von Robert Zach
Der deutsche Leitindex Dax ist nach den massiven Verlusten vom Vortag etwas höher in den Tag gestartet. Es wäre aber verfrüht, um auf eine tiefgreifende Erholung zu spekulieren. Schließlich unterstreicht der gestrige outside day, dass die Risiken aktuell klar auf der Unterseite liegen, wie wir zuletzt auch immer wieder betont hatten.
Zugleich ist das kalkulatorische Abschlagspotenzial aus der klassischen Umkehrformation in Form eines Doppeltops noch nicht ausgeschöpft, welches von der Nackenlinie (12.557/37) aus auf gut 600 Punkte taxiert wird.
Hinzu kommt, dass sich die erste wichtige Chartunterstützung erst bei 12.080 Punkten befindet und damit dem seit Anfang Februar 2016 etablierten Aufwärtstrend entspricht.
Bei einem Unterschreiten der letztgenannten Haltelinie müssten sich Anleger wohl auf weitere Verluste in Richtung der Unterkante der Aufwärtsgap vom 5. April bei 12.000 Punkte einstellen. Kann sich der Dax-Kurs auch hier nicht stabilisieren, so drohen Anschlussverluste auf das 38,2% Fibonacci-Retracement des gesamten Aufwärtsimpulses von Februar 2016 bis Januar 2018 sowie der Nackenlinie einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation bei 11.712/671 Punkte.
Trotz des jüngsten Ausverkaufs sind die technischen Indikatoren noch nicht überhitzt. Der MACD hat mit dem Unterschreiten seiner Nulllinie ein handfestes Verkaufssignal erzeugt. In die gleiche Kerbe schlägt der RSI-Indikator, der mit seinem Rutsch unter seine Trendlinie ebenfalls negativ zu interpretieren ist. Vor dem Erreichen der überverkauften Marktbedingungen hat der Momentumindikator zudem noch Spielraum auf der Unterseite.
Ein kurzfristiges potenzieller Rücklauf auf die zuletzt unterschrittene Nackenlinie des Doppeltops bei 12.557/37 Punkten kann nicht ausgeschlossen. Jedoch sollten die dort mittlerweile etablierten Widerstände die Erholungslust der Bullen bremsen.