von Robert Zach
Die Gemeinschaftswährung im Verhältnis zum US-Dollar (EUR/USD) vollzieht seit gut einem Jahr einen dynamischen Aufwärtsimpuls. In der Spitze stieg der Kurs des Euro so auf 1,2556 Dollar. Auf dem Weg nach oben hat er einige wichtige charttechnische Hürden überwunden wie zum Beispiel das 23,6% Fibonacci-Retracement des gesamten Abwärtsimpulses von Juli 2008 bis Dezember 2016 bei 1,1694 Dollar sowie die Glättung der letzten 38 Monate.
Im letzten Monat inszenierte das Paar dann eine ausgedehnte Konsolidierungsphase, welche sich im März fortgesetzt hat. Der Grund dafür ist schnell gefunden: so ist der Kurs des Euro im Monatschart auf ein massives Widerstandscluster bestehend aus dem seit Juli 2008 etablierten Abwärtstrend sowie der 200-Monats-Linie und das 38,2% Fibonacci-Retracement des gesamten Abwärtsimpulses von Juli 2008 bis Dezember 2016 bei 1,2336 bis 1,2518 Dollar getroffen.
Erst ein nachhaltiges Überwinden dieser Marken per Wochen- oder Monatsschlusskurs würde den Startschuss für eine Fortsetzung der vorangegangenen Aufwärtsbewegungen geben. Das sekundäre Kursziel dieser Aufwärtsbewegung befände sich dann in der Kursregion um 1,2744 Dollar. Hier verläuft eine horizontale Widerstandslinie aus mehreren Tiefpunkten. Gelingt den Bullen der Sprung über diese Hürde, so rückt das primäre Kursziel bei 1,3185 Dollar bestehend aus dem 50% Fibonacci-Retracement des gesamten Abwärtsimpulses von Juli 2008 bis Dezember 2016 in den Vordergrund.
Die technischen Indikatoren in der monatlichen Betrachtung sprechen für eine sich fortsetzende Stärkeentwicklung der Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar. Der trendfolgende MACD ist zuletzt zurück über seine Nulllinie gestiegen, während der RSI-Indikator zwar eine Verlangsamung des Momentums anzeigt, aber keine Trendumkehr signalisiert. Zudem hat der Indikator vor dem Erreichen der überkauften Marktbedingungen immer noch ausreichend Spielraum auf der Oberseite.
Die 38-Monats-Linie, die aktuell bei 1,1694 liegt, hat sich bereits im vergangenen Jahr einmal als tragfähige Unterstützung erwiesen. Möglicherweise fungiert die langfristige dynamische Unterstützung nun als Sprungbrett für ein nachhaltiges Überschreiten des o.g. Widerstandsclusters zwischen 1,2336 bis 1,2518 Dollar.
Erst ein nachhaltiges Abgleiten unter die Auffangzone zwischen 1,1694 bis 1,1553 Dollar würde die positive Ausgangslage des Eurokurses negieren.
Fazit:
In den nächsten Wochen sollten sich Anleger auf ein Seitwärtsgeschiebe zwischen 1,2556 Dollar und 1,1553 Dollar einstellen. Sollte der Euro den o.g. Chartwiderstand überspringen, so empfiehlt sich eine Positionierung in Ausbruchsrichtung. Ansonsten sollten fallende Kursnotierungen als langfristige Kaufmöglichkeit angesehen werden, solange eben jene Chartunterstützung bei 1,1553 Dollar nicht nachhaltig unterschritten wird.