Die US-Aktien-Futures fielen mehr als 4%, nachdem der Dow in New York um 5,86% niedriger schloss, da Donald Trumps öffentliche Rede nicht so ausfiel, wie die Anleger sich das erwartet hatten. Trump setzte alle Reisen nach Europa für die nächsten 30 Tage aus - was der Transportbranche weiter schaden wird, gab finanzielle Hilfe für die bekannt, die vom Virus betroffen sind, und versprach, Kapital und Liquidität für kleine Unternehmen bereitzustellen. Zur Lohnsteuersenkung sagte er nur wenig.
In der Zwischenzeit hat die WHO das Coronavirus zu einer globalen Pandemie erklärt.
Trump sagte, dass es sich um keine Finanzkrise handle, wir aber kurz davor stünden, dass wir einen der schlimmsten Konjunktureinbrüche erleben werden, die wir in den letzten Jahrzehnten gesehen haben, und dass die Waffen, die uns zur Verfügung stünden, um gegen eine reguläre Finanzkrise vorzugehen, leider in dieser besonderen Situation nicht zu funktionieren scheinen. Das liegt daran, dass die vorgeschlagenen Finanzmassnahmen die Aktivität zu einer Zeit ankurbeln sollen, zu der die Unternehmen die Tätigkeiten verlangsamen, um weitere Ansteckungen zu vermeiden. In diesem Sinne sind wir nicht sicher, dass die Unternehmen die massiven geldpolitischen Massnahmen, die die Zentralbanken panisch entwickelt haben, vollständig nutzen könnten oder würden. Günstige Kredite sind klar nicht die Antwort auf das Problem, dem wir uns heute ausgesetzt sehen. Massive Zinssenkungen haben die Wirkung eines Schwertes, das Wasser schneidet. Es scheint so, als würde es nicht viel bringen, mit schweren Waffen aufzufahren, es mindert nur die Kapazitäten der Zentralbanken, mit der Krise umzugehen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Deshalb machen Steuerpakete viel mehr Sinn, um die Panik kurzfristig einzudämmen, aber derartige Massnahmen scheinen die Anleger nicht zu befriedigen.
Die Aktien in Sydney fielen um mehr als 7%, da der Nikkei und Hang Seng um 4,41% bzw. 3,38% einbrachen. Das WTI verlor mehr als 5% und lag bei 30 USD pro Barrel.
Die negative Korrelation zwischen Gold und Risikoanlagen zerbrach erneut. Gold bot den Anlegern keinen Schutz, da der Preis pro Unze im Tageshandel auf 1630 USD fiel.
Der FTSE 100 dürfte bei Eröffnung stark einbrechen, der energielastige Index könnte die 5500p nach unten testen, auch wenn das Vereinigte Königreich am Mittwoch einen mächtigen Cocktail an geldpolitischen und steuerlichen Anreizen erhalten hat. Das Pfund fiel, nachdem die Bank of England (BoE) die Zinsen um 50 Basispunkte senkte und weitere Anreizmassnahmen ankündigte, um die Banken anzuregen, mehr zu verleihen. Die Ankündigung eines Steuerpakets im Wert von 30 Mrd. Pfund zur Bekämpfung des Coronavirus-Schocks auf die Wirtschaft verbesserte die Stimmung zum Pfund Sterling, das dies die Wachstums- und Ausgabenaussichten verbesserte. Aber das Cable testete die Unterstützung bei 1,28 zwei Mal; das dritte Mal könnte ein Erfolg sein und einen weiteren Rückgang in Richtung des gleitenden 200-Tagesdurchschnitts (1,2720) hervorrufen. Nebenbei gesagt erhielten die Anleger wenig Hinweise zu Johnsons Plänen, den Brexit sicherzustellen, da die Coronavirus-Massnahmen bei der Aussage gestern im Mittelpunkt standen.
Heute bereitet sich die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, vor, ihre Pläne bekanntzugeben, um gegen den coronavirusbedingten Konjunktureinbruch in der Eurozone vorzugehen. Die Massnahmen könnten eine Zinssenkung um 10 Basispunkte enthalten, eine Erhöhung der Grenzen für die Anleiheemission auf APP, die Bereitstellung von gezielter Liquidität unter dem Hauptrefinanzierungsatz und die langfristigen Krediten mit negativen Zinsen auf kleine und mittlere Unternehmen und Haushalte ausweiten, um ihnen dabei zu helfen, mit der austrocknenden Liquidität umzugehen und der gedämpften Aktivität Auftrieb zu verleihen. Der Euro fiel gegenüber dem US-Dollar auf 1,1250 und wird wohl vor der EZB-Entscheidung unter Druck bleiben.
Lagarde wiederholte hingegen, dass die gemeinsamen Bemühungen der Zentralbanken wichtige Auswirkungen haben würden, wenn die Regierungen mit ihnen zusammenarbeiten würden. Auch wenn ihr Vorgänger Mario Draghi es nicht geschafft hatte, die europäischen Regierungen dazu zu bringen, die EZB mit angemessenen Steuermassnahmen zu unterstützten, könnte es diesmal anders sein. Die Politiker in Ländern, die vom Coronavirus-Ausbruch betroffen sind, haben bereits angefangen, zu handeln. Die Sparmassnahmen aus dem letzten Jahrzehnt gehören der Vergangenheit an, und die EU-Länder ziehen eine koordinierte Aktion in Erwägung. Frankreich erklärte eine Situation der höheren Gewalt und Italien gab ein Paket im Wert von 25 Mrd. Euro bekannt, um seiner Wirtschaft dabei zu helfen, gegen das Virus vorzugehen.
Aber was die EZB wirklich braucht, ist die Unterstützung Deutschlands. Berlin hat sich bisher nicht geäussert, was vermuten lässt, dass eine Unterstützung Deutschlands aus ganzem Herzen nicht so einfach sein wird, wenn der Virus nicht auch eine Bedrohung für Deutschland darstellt.
Zuletzt ging die Inflation in den USA im Februar auf 2,3% zurück, gegenüber 2,5% vor einem Monat. Eine schwächere Inflation interessierte die Anleger nicht wirklich, die eine weiter deutliche Zinssenkung bei der Sitzung des Offenmarktausschusses nächste Woche eingepreist haben, egal wie die Wirtschaftsdaten aussehen. Die Nachfrage nach dem US-Dollar blieb schwach.