(DailyFX.de) – So wie es derzeit ausschaut arbeitet der EUR/USD an seiner sechsten Woche mit negativen Vorzeichen in Folge. Das entspricht dem längsten Lauf seit 2010. Mit dem Wiederaufkeimen der Euro-Schuldenkrise verlor die europäische Leitwährung damals in den Folgemonaten fast 2.000 Pips und wurde unter die 1,20er Marke verkauft.
So heftig wird es für den Euro zum US-Dollar mit Sicherheit nicht kommen. Aber Weg für tiefere Tiefs zum Ende des Jahres 2014 ist durch die Rede Janet Yellens in Jackson Hole am Freitag wahrscheinlicher geworden. Yellen unterstrich den bereits am Mittwoch im letzten Sitzungsprotokoll der FED zu vernehmenden, restriktiveren Kurs der FED und facht somit Spekulationen um eine sich bereits vor Mitte 2015 restriktiver zeigende und Zinsanhebungen anstoßende FED an.
Im Gegensatz hierzu stehen die nahezu als unausweichlich geltenden weiteren geldpolitischen Maßnahmen seitens der EZB bspw. in Form von ABS-Aufkaufprogrammen.
Der infolgedessen langfristig erwachsende Zinsvorteil für den US-Dollar zum Euro in Verbindung mit einem unter einer zu erwartend wieder anziehenden Volatilität am Markt und eventuell aufkeimenden Unsicherheit der Marktteilnehmer, ein Umfeld in welchem der US-Dollar historisch gut performt.
Somit bleibt auch festzuhalten, dass Rücksetzer, aktuell wahrscheinlicher durch den derzeitigen Lauf bzw. die einseitige Positionierung der Groß-Spekulanten im CoT, verkauft werden sollten.
Auf den Weg gebracht werden könnten solche Gegenbewegungen (CRV-technisch in meinen Augen optimal bis in den Bereich um 1,3500) durch die in der kommenden Woche anstehenden deutschen und Euro-Inflationszahlen am Donnerstag bzw. Freitag. Überraschende Up Ticks könnte hier kurze, durch Short-Coverings initiierte Rallies in Richtung der 1,35er Region auf den Weg bringen:
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Auch Retail-sentimenttechnisch erscheinen Gegenbewegungen wahrscheinlicher, die letzten Aufzeichnungn zu FXCMs SSI am Donenrstag zeigten FXCMs Retail-Trader im Bereich ihrer Jahres-Höchststände Netto-Long positioniert:
Technisch relevante Level sehe ich in der kommenden Woche im EUR/USD auf der Oberseite im Bereich um 1,3400/3420 und darüber dann in der 1,35er Region.
Auf der Unterseite würde weitere Abwärtsdynamik erst im Bereich um die 1,31er Marke eine Unterstützung für die Euro-Bullen finden.
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de