Der Donnerstagseffekt bei der Verfallstagsprognose

Veröffentlicht am 20.02.2016, 09:10
XAU/USD
-
DE40
-
GC
-


Sie erinnern sich: Wir hatten schon vor der Stabilisierung des DAX geschrieben, dass der Markt stark überverkauft ist und ein Bodenversuch bzw. eine Gegenbewegung überfällig sei. Doch interessanter ist das Ergebnis der Prognosen im Zusammenhang mit der Verfallstagsgrafik. Am Montag schrieb mein Kollege Torsten Ewert: „Der Zielbereich von 9.500 Punkten ist für die Stillhalter auch in der Gesamtbetrachtung attraktiv.“ Genau dort lagen die nächstgrößeren Call-/ Put-Positionen. Bereits vorgestern hat der DAX dann dieses Niveau erreicht. Wir haben nun schon häufiger beobachtet, dass es offensichtlich ausreicht, wenn bereits einen Tag vor dem Verfallstag, also am Donnerstag, das Zielniveau erreicht wirde. Gestern hielt der DAX sich zunächst trotz schlechter Vorgaben aus den USA und Asien erstaunlich gut, kam aber dann im weiteren Verlauf doch etwas unter die Räder. Um 13.00 Uhr wurde der Abrechnungskurs für den Februar-Verfall des DAX bei 9.358,41 Punkten festgelegt.
Nun kommt es darauf an, ob die jüngste Erholung im DAX nur ein Verfallstagsspektakel gewesen ist oder ob in der kommenden Woche Anschlusskäufe folgen. Das ist auch noch aus einem anderen Grund interessant:

Ich hatte Ihnen am Mittwoch die möglichen Bodenformationen dargestellt. Hier gibt es noch eine vertiefende Ergänzung:
Es kommt darauf an, wie weit die aktuelle Gegenbewegung die Kurse treibt. Ein klares Zeichen der Stärke wäre es, wenn das Hoch der vorherigen Minor-Abwärtsbewegung bei 9.905 Punkten erreicht wird (siehe Pfeil). In diesem Fall könnte sich auch (siehe Ausgabe vom Mittwoch) eine inverse Schulter-Kopf-Schulterformation und als Bodenformation ausbilden. Scheitert der Kurs jedoch vorher, also auf einem tieferen Kursniveau, wäre das ein Hinweis darauf, dass die Bullen noch nicht die Kraft haben, ihr Potenzial auszuschöpfen. Zwar gibt es dann immer noch mögliche Bodenformationen, wie am Mittwoch ebenfalls dargestellt, es wäre aber ein erstes kleines Signal der Schwäche.

Im Moment kann die gestrige Kursschwäche auch einfach der Retest der wichtigen 9.314er Marke von oben sein. Gold bricht aus
Während wir also aus charttechnischer Sicht, um eventuell neue Positionen einzugehen oder bestehende auszubauen, abwarten müssen, wie sich die Märkte in der kommenden Woche entwickeln, können wir noch kurz einen Blick auf den Goldpreis werfen:

Gold ist in den vergangenen Tagen stark angestiegen und hat nun tatsächlich seinen Abwärtstrendkanal nach oben gebrochen und dabei sogar die Marke von 1.200 Dollar überwunden. Auf diese Möglichkeit hatte hatte Jochen Steffens bereits im Dezember hingewiesen. Damals hatte Gold nach dem Test der unteren Begrenzungslinie dieses Aufwärtstrendkanals das theoretische Potenzial, auch wieder an die obere Begrenzung zu laufen (in den Bereich der 1160/1170er Marke). Auch wenn es damals noch so aussah, als ob Gold, wie die Male zuvor, bereits vor dieser oberen Abwärtstrendlinie Schwäche zeigen könnte.

Nun muss genau beobachtet werden, ob der Ausbruch nachhaltig sein wird. Das wäre dann nach drei bis vier Jahren das erste bullishe Signal, dem aber natürlich noch weitere folgen müssten. Geschieht das nicht, sondern fällt Gold wieder in diesen Trendkanal zurück, wird es wieder deutlich bearisher.

Viele Grüße aus Köln
Jochen Steffens

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2025 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.