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DAX und Dow Jones: Nur Rücksetzer nach starken Kursgewinnen?

Veröffentlicht am 04.11.2022, 09:25

Die Aktienmärkte haben vorgestern ein weiteres Mal mit zum Teil herben Kursverlusten auf eine Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) reagiert. Und sie haben dazu auch einen Grund geliefert bekommen.

Nach dem vierten XL-Zinsschritt wird die Fed etwas Tempo rausnehmen

Zunächst wurden die Erwartungen getroffen, da der Leitzins erneut mit einem „XL-Zinsschritt“ um 0,75 Prozentpunkte auf die neue Spanne von 3,75 % bis 4,00 % angehoben wurde. Dann wurden die Hoffnungen erfüllt, wonach bei der nächsten Sitzung etwas Tempo herausgenommen wird, es also wohl im Dezember „nur noch“ zu der mehrheitlich erwarteten Zinsanhebung um 0,50 Prozentpunkte kommen wird.

Einen klaren Hinweis darauf lieferte das schriftliche Statement zum Zinsentscheid. Denn in diesem gab es nur eine einzige Änderung. Es fand sich darin folgender neuer Satz: „Bei der Bestimmung des Tempos zukünftiger Erhöhungen des Zielbereichs wird der Ausschuss die kumulative Straffung der Geldpolitik, die Verzögerungen, mit denen die Geldpolitik die Wirtschaftstätigkeit und die Inflation beeinflusst, sowie wirtschaftliche und finanzielle Entwicklungen berücksichtigen.

Die Aufnahme dieser Aussage bedeutet nicht, dass die Fed beim nächsten Zinsentscheid Mitte Dezember nicht nochmals die Leitzinsen um 75 Basispunkte anheben könnte. Wie ich vorgestern geschrieben hatte, wird sich die Notenbank natürlich soweit im Voraus nicht eindeutig festlegen. Es ist aber dennoch ein klarer Hinweis, dass das Tempo angesichts der nun hinter uns liegenden vier XL-Zinsschritte in Folge etwas reduziert wird, weil man um deren zeitliche Verzögerung weiß.

Bis hierher war für die Anleger somit noch alles in Ordnung. Es kam in einer ersten Marktreaktion daher zu sinkenden Renditen und steigenden Aktienkursen.

Der Leitzins wird auf einem höheren Niveau landen

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Doch dann sagte Fed-Chef Jerome Powell auf der Pressekonferenz, neue Daten der letzten Wochen hätten ihm signalisiert, dass die Leitzinsen am Ende des aktuellen Anhebungszyklus sogar höher sein würden als zuletzt erwartet. Das bedeutet zwar weniger starke, aber dafür mehr Anhebungen. Zur Erinnerung:

In der Börse-Intern vom 4. Oktober war zu lesen, die damals neuen Projektionen der Fed würden zeigen, „dass eine knappe Mehrheit der FOMC-Mitglieder noch weitere 125 Basispunkte an Leitzinserhöhung bis Ende des Jahres prognostizieren.“ Nach dem aktuellen (vierten) Zinsschritt um 75 Basispunkte fehlen also noch 50 Basispunkte, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf der Sitzung im Dezember beschlossen werden.

Weiter hieß es in der Börse-Intern-Ausgabe: „Der Preis des Geldes würde damit von aktuell 3,00 % bis 3,25 % – das ist bereits das höchste Niveau seit 2007 – auf ein Niveau von 4,25 % bis 4,50 % angehoben. Und Ende kommenden Jahres sollen dann beim Leitzins 4,6 % erreicht werden…

Demnach war für das Jahr 2023 noch eine Zinsanhebung um 25 Basispunkte avisiert. Doch mit den jetzigen Aussagen von Powell muss man noch mit mindestens einem weiteren oder einem größeren Zinsschritt rechnen.

Zumal Powell auch darauf hinwies, dass die Fed relativ einfach darauf reagieren könnte, wenn sich die Geldpolitik als zu straff erweisen sollte. Im Falle einer nicht ausreichend straffen Geldpolitik könnte sich die Inflation hingegen als dauerhaft zu hoch erweisen, wodurch die makroökonomischen Kosten deutlich höher wären.

Am Markt bewegen sich seitdem die Erwartungen für die sogenannte Terminal-Rate, also den finalen Leitzinssatz im laufenden Anhebungszyklus, auf 5,2 % zu. Und so ließ die Aussicht auf einen höheren Leitzins die Aktienkurse purzeln und die Titel der von steigenden Zinsen besonders betroffenen Wachstumsunternehmen aus dem Technologiesektor erneut einbrechen.

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Märkte müssen erneut höheren Leitzins einpreisen

Auch gestern zeigten sich die Aktienkurse von der Fed-Entscheidung belastet. Am Vormittag blieben die Kurse dabei noch relativ stabil, was man durchaus als Signal der Stärke interpretieren konnte. Es bestand die Hoffnung, dass das Thema Leitzinsen inzwischen weitestgehend eingepreist ist. Und es schien, dass dies nur noch bestimmte Bereiche des Aktienmarkes stark belastet. Doch im weiteren Handelsverlauf nahmen die Kursverluste wieder zu.

Dow Jones am Kreuzwiderstand abgeprallt

Der Dow Jones ist damit nun wie erwartet am Kreuzwiderstand aus dem 50%-Fibonacci-Retracement (blau im folgenden Chart) und der oberen Linie des Abwärtstrendkanals (rot) abgeprallt (roter Pfeil, siehe dazu auch vorgestrige Börse-Intern).

Leser des „Target-Trend-CFD“ können sich freuen. Denn angesichts der überkauften Marktlage und der mit der 15%-Rally erreichten Hürden waren wir bei 32.744 Punkten einen Short-Trade eingegangen. Und dieser wurde vorgestern bei seinem Take-Profit-Ziel von 32.300 Zählern automatisiert beendet. Dadurch wurden ohne viel Dazutun 451,54 € Gewinn realisiert. Unsere Performance der bereits abgeschlossenen Trades auf den Dow Jones schießt dadurch förmlich durch die Decke.

Die Erfolgskurve wird immer steiler, auch weil wir durch die bereits erzielten Gewinne inzwischen immer größere Spielräume je Trade haben. Denn die Gewinne können als Puffer dienen, falls mal eine Position zunächst in die falsche Richtung läuft.

DAX auf dem Weg zum nächsten Target (NYSE:TGT)

In die richtige Richtung läuft es allerdings auch beim DAX. Denn dieser befindet sich durch den aktuellen Rücksetzer wieder auf dem Weg zum seinem nächsten Target (rot im folgenden Chart).

Zuvor hatte der Index seine Kurserholung dynamisch fortgesetzt und konnte damit die Ausbildung einer Flagge im Abwärtstrend (grün) verhindern. Stattdessen durchbrach er sogar die wichtige Abwärtstrendlinie (dick rot) und sendete damit das erste langfristige bullishe Signal seit langem. Denn diese Abwärtstrendlinie verbindet die Hochs und Zwischenhochs seit Beginn des Bärenmarktes Anfang des Jahres.

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Womöglich testet der DAX nun mit dem aktuellen Rücksetzer lediglich den Bruch dieser Linie von oben. Das wäre auch noch gegeben, wenn der DAX nun entlang dieser Linie bis ins Target läuft und dann wieder zulegt.

Ein Rücksetzer mit Ansage

Übrigens kam der Rücksetzer im DAX auch quasi mit Ansage. Denn im „Target-Trend-Spezial“ hatte ich schon am vergangenen Freitag und damit früh- und rechtzeitig auf eine abnehmende Volatilität und einen nachlassenden Aufwärtsdrang hingewiesen.

Das kann auf nachlassende Stärke und eine baldige Gegenbewegung hindeuten“, hieß es dazu. Tags zuvor hatte ich daher dazu geraten, einen Long-Trade zu beenden, der zu diesem Zeitpunkt rund 900 DAX-Punkte Gewinn einbrachte. Der Index notierte zu diesem Zeitpunkt bei rund 13.200 Punkten. Aktuell notiert er knapp darunter. Das Erholungshoch wurde zuvor bei 13.444 Zählern markiert. Also alles richtig gemacht. (Das Hoch trifft man nur selten exakt.)

Nur Gegenbewegungen nach starken Kursgewinnen?

Seitdem lautet mein Rat für DAX-Trades, zunächst einen Rücksetzer abzuwarten. Und so gilt es nun zu beobachten, wie weit die Kursverluste nach dem Fed-Zinsentscheid noch reichen und wie lange die Marktschwäche anhält. Ich gehe dabei davon aus, dass der Bärenmarkt nicht mehr fortgesetzt wird, sondern die aktuellen Rücksetzer lediglich Konsolidierungen bzw. Gegenbewegungen nach zuvor starken Kurserholungen sind.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

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Nur eine Frage der Zeit, bis DAX wieder die Unterstützungslinie nach unten bricht.
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