Der S&P 500 schloss den Tag gestern ohne besondere Entwicklungen ab, während sich die Märkte auf die Veröffentlichung der Ergebnisse von Nvidia (NASDAQ:NVDA) am Mittwochnachmittag vorbereiteten. Bei Betrachtung der aktuellen impliziten Volatilität sollten die Auswirkungen nicht allzu dramatisch sein.
Abgesehen von der Aufwärtsbewegung von Nvidia verlief der gestrige Tag eher ereignislos - mit Ausnahme des Einbruchs von JPMorgan (NYSE:JPM), um mehr als 4 %, nachdem Jamie Dimon durchblicken ließ, dass er möglicherweise früher in den Ruhestand geht, als die Anleger dachten.
Trotzdem ist JPM um mehr als 50 % von den Oktobertiefs angestiegen und konnte fast wieder an die unterbrochene Trendlinie aufschließen. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass eine unterbrochene Trendlinie erneut getestet wird, derzeit ist diese Trendlinie gleichzeitig aber auch das Widerstandniveau.
Der S&P 500 hat in den letzten Tagen ebenfalls ein Widerstandsniveau um eine Trendlinie von rund 5.300 gefunden.
Hier könnte der VIX-Opex am Mittwoch eine Rolle spielen, denn sollte der VIX zu einem Stillstand kommen, könnte dem Aktienmarkt aufgrund der rückläufigen impliziten Volatilität die Energie für eine weitere Aufwärtsbewegung ausgehen. Nach Mittwoch und der VIX-Eröffnung sehen die Dinge dann schon wieder anders aus.
Im Moment hat sich das Put-Gamma in den VIX-Optionen bei den Ausübungspreisen 12 und 13 verdichtet, was ein Grund dafür sein könnte, dass der VIX in den letzten Tagen diese Niveaus halten konnte. Es sieht so aus, als ob dieses Niveau auch heute wieder Bestand haben könnte, tatsächlich sollte sogar ein Anstieg des VIX nicht unbedingt überraschen.
Der VVIX konnte einen dritten Tag in Folge zulegen und bewegt sich wieder in Richtung der 80er-Marke. Wir können den VVIX als ein Signal interpretieren, das uns manchmal die Richtung des VIX-Index anzeigt und sogar als Frühindikator dienen kann.
Der implizite Korrelationsindex ist mit dem Abstieg des VIX gestiegen. Darauf sollten wir auch weiterhin ein wachsames Auge haben.
Die Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen tendierten höher und haben ihren Abwärtstrend nach der Veröffentlichung des Verbraucherpreisindexes wieder aufgeholt.
Es gibt derzeit drei Faktoren, die die Renditen in die Höhe treiben könnten: Ein Anstieg der Kupfer-Notierungen (Inflation), Hinweise von Fed-Vertretern in Richtung eines höheren neutralen Zinsniveaus und höhere Zinssätze in Japan. Die 10-jährige JGB schloss gestern auf dem höchsten Stand seit 2012.
Steigende Zinsen in Japan könnten auch für einen weltweiten Anstieg der Zinsen sorgen, da damit auch der globale Anker für das, was niedrige Zinssätze sind, neu definiert wird.
Derweilen bewertet der Markt auch die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im November noch vorsichtiger und rechnet nur noch mit 1,06 Zinssenkungen für November, am Tag der Veröffentlichung des Verbraucherpreisindexes lag dieser Wert noch bei 1,35. Es zeigt sich also einmal mehr, dass wir uns nicht allzu sehr von den Marktentwicklungen nach einem VPI-Bericht beeinflussen lassen sollten. Letztlich braucht der Markt Zeit, um die Informationen richtig zu verdauen.
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Tag!