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Nachdem ich den Bund-Future genauer unter die Lupe genommen habe (siehe „Bund-Future: Welche Trading-Chancen bietet das wilde Auf und Ab?“), möchte ich selbiges heute auch mit dem EUR/USD machen. Denn dessen Kursentwicklung hatte ich, genau wie beim Bund-Future, am Mittwoch nur kurz beschrieben.
Seitdem findet bei dem Wechselkurs ein Kampf zwischen Bullen und Bären um einen Verbleib im großen, breiten Aufwärtstrendkanal statt (dunkelgrün im folgenden Chart, siehe gelbe Ellipse). Das 38,20%-Fibonacci-Retracement der Anfang Oktober gestarteten Kurserholung bietet dabei Unterstützung.
Sollte der Sieg an die Bären gehen, wäre die Rückeroberung des Aufwärtstrendkanals misslungen. Und in diesem Fall würde sich die Seitwärtsrange (gelb) gegenüber dem Aufwärtstrend durchsetzen. Das 50%-Retracement bei 1,07932 USD ist dann das nächste Kursziel und die nächste mögliche Unterstützung.
Können sich hingegen die Bullen durchsetzen, ist es ihre Aufgabe, den Kurs über die Zwischenhochs zu treiben, die an der alten Aufwärtstrendlinie (dick grün) im Bereich der runden Marke von 1,10 USD zu gebildet wurden. Gelingt dies, kann die Anfang Oktober begonnene Aufwärtsbewegung fortgesetzt werden.
Diese verläuft aber vor allem seit der starken Aufwärtskerze vom 14. November sehr unruhig und wechselhaft. Und das spricht aus meiner Sicht eher dafür, dass die Aufwärtsbewegung lediglich ein Teil der übergeordneten Seitwärtstendenz ist, die sich schon seit Anfang des vergangenen Jahres beobachten lässt.
Auch diese läuft sehr unruhig und wechselhaft, wobei sich Seitwärtstendenzen natürlich durch einen Wechsel aus Auf- und Abwärtsbewegungen auszeichnen. Aber in diesem Fall ist sie auch von vielen Fehlsignalen geprägt. Der Kurs hält sich kaum an klare Formationen.
Vor allem die Bullenfalle vom vergangenen Juli mit dem anschließenden Rutsch des Wechselkurses aus dem Aufwärtstrendkanal sowie der Seitwärtsspanne, der Anfang Oktober mit einer Bärenfalle und dem Beginn der aktuellen Aufwärtstendenz endete, macht den EUR/USD zu einem sehr unangenehmen Investitions- und Tradingobjekt. Zumal sich an diese beiden großen Fehlsignale die aktuelle unruhige und wechselhafte Aufwärtsbewegung anschloss. – Wer im EUR/USD investiert war, der wurde ordentlich durchgerüttelt.
Beim Börsenbrief Target-Trend-Spezial sind uns Trades gelungen. Allerdings waren die Gewinne dabei in einem Fall relativ klein und die Laufzeit relativ lang (siehe rote Pfeile im folgenden Chart). So riet ich am 18. August auf dem (damaligen) Niveau von 1,08712 USD zu einem Long-Trade. – Kursziel: 1,13 USD. In der EUR/USD-Analyse vom 11. Januar verkündete ich den Lesern dann, dass dieser Trade bei Befolgung der geschilderten Stop-Strategie bei 1,0975 USD beendet wurde. Im Vergleich zur Laufzeit des Trades war das Ergebnis sehr bescheiden.
(Die Pfeile im Chart markieren den jeweiligen Ein- und Ausstiegszeitpunkt zweier Long-Trades.)
Allerdings konnten sich die Leser in der Zwischenzeit über einen größeren Gewinn freuen (siehe blaue Pfeile im folgenden Chart). Denn am 9. Oktober hatte ich bei ca. 1,0555 USD zu einer weiteren Long-Position geraten, um auf eine Kurserholung zu setzen. Das Kursziel war der Einstiegskurs der oben beschrieben Long-Position bei 1,087 USD. Und dieses Kursziel wurde am 14. November erreicht.
Über diesen Trade hatte ich auch hier berichtet (siehe zum Beispiel „EUR/USD gewinnt an Stärke – erhöhte Chancen für Long-Trades“). Und damals hatte ich auch über die weitere Long-Position berichtet, die sich zu dieser Zeit noch im Markt befand (siehe oben). Doch seitdem ist aus einer Anfang Oktober gestarteten, impulsiven Aufwärtsbewegung eine unruhige und wechselhafte geworden. Daher wurde die Position per Stop-Loss eng abgesichert und beendet (rote Pfeile) – aus heutiger Sicht zu Recht.
Für neue Trades sehe ich in dem Währungspaar derzeit keine gute Ausgangsbasis. Sollte der Kurs wie oben beschrieben zum 50%-Retracement zurückfallen, wäre er in der Mitte der Seitwärtstendenz angekommen. Die Chance für steigende Kurse ist dort fast genauso hoch wie für fallende. Es könnte daher Sinn machen, sich aus diesem Basiswert einfach herauszuhalten, bis der Kurs entweder das obere oder das untere Ende der Seitwärtstendenz erreicht hat. Dann könnte man mit entsprechenden Positionen auf eine Fortsetzung setzen – am oberen Ende also auf fallende und am unteren Ende auf steigende Kurse. Allerdings sollte man dabei erneute Fehlsignale einkalkulieren.
Alternativ kann man auf die Ausbildung einer Formation im kurzfristigen Bereich warten und dann auf einen Ausbruch setzen, um die Kursbewegungen innerhalb der übergeordneten Seitwärtstendenz zu nutzen.
Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
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