Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1328 (07.33 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1296 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.13. In der Folge notiert EUR/JPY bei 134.95. EUR/CHF oszilliert bei 1.0765.
Zunächst muss der Blick in Richtung Athen gehen. Mit dem Einhalten von Zusagen tut sich Athen schwer. Die Vorlage der Reformvorschläge sollte gestern Abend vorliegen. Nun will Athen die Liste heute zustellen. Die Eurogruppe habe dem laut Regierungskreisen Athens zugestimmt. Wir nehmen diese Umstände zur Kenntnis, der Markt auch.
Gut, Märkt sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Lars Schall hat jetzt ein Interview mit Frau Pippa Malmgren gemacht, die zuvor in der „Working Group on Financial Markets“ (gegründet unter Präsident Reagan, umgangssprachlich „Plunge Protection Team“, siehe „Endlich Klartext“) aktiv war. Ergo reden wir hier über eine “Whistleblowerin”. Ihr O-Ton: „There is no price discovery anymore by the market … governments impose prices on the market. “ Dieses Thema wurde bereits in “Endlich Klartext”, erschienen 2008, umfänglich eingeordnet. Politische Preise waren Kennzeichen der kommunistischen Regimes, oder? „Food for thought!“
IFO-Index okay, aber doch ernüchternd! Der deutsche IFO-Index legte per Februar leicht von zuvor 106,7 auf 106,8 Punkte zu. Die Prognose bei 107,7 Zählern wurde klar verfehlt.
Das lag maßgeblich am Lageindex, der von 111,7 auf 111,3 Punkte sank (Prognose 112,7). Hier ist ein Zusammenhang mit der akuten Griechenlandproblematik dominierend.
Der Erwartungsindex legte von 102,0 auf 102,5 Punkte zu. Die Prognose lag bei 103,0 Zählern.
Großbritannien mit konjunkturellen Fragezeichen? Ernüchternd war die Veröffentlichung der britischen „CBI Distributive Trades“ (Einzelhandel) per Februar. Hier kam es völlig unerwartet zu einem Einbruch des Index von zuvor 39 auf 1 Punkt. Die Prognose lag bei 34 Zählern. Der Index markierte damit den niedrigsten Stand seit November 2013!
US-Daten und US-Zinserhöhungen, passt das? Der „Chicago Fed National Activity Index“, der sich aus 85 Einzelindikatoren der USWirtschaft zusammensetzt, legte per Januar von -0,07 (revidiert von -0,05) auf +0,13 Punkte zu. Der Blick auf den Chart verdeutlicht keine klare Linie. Der Einbruch des Vormonats wurde in überschaubarem Maße korrigiert. Das war es dann aber auch bezüglich annehmbarer Daten aus den USA.
Der Absatz zuvor genutzter Wohnimmobilien sank unerwartet im Monatsvergleich um 4,9% (Prognose -0,8%). In der annualisierten Fassung sank der Absatz von zuvor 5,07 auf 4,82 Mio. Objekte. Die Prognose lag bei 4,97 Mio. Immobilien. Der Blick auf den Chart offenbart das unverändert unbefriedigende Niveau der Absätze.
Das gilt einerseits vor dem Hintergrund der vollzogenen Subventionsmaßnahmen als auch dem Aspekt der wachsenden Bevölkerung in den USA.
Der Dallas Fed Manufacturing Business Index (Texas) kollabierte per Februar vollständig unerwartet von zuvor -4,4 auf -11,2 Punkte (Prognose -4) und markierte damit den niedrigsten Stand seit April 2013.
Überhaupt sieht es in Texas nicht gut aus. Arbeitslosenerstanträge:
Der Einzelhandel will auch nicht …
Heute und morgen steht Frau Yellen im Fokus. Die Präsidentin der US-Zentralbank wird sich dem Kongress stellen und die Lage aus Sicht der Zentralbank darstellen.
Wie realistisch wird ihr Bild der Konjunktur ausfallen? Hält Frau Yellen an dem Mantra der Zinserhöhungspolitik fest? Wird bezüglich der erkennbaren Konjunkturdelle (es kann mehr werden) nur auf Einflüsse von außen verwiesen? Wird unter Umständen die Notwendigkeit von Reformen thematisiert?
Wir sind skeptisch. Ein selbstkritischer Umgang wäre vor dem historischen Hintergrund wohl zu viel erwartet! Business as usual heisst in den USA „It is somebody elses fault!“
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1200 – 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
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