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Die Deutsche Bank (DE:DBKGn) ist 2020 in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Die Bank erzielte einen Vorsteuergewinn von gut 1 Milliarde Euro, nachdem sie im Vorjahr wegen des laufenden Konzernumbaus einen Verlust von 2,6 Milliarden Euro vor Steuern eingefahren hatte. Auch das vierte Quartal war entgegen den Erwartungen der Analysten profitabel. Bei den Kostensenkungen ist die Bank auf Kurs. Nach Steuern erzielte die Bank im Gesamtjahr einen Gewinn von 624 Millionen Euro nach einem Verlust von 5,3 Milliarden 2019. Abzüglich Minderheitsanteilen und Zinszahlungen für die als Eigenkapital zählenden AT1-Anleihen lag der Gewinn bei 113 Millionen Euro. Auf dieser Basis erzielte die Bank den ersten Jahresgewinn seit 2014. Ihren Aufwand konnte die Bank weiter senken. Die bereinigten Kosten sanken 2020 wie vom Management geplant um 9 Prozent auf 19,5 Milliarden Euro. Im Rahmen des Umbauprogramms, das den Abbau von insgesamt 18.000 Stellen vorsieht, sollen die bereinigten Kosten bis 2022 auf 16,7 Milliarden Euro sinken.
Aktien Schweiz
Nach der leichten Schwächephase zur Wochenmitte ging es am Donnerstag am schweizerischen Aktienmarkt wieder nach oben. Der SMI verbesserte sich um 0,8 Prozent auf 10.861 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursgewinner und drei -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 47,14 (zuvor: 35,94) Millionen Aktien. Bei den Einzelwerten standen ABB (SIX:ABBN), Swisscom (SIX:SCMN) und Roche (SIX:RO) nach der Bekanntgabe von Quartalszahlen im Fokus. Der Industriekonzern ABB ist im vierten Quartal 2020 trotz eines leichten Umsatzplus und eines gestiegenen operativen EBITA in die Verlustzone gerutscht. Die Massnahmen zur langfristigen Verbesserung der Profitabilität, Stärkung der finanziellen Flexibilität sowie Minderung der Bilanzrisiken hätten zu dem Quartalsverlust geführt, hiess es von ABB zur Begründung. Die Aktie war mit einem Minus von 5 Prozent schwächster SMI-Wert. Am Vortag hatte Mitbewerber Siemens (DE:SIEGn) noch mit starken Zahlen und einem positiven Ausblick überrascht. Die Roche-Aktie legte dagegen um 2,2 Prozent zu. Die Dividende wird erhöht, der Nettogewinn legte ganz leicht zu und die Entwicklung der einzelnen Segmente des Pharma-Unternehmens fiel angesichts von Corona unterschiedlich aus. All dies sei etwa so erwartet worden, kommentierten Händler.
Aktien international
Europa
An den europäischen Aktienmärkten ging es am Donnerstag nach oben. Als stützend wurden die insgesamt positiv aufgenommenen Geschäftszahlen der Unternehmen genannt. Am Nachmittag half dann noch die freundlich tendierende Wall Street. Unterstützung kam zudem von der Währungsseite, der Euro rutschte erstmals seit November vergangenen Jahres unter 1,20 Dollar. Kurzfristig hilft dem Greenback, dass es in den USA in Bezug auf die Impfkampagne und auch auf die konjunkturelle Erholung im Moment einfach besser aussieht als in Europa. Der DAX schloss 0,9 Prozent höher bei 14.060 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,9 Prozent auf 3.642 Zähler nach oben. Der Berliner Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 Group hat ein fulminantes Börsendebüt gefeiert. Mit 53 Euro notierte der Kurs zum Ende des Xetra-Handels satte 39,5 Prozent über dem Ausgabepreis von 38 Euro - und dieser hatte bereits am oberen Rand der Angebotsspanne von 32 bis 38 Euro je Aktie gelegen. Die Analysten von CMC sprachen von einem "attraktiven Geschäftsmodell" bei Auto1 - gerade vor dem Hintergrund der Corona-Lockdowns. Spätestens mit der Beschleunigung der Digitalisierung auch in diesem Bereich und einem sich durch geschlossene Autohäuser ins Internet verlagernden Geschäft könne man zu Recht behaupten,: Auto1 habe ihre Nische gefunden, so CMC. Dassault gewannen nach Zahlenvorlage 6 Prozent. Diese ist nach Einschätzung der Citigroup (NYSE:C) etwas besser als erwartet ausgefallen. Die Umsätze lagen mit 1,22 Milliarden Euro im vierten Quartal leicht über der Schätzung der Analysten von 1,20 Milliarden. Die operative Marge von 36 Prozent ist derweil besser als die Prognose von 34,5 Prozent ausgefallen. Auch der Cashflow übertraf die Erwartung der Citigroup.
USA
Nach der Verschnaufpause zur Wochenmitte ging es an der Wall Street am Donnerstag wieder kräftig aufwärts. Der technologielastige Nasdaq-Composite markierte sogar ein neues Rekordhoch. Dow-Jones-Index und S&P-500 bewegten sich in der Nähe ihrer Allzeithochs. Vor allem die besser als erwartet ausgefallenen wöchentlichen Erstanträge machten Händler als Grund für die Käufe aus. Sie fielen bereits die dritte Woche in Folge und verzeichneten die niedrigste Zunahme seit November. Dies machte Hoffnung für den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Der Dow-Jones-Index stieg um 1,1 Prozent auf 31.056 Punkte. Der S&P-500 verbesserte sich um 1,1 Prozent auf 3.872 Punkte. Der Nasdaq-Composite gewann 1,2 Prozent auf 13.778 Punkte. Dabei standen den 2.252 (Mittwoch: 1.854) Kursgewinnern 966 (1.345) -verlierer gegenüber, während 77 (96) Titel unverändert schlossen. Besonders gut kamen Zahlen und Ausblick von Ebay (plus 5,3 Prozent) an. Überraschend gut hat auch Paypal (NASDAQ:PYPL) (plus 7,4 Prozent) abgeschnitten. Die Aktie von Qualcomm (NASDAQ:QCOM) gab hingegen um 8,8 Prozent nach, trotz eines optimistischen Ausblicks. Beobachter vermuteten hier Gewinnmitnahmen. Am Donnerstag berichteten unter anderem der Pharmakonzern Merck (DE:MRCG) & Co, das Tabakunternehmen Philip Morris (NYSE:PM) und der Börsenbetreiber Intercontinental Exchange (ICE) über den Geschäftsverlauf. Die Merck-Aktie zeigte sich in Reaktion auf die Zahlen 1,7 Prozent schwächer, Philip Morris legten um 4,2 Prozent zu und ICE tendierten 0,7 Prozent schwächer. Nach Börsenschluss folgen T-Mobile US (NASDAQ:TMUS) und News Corp.
Asien
Nach der am Vortag von Gewinnmitnahmen unterbrochenen Aufwärtsbewegung geht es am Freitag an den Börsen in Ostasien bereits wieder nach oben mit den Indizes. Stützend wirken dabei feste Vorgaben und neue Rekorde der Wall Street – ausgelöst von der anhaltenden Erwartung eines grossen Stimulusprogramms der Regierung und Impfzuversicht. An den anderen Plätzen wie Seoul, Schanghai und Hongkong geht es um bis zu rund 0,4 Prozent nach oben.
Anleihen
US-Staatsanleihen waren erneut nicht gefragt. Die Zehnjahresrendite zeigte sich kaum verändert bei 1,14 Prozent.
Analysen
Citi senkt Ziel von Delivery Hero (DE:DHER) auf 151 (158) EUR
HSBC (LON:HSBA) erhöht LVMH-Ziel auf 605 (570) EUR – Buy
JPM (NYSE:JPM) erhöht Daimler-Ziel auf 75 (69) EUR – Overweight
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