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Die neuesten Zahlen belegen: Microsoft ist unglaublich robust und erfolgreich!

Veröffentlicht am 31.10.2022, 06:15
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  • Microsoft ist im Jahresvergleich um 30 % gesunken und das obwohl sich das Geschäft des Softwareunternehmens angesichts der drohenden Rezession weiterhin als extrem widerstandsfähig erweist
  • Die Office Suite, Azure und Cybersecurity wachsen weiter aus eigener Kraft, da Unternehmen bei geschäftskritischer Software nur äußerst ungern Abstriche machen
  • Microsoft investiert in neue Wachstumsbereiche und konsolidiert seine bereits dominante Position
  • Microsoft (NASDAQ:MSFT) hat in diesem Jahr nahezu 30 % an Wert verloren. Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse für das 1. Quartal 2023 ist nun vielleicht die Zeit gekommen, die Aktie noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Die jüngsten Zahlen boten zwar keine große Überraschungen, aber in Anbetracht des schwierigen operativen und makroökonomischen Umfelds bieten die besser als erwarteten Erträge und Einnahmen zumindest eine Atempause. Dass die Inflation viel länger als nur "vorübergehend" andauern wird, ist inzwischen ebenso klar wie die Tatsache, dass noch weitere Zinserhöhungen der Fed anstehen und es deutliche Anzeichen für eine bevorstehende Rezession gibt. Microsofts konsequente Innovation in den Bereichen Cloud Computing und Gaming, die Robustheit des Kerngeschäfts und eine deutlich reduzierte relative Bewertung deuten jedoch darauf hin, dass Microsoft auf dem richtigen Weg zu einer starken Erholung ist.

    MSFT Performance der Aktie

    Quelle: Investing Pro

    Q1-Zahlen 2023 und Ausblick

    MSFT: Q1-Zahlen 2023

    Quelle: InvestingPro

    Die Ergebnisse des Tech-Giganten boten keine besonderen Überraschungen. Microsoft übertraf sowohl die Erwartungen beim Gewinn als auch beim Umsatz leicht. Der Umsatz betrug 50,12 Mrd. USD, 11 % mehr als im Vorjahresquartal. Mit 2,35 USD lag der Gewinn je Aktie um 13 % unter dem Vorjahreswert, aber über den Schätzungen des Marktes.

    In den letzten beiden Quartalen hat sich das Umsatzwachstum auf den niedrigsten Stand seit Jahren verlangsamt und bewegt sich nun im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Auch die Cashflow-Margen und die noch zu realisierenden Umsätze sind rückläufig. Das ist eine logische Folge der konjunkturellen Abkühlung nach Covid und vielleicht ein Hinweis auf kommende Turbulenzen.

    Unter anderem geht es um mögliche Konsequenzen für die Margen in der Cloud. Das Management erläuterte, wie die Kosten für die Bereitstellung von Cloud-Diensten aufgrund steigender Energiepreise zunehmen: "Die Bruttomarge verringerte sich um etwa 3 Punkte aufgrund [...] geringerer Margen bei Azure und anderen Cloud-Diensten, vor allem aufgrund höherer Energiekosten." Diese Entwicklung könnte das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr 800 Millionen Dollar kosten.

    Interessanter aber waren die Prognosen für das zweite Quartal, bei denen die meisten Zahlen unter den Erwartungen lagen. Der Umsatz im Bereich Personal Computing zeigte die größte Schwäche im aktuellen Geschäftsumfeld und wird auf 14,5 bis 14,9 Milliarden Dollar geschätzt, statt der erwarteten 17,2 Milliarden Dollar. Das Segment Productivity & Business Processes soll einen Umsatz von 16,6 bis 16,9 Mrd. USD erzielen, hier hatten die Analysten mit 17,2 Mrd. USD gerechnet.

    Die größte Negativüberraschung lieferte aber das Segment Intelligente Cloud, wo die Umsatzprognosen mit 21,55 Milliarden Dollar unter den erwarteten 21,8 Milliarden Dollar lagen. Der Bereich Azure Cloud Computing bildet den wertvollsten Geschäftsbereich des Unternehmens, und hier hatten die Analysten ein Wachstum von 41 % gegenüber dem Vorjahr erwartet, statt der prognostizierten 37 %.

    Der Abwärtsdruck auf die Aktie nach der Zahlenvorlage war wohl stärker auf die enttäuschenden Quartalsberichte von Google (NASDAQ:GOOGL) (NASDAQ:GOOG) als auf die Ergebnisse von Microsoft selbst zurückzuführen. Trotz des trüben gesamtwirtschaftlichen Umfelds erweist sich die Geschäftstätigkeit von Microsoft als weitaus robuster als andere und signalisiert neue Chancen.

    Die Wachstums-Story: Gaming & Metaverse

    Nach der für 2023 geplanten Übernahme von Activision Blizzard (NASDAQ:ATVI) wird Microsoft zusammen mit Sony (NYSE:SONY) zu den weltweit größten Anbietern im Gaming-Segment gehören, damit wird dieser Bereich für das Unternehmen wichtiger als je zuvor.

    Einer der Hauptkonkurrenten in diesem Bereich ist das chinesische Unternehmen Tencent (OTC:TCEHY), das mit einem Umsatz von 13,9 Mrd. USD und einem 5-Jahres-Wachstum von 27 % zu den Top 5 der Spieleanbieter gehört. Dieses massive Wachstum ist zum Teil auf die von Tencent perfektionierten KI-Empfehlungen zurückzuführen, die den Usern auf der Grundlage ihrer Social-Media-Profile und ähnlicher Daten Games vorschlagen. Diese KI- und Metaverse-Algorithmen erfordern äußerst anspruchsvolle Server - die Tencent Cloud setzt auf GPU-Chips von Nvidia (NASDAQ:NVDA).

    Die erneuten Spannungen zwischen den USA und China haben das US-Handelsministerium zu einer Beschränkung der Ausfuhr von Nvidia-Chips nach China veranlasst. Ein Mangel an GPU-Chips für KI-Anwendungen könnte das Geschäftsmodell von Tencent ernsthaft beeinträchtigen und es Microsoft ermöglichen, Marktanteile zu erobern. Zusammen mit diesem politischen Rückenwind scheint Microsoft zunehmend gut positioniert zu sein, seine Cloud-KI mit dem Gaming- und Metaverse-Ökosystem zu verknüpfen.

    Entwicklungskritische Software

    Die Ergebnisse von Microsoft für das 1. Quartal zeigen, wie wettbewerbsfähig das Unternehmen im Segment der unternehmenskritischen Software ist. Die Umsätze im Bereich Produktivität und Geschäftsprozesse stiegen im Jahresvergleich um 9 %, im Quartalsvergleich um 1 %. Trotz der Verlangsamung des Arbeitsmarktes und der Einstellungsstops wuchs der Umsatz von Microsoft 365 im Jahresvergleich um 11 %. Diese mangelnde Preiselastizität und das anhaltende (wenn auch verlangsamte) Wachstum könnten sich in einer abflauenden Wirtschaft als Rettungsanker erweisen.

    Microsoft ist außerdem ein klarer Nutznießer der Veränderungen in den Arbeits- und Teamgewohnheiten nach der Pandemie und baut seine Cloud-basierte Produktivitätssoftware weiter aus. Microsoft Teams ist heute der unangefochtene Marktführer bei Cloud-basierten Programmen für das gemeinsame Arbeiten. 91 % der Fortune-100-Unternehmen haben dieses System abonniert. Das Unternehmen kooperiert außerdem mit dem Konkurrenten Cisco (NASDAQ:CSCO), um die Kompatibilität von Teams mit allen Cisco-Plattformen zu ermöglichen. Zu den neuen Bemühungen um eine Vorreiterrolle in der Unternehmenskommunikation gehört die Einführung von Teams Premium mit Funktionen wie der Zusammenfassung von Meetings mit Kurznotizen.

    Der vielleicht größte Vorstoß von Microsoft in den Bereich der Cloud-basierten Produktivität ist Microsoft Places. Im Zuge des Übergangs von Unternehmen von einem physischen zu einem vernetzten Arbeitsplatz zielt Microsoft Places darauf ab, einen "vernetzten Arbeitsplatz" zu schaffen, der Informationen über die Büronutzung online zur Verfügung stellt und damit eine potenzielle technologische Lücke von mehr als 80 Mrd. USD schließt.

    Es wird erwartet, dass dieses verbesserte Angebot für Unternehmen interessant sein wird, die nach Methoden suchen, mit denen sie sich an den neuen Standard der "ortsunabhängigen" Arbeitsverhältnisse anpassen können. Wieder einmal ist Microsoft der Entwicklung voraus und will diese natürlich Führungsrolle verteidigen.

    Cloud- und Sicherheitsdienste

    Trotz der leichten Verlangsamung des Umsatzwachstums und des geringfügigen Drucks auf die Margen infolge der Energiepreise sind die Aussichten für Azure weiterhin vielversprechend. Der Cloud-Computing-Dienst erhält weiterhin Aufträge im Wert von mehr als 100 Millionen und mehr als 1 Milliarde US-Dollar und hält Amazon Web Services (AWS) (NASDAQ:AMZN) auf Trab.

    Azure ist darüber hinaus gut aufgestellt, um von dem steigenden Bedarf an Cybersicherheitslösungen zu profitieren. Der kommerzielle Sektor legt immer mehr Wert auf Cloud-Sicherheit, während Büros von klassischen IT-Infrastrukturen in die Cloud migrieren. Sicherheits-Software hat nicht nur gute Wachstumsaussichten, sondern ist auch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sehr robust, da Führungskräfte ihre Ausgaben in diesem Bereich nur ungern kürzen. Dieser Trend, der schon vorher stark war, untermauert die Wachstumsstory von Azure noch.

    Risiken

    Eine Abschwächung der Nachfrage

    Die neuesten Zahlen über die Auslieferung von PCs bestätigen einen rapiden Rückgang der durch die Pandemie beschleunigten Nachfrage und des sinkenden Verbrauchervertrauens bei steigender Inflation. Die Auslieferungen gingen im 3. Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahr um 20 % zurück, während Analysten für das letzte Quartal des Jahres einen noch stärkeren Rückgang erwarten. Die Geschäftsfelder von Microsoft, die wie Windows und Bing stärker von der Konjunkturentwicklung abhängig sind, werden mit Sicherheit unter dem Abschwung leiden.

    Unvorteilhafte Wechselkurse

    Der starke USD ist nach wie vor ein kurzfristiges Problem für Microsoft, da mehr als 50 % des Konzernumsatzes außerhalb der USA erwirtschaftet werden. Auch wenn viele Marktteilnehmer glauben, dass der Dollar seinen Höchststand erreicht hat, sind die Probleme am Devisenmarkt noch lange nicht ausgestanden, solange die Fed ihre Zinsen weiter anhebt. Egal, wie widerstandsfähig Microsoft in einem Abschwung hineingeht - die Fundamentaldaten des Unternehmens werden leiden.

    Activision Blizzard

    Auch wenn es sich nur um ein geringes Risiko handelt, gibt es immer noch die Möglichkeit, dass die geplante Übernahme von Activision Blizzard für 69 Mrd. USD scheitert. Die meisten Analysten gehen davon aus, dass der Deal bis zum 3. Quartal 2023 endgültig abgeschlossen sein wird, allerdings haben hier die britische Wettbewerbsbehörde (Competition and Markets Authority) und die Europäische Kommission immer noch das letzte Wort. Ein negativer Bescheid würde die Aktie wahrscheinlich unter Abwärtsdruck setzen.

    Bewertung

    Trotz der anhaltenden Wachstumschancen wird Microsoft derzeit mit einem beträchtlichen Abschlag sowohl gegenüber seinem eigenen mehrjährigen Durchschnitt als auch gegenüber seinen Large-Cap-Pendants gehandelt.

    *5-jähriges historisches Kurs-Gewinn-Verhältnis (erwartet). Quelle: CIQ*


    *5-jähriges historisches Kurs-Gewinn-Verhältnis (erwartet)

    Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 23,5x wird Microsoft eine Standardabweichung unter dem 5-Jahres-Durchschnitt der Aktie gehandelt. Selbst im Falle eines ernsthaften Abschwungs ist ein Rückgang des Multiples jenseits des Faktors 21x nur schwer vorstellbar. Das Abwärtsrisiko ist begrenzt. Das Kurspotenzial ist hingegen beträchtlich, da Microsoft viel Raum für eine Expansion seiner Multiples hat. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 275 USD, das entspricht einem Ertragspotenzial von 20 %. Für langfristig orientierte Wachstumsanleger gibt es nicht viele Alternativen zu einer so einer hochwertigen Anlage wie Microsoft zu diesem Preis.

    *Fairer Wert. Quelle: InvestingPro*

    MSFT Fairer Wert laut InvestingPro

    Fazit

    Die Aktie von Microsoft steht in diesem Jahr, wie viele andere Papiere von Wachstumsunternehmen auch, angesichts der negativen Auswirkungen der Devisenmärkte und des Marktrückgangs unter erheblichem Druck. Dennoch gehört das Unternehmen nach wie vor zu den größten der Welt und verfügt über Kernkompetenzen, die seine Chancen auf einen nachhaltigen, langfristigen Erfolg zementieren. Trotz des Abverkaufs nach den Q1-Zahlen belegt der Bericht die fundamentale Robustheit des diversifizierten Produktportfolios von Microsoft. Das Unternehmen demonstriert auch weiterhin seine Fähigkeit, von der bestehenden Nutzerbasis zu profitieren, um Marktanteile hinzuzugewinnen, den adressierbaren Markt zu erweitern und neue Wachstumsbereiche zu sondieren. Angesichts von Multiplikatoren nahe dem 5-Jahres-Tief ist jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt, um bei einer der Perlen des NASDAQ einzusteigen.

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