr - gestern kam es entgegen der Erwartung vieler zu keiner Stabilisierung. Wir hatten gestern noch geschrieben, dass es verfrüht sei, um auf eine tiefgreifende Erholung zu spekulieren. Als Grund dafür führten wir den outside day zum Wochenauftakt an, der das Risiko von Folgeverlusten unterstrich.
Am Chartbild hat sich im Vergleich zur täglichen Markteinschätzung vom Vortag eigentlich nicht sehr viel geändert. Stabilisierungstendenzen bleiben aus und der Dax ist gerade dabei, dass rechnerische Abschlagspotenzial aus dem Doppeltop auszuschöpfen. Das Kursziel der Umkehrformation liegt im Extremfall bei 11.954 Punkten.
Vor dem Erreichen des Kursziels muss der Dax aber noch eine markante Unterstützung in Form des seit Anfang Februar 2016 etablierten Aufwärtstrends bei 12.072 Punkten unterschreiten. Danach wäre der Weg frei für Verluste in Richtung der Unterkante der Aufwärtsgap vom 5. April bei 12.000 Punkte und dann 11.954 Punkte.
Im Falle eines kurzfristigen Überschießens des Kursziels kann der Dax sogar das 38,2% Fibonacci-Retracement des gesamten Aufwärtsimpulses von Februar 2016 bis Januar 2018 sowie die Nackenlinie einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation bei 11.712/671 Punkte testen.
Die technischen Indikatoren sind nach wie vor negativ ausgerichtet. Sowohl MACD als auch RSI signalisieren weitere Verluste - von einer Stabilisierung kann noch keine Rede sein.
Kurzfristige Rücksetzer nach dem Erreichen des o.g. Aufwärtstrends sollten dennoch eingeplant werden. Erstes Korrekturziel wäre das Tagestief vom 25. April bei 12.312 gefolgt von der Nackenlinie des Doppeltops bei 12.557/37. Spätestens hier sollte aber wieder mit einer deutlichen Zunahme des Verkaufsdrucks gerechnet werden.