Die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank (ETR:PBBG) (PBB) kennt seit Tagen nur eine Richtung: Steil nach unten. Die Medien haben schnell einen Schuldigen ausgemacht: Shortseller sollen in großem Stil auf fallende Kurse des Kreditinstituts aus Garching wetten. Die Probleme von PBB liegen jedoch viel tiefer.
PBB ist eine der führenden Banken im Bereich der Immobilienfinanzierung – ein Sektor, der unter den gestiegenen Zinsen besonders leidet. Am stärksten betroffen ist der Bereich Gewerbeimmobilien. In den USA kam es bei mehreren Regionalbanken bereits zu Zahlungsausfällen oder zu sehr hohen Verlusten. So meldete die New York Community Bancorp (NYSE:NYCB) letzte Woche einen Verlust von 252 Mio. USD wegen Kreditverlusten im Büroimmobilienmarkt.
Angst vor Kettenreaktion
Diese Krise hat längst auch Deutschland erreicht. Laut den neuesten Daten von Bloomberg verzeichneten hierzulande die Preise für Gewerbeobjekte 2023 einen Rekordrückgang, wie Du dieser Grafik entnehmen kannst.
Daher befürchten die Marktteilnehmer, dass es nun auch bei PBB zu Liquiditätsengpässen kommen könnte, zumal das Unternehmen auch im US-Büroimmobilien-Markt verstärkt engagiert ist. Ein wesentlicher Grund, warum die Aktien und Anleihen der Pfandbriefbank letzte Woche auf ein Rekordtief fielen. Die Tatsache, dass Shortseller nun von dieser Entwicklung profitieren wollen, ist eine logische Reaktion auf die Marktdynamik und die bestehenden fundamentalen Probleme des Unternehmens.
PBB versuchte bereits in einer Pressemitteilung die Gemüter zu beruhigen: Das Liquiditätspolster ermögliche es der PBB, für mehr als sechs Monate ohne neues Kapitalmarktfunding zu operieren. Zudem sei für das Jahr 2024 der besicherte Refinanzierungsbedarf am Kapitalmarkt weitgehend gedeckt. Dieses Statement führte zumindest teilweise zum Erfolg: Die Aktie scheint sich seit Donnerstag über der Marke von 4,50 EUR stabilisiert zu haben.
Fazit: Finger weg!
Angesichts der aktuellen Unsicherheit ist es für Außenstehende kaum möglich, das Ausmaß der operativen Krise des deutschen Immobilienfinanzierers angemessen zu bewerten. Eine bessere Einschätzung wird erst nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen am 7. März möglich sein. Anleger sollten daher nicht ins fallende Messer greifen und die Aktie meiden.
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