(DailyFX.de) Der nur geringfügig erfolgte Rückschritt in der US-Inflation auf 2% wurde in den Zinsspekulationen nicht als Dämpfer wahrgenommen. Wohl auch weil die Kerninflation im Juli weiterhin auf der 1,9% verharrte. Der EUR/USD rutschte auf ein neues Jahrestief und setzte seine seit Mai präsente Abwärtsbewegung damit fort. Schwung kam mit dem Bruch jedoch nicht auf. Auch ein Blick auf die implizite Volatilität lässt keine großen Sprünge erwarten. Seit Anfang August verharrt die erwartete Schwankungsbreite der kommenden 30 Tage auf tiefem Niveau.
CBOE EVZ - Daily Chart erstellt mit der Trading Station von FXCM
Seitens der Wirtschaftsagenda bietet dieser Tag nur ein herausstechendes Event. Deutsche Erzeugerpreise rutschten im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 0,8%. Fallende Teuerungsraten lassen sich für Deutschland also auch den Erzeugerpreisindizes entnehmen. Um 11:00 Uhr werden voraussichtlich die Bauleistungen der Eurozone nicht vermögen auf den EUR/USD Kurs einzuwirken. Vor diesem Hintergrund wird der Fokus auf der geldpolitischen Mitschrift der FOMC um 20:00 Uhr gerichtet sein. Hier beruhen zumindest die Hoffnungen darauf, dass sich Signale für die nächsten Schritte der Fed in dem Protokoll der letzten Sitzung (29-30 Juli) finden lassen.
Meldungen aus Jackson Hole voraussichtlich bedeutender
Die Reden der amerikanischen Währungshüter aber auch von Mario Draghiaus Jackson Hole werden jedoch wohl aktuellere Haltungen widerspiegeln, damit werden die Hauptinteressen derMarktteilnehmer auf der Rhetorik der Notenbanker in den kommenden Tagen liegen. Die Reden von Mario Draghi, EZB-Chef, und Janet Yellen, Fed-Chefin, folgen jedoch erst am Freitag.
Commitments of Traders Report: Verkaufsposition der Finanzinvestoren lockert sich nur leicht
Noch mit 126.017 Kontrakten setzen Finanzinvestoren noch mehrheitlich auf einen schwachen EUR/USD Kurs. Nur als leicht lässt sich der Rückgang in der Position einfangen. Die Netto-Positionierung stieg im Vergleich zur Vorwoche um 2.730 Kontrakte, im 4-Wochenvergleich fiel der Wert um -63.171 Kontrakte. Der übergeordnete Druck, dem wir dem Sentiment entnehmen können, bleibt vorhanden. Vor einer Woche rutschte die die Position der institutionellen Spekulanten am Terminmarkt derartig tief wie zuletzt im August 2012 , d.h., Vermögensverwalter, Banken und Fonds verstärkten ihre Wetten auf einen fallenden EUR/USD auf einen zuletzt im August 2012 verzeichneten Stand.
Ausblick für den EUR/USD weiterhin: bearish
Der gestrige Rutsch unter der das Jahrestief lässt nun als nächsten Support die Marke von 1,33 aufgreifen, die der EUR/USD bereits am frühen Morgen anlief. Der Kursverlauf bleibt weiterhin als tendenziell schwach zu bewerten Ein folgender Bruch 1,33, ließe weiteres Potenzial bis an die 1,31 zu. Denkbare Erholungsbewegungen im EUR/USD könnten im Bereich des Feb.-Tiefs von 1,3476 bis zur 1,35 auf hartnäckigen Widerstand stoßen.
EUR/USD Daily Chart erstellt mit der Trading Station von FXCM
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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