(DailyFX) – In der Wochenanalyse für die vergangene Woche schrieb ich etwas von „Windbeutel-Alarm“ im DAX. Auch wenn es dem DAX dank Haruchiko Kuroda und der BoJ gelang die dritte Handelswoche in Folge positiv zu schließen und sich die 1.000 Punkte Rallye der letzten zwei Wochen fortzuführte: die „Windbeutel-Option“ ist in meinen Augen noch nicht vom Tisch.
Es mutet in meinen Augen schon absurd an, was wir derzeit am Markt zu sehen bekommen: da dreht die eine Notenbank in den USA den Geldhahn wie erwartet zu und während die Marktteilnehmer sich noch Gedanken darüber machen wie weit es denn diesmal abwärts gehen wird an den Aktienmärkten (Details: "Das Ende von QE3 - Die Musik hört auf zu spielen"), tritt am Freitagmorgen „Super-Haruchiko“ vor die Presse und verkündet, dass die japanische Notenbank ihre monetäre Basis von 60 – 70 Billionen JPY auf 80 Billionen JPY ausdehnen wird, da sie die Gefahr einer Nicht-Erreichung ihres Inflationsziels von 2,0% in 2015 sieht (Details:"BoJ holt die Bazooka raus, der DAX im Liquiditätsrausch - nachhaltig?").
Den DAX folgte seinem japanischen Pendant Nikkei und zog deutlich an, attackierte im frühen Handel freitäglichen die 9.300er Marke. Den Lauf von rund 1.000 Punkten aufwärts in zwei Handelswochen sehe ich skeptisch. Zwar würde ich mich derzeit vorsehen das Aufwärts-Momentum und die expansive Notenbankpolitik zu faden (= mich diesem entgegen zu stellen) und auf eine nächste Abwärtswelle zu setzen. Aber bei genauerer technischer Betrachtung erkennt man, dass der Grundmodus im DAX technisch zunächst weiter korrektiv bleibt und die Gefahr eines erneuten Abwärtsimpulses noch nicht gebannt ist:
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Klar sollte bei Betrachtung obigen Charts aber auch sein: kommt es zu einem Rücklauf im DAX über die 9.400er Marke, so stünde einem Lauf zurück in Richtung 9.900 Punkte nur noch leicht zu überwindende Widerstände entgegen.
Besonders übrigens dann, wenn Mario Draghi auf der Zinssitzung der EZB am Donnerstag überraschenderweise den zunächst dementierten Gerüchten um Aufkäufe von Unternehmensanleihen durch die EZB doch offener gegenüber steht, als dass der ein oder andere Marktteilnehmer erwarten dürfte. Möglich scheint derzeit notenbanktechnisch vieles, zu welchem Preis, scheint egal:
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender