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Nach einem Jahresauftakt nach Maß und einem Plus von über 1.200 Punkten in nur zwei Handelswochen war es nur eine Frage der Zeit, bis dem Deutschen Aktienindex die Luft ausgehen musste. In der abgelaufenen Woche hat sich wie erwartet die 15.200er Marke als ein hartnäckiger Widerstand erwiesen, während eine immer noch nicht in Fahrt kommende Wall Street nach schwachen Konjunkturdaten zur Wochenmitte ihr Übriges tat. Schwächere Zahlen zur US-Industrieproduktion, schwächere Einzelhandelsumsätze und deutlich schwächer als erwartet gestiegene Erzeugerpreis im Dezember waren der Cocktail, der das Rezessionsgespenst auf das Parkett einlud, die Börsenparty des Jahres 2023 zunächst einmal zu beenden.
Auch wenn alle Daten wie dann am Freitagmorgen die Erzeugerpreise aus Deutschland eine Entspannung bei der Inflation signalisieren, die Geldpolitik will sich nicht von ihrem restriktiven Kurs abbringen lassen. EZB-Chefin Lagarde erklärte auf dem Davoser Wirtschaftsforum, dass sie am Zwei-Prozent-Ziel für die Inflation festhalten und alles dafür tun werde, was notwendig ist, um es wieder zu erreichen. Damit dürften die 50 Basispunkte Zinserhöhung Anfang Februar nicht die letzten für dieses Jahr gewesen sein. Und auch in der US-Notenbank Fed halten sich hartnäckig die Befürworter, dass die Leitzinsen über die Marke von fünf Prozent steigen müssen, um die Inflation wieder in den Griff zu bekommen. Nur glauben will es der Markt so richtig nicht, mit Blick auf den US-Anleihemarkt und die inversen Zinsstrukturen hält sich ebenso hartnäckig die Hoffnung auf Zinssenkungen in den USA bereits in diesem Jahr. Alles wird davon abhängen, wie stark und schnell sich die Wirtschaft in den kommenden Monaten abschwächt.
Die Wall Street wird aber nicht nur von der Geldpolitik gebremst, auch die aktuelle Berichtssaison lädt nicht wirklich zu einem Run auf Aktien ein. Gerade die US-Banken haben alles in allem eher enttäuscht, hohe Risikovorsorgen gebildet und reagieren auf ein schwaches Geschäft im Investment Banking mit Personalabbau. Überzeugen mit seinen Zahlen konnte dagegen der Streaming-Anbieter Netflix, der im letzten Quartal 2022 fast acht Millionen neue Abonnenten und damit beinahe doppelt so viel wie erwartet hinzugewann. Die Zahlen waren auch ein erster Stimmungstest für die Technologiebranche, in der nach stark gestiegenen Zinsen die Investoren nun mehr Wert auf tatsächliche Zahlen als auf große Zukunftsvisionen legen. Notierten 2021 noch viele Wachstumsaktien auf Allzeithochs, wurde der gesamte Sektor im vergangenen Jahr massiv abverkauft. Es könnte also die Zeit gekommen sein, in der sich innerhalb des Tech-Sektors die Spreu vom Weizen trennt.
Ob der E-Auto-Pionier Tesla Weizen oder doch eher nur Spreu ist, könnte sich am Mittwoch kommender Woche zeigen. Denn da legt der wohl größte prominente Verlierer des Börsenjahres 2022 seine Zahlen vor. Zwar ist es um die Person Elon Musk und die Twitter-Kapriolen zuletzt etwas ruhiger geworden, auf der anderen Seite aber reiht sich eine Preissenkung für Teslas an die andere. Schwache Absatzzahlen zwingen den Autobauer dazu, mit massiven Rabatten gegenzusteuern. Die Zahlen am Mittwoch und vor allem die Reaktion der Investoren könnten ein erstes Indiz dafür sein, ob der Aktie in diesem Jahr der Turnaround gelingen kann. Die Bücher in der kommenden Woche öffnen werden unter anderem auch die Tech-Schwergewichte Microsoft (NASDAQ:MSFT), IBM (NYSE:IBM) und Intel (NASDAQ:INTC). Den offiziellen Startschuss für die Berichtssaison im DAX gibt am Donnerstag der Softwarekonzern SAP (ETR:SAPG). Wie es um die Konjunktur bestellt ist, erfahren wir am Dienstag, wenn zahlreiche Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone veröffentlicht werden, gefolgt von den BIP-Daten am Donnerstag aus den USA.
Der DAX wird wahrscheinlich schon ab März ohne sein wertvollstes Unternehmen und ein Zugpferd der vergangenen Jahre auskommen müssen. Der Platzhirsch Linde (ETR:LING) gibt seinen ersten Platz in der ersten deutschen Börsenliga auf – ganz freiwillig. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung stimmten 93 Prozent der Anteile für einen Rückzug vom Frankfurter Parkett. Das Unternehmen will nun unter einem neuen Kürzel an die Wall Street gehen – kein gutes Signal für den Finanzplatz Frankfurt. Bis dahin dürfte es in der kommenden Woche darum gehen, dass der Index die Marke von 14.950 Punkten verteidigen kann. Darunter schaltet die Börsenampel im DAX zunächst auf Rot. Dann könnte eine größere Korrektur der 27-Prozent-Rally seit Oktober ins Haus stehen.
DAX – aktuelle Unterstützungen und Widerstände:
Dieser Artikel stammt von RoboMarkets.
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