Willkommen zur letzten vollliquiden und ereignisreichen Handelswoche des Jahres 2021. Bevor sich die Liquidität zum Jahresende ausdünnt ist diese Woche noch voll beladen mit gewichtigen Risikoevents wie der FOMC-Zinsentscheidung am Mittwoch und den Zinsentscheidungen der Bank von England und der Europäischen Zentralbank am Donnerstag. Händler in aller Welt sind diese Woche somit auf Überraschungs-Volatilität eingestellt.
Das größte Ereignisrisiko wird die FOMC-Entscheidung am Mittwoch sein und obwohl der, den Ton angebenden Federal Reserve weitaus mehr Gewicht zukommt als anderen Zentralbanken, wird die Fed vermeiden, überraschende Volatilität auszulösen. Es wird erwartungsgemäß keine Änderung der Zinssätze geben, aber ausschlaggebend für potenziell große Bewegungen am Markt könnten das Tempo des Tapers und der Zeitplan für Zinserhöhungen sein. FOMC Vertreter haben kürzlich angesichts der erhöhten Inflation (der VPI Bericht zeigte letzten Freitag den höchsten Stand seit fast 40 Jahren), des robusten Wirtschaftswachstums und der sich verbessernden Arbeitsmarktbedingungen eine vermehrt falkenhafte Tendenz ihrer politischen Haltung signalisiert. Marktakteure spekulieren daher bereits schon über zwei volle Zinserhöhungen in 2022. Auch wenn die Fed Vertreter etwas hawkischer geworden sind, kann die Fed den restriktiveren Erwartungen des Marktes möglicherweise nicht gerecht werden. Händler sollten daher auf Enttäuschungen und einen möglichen U.S. Dollar Rückgang vorbereitet sein.
Bank von England Zinserhöhung unwahrscheinlich
Die Risiken bleiben für das britische Pfund derweil noch abwärtsgerichtet obwohl der Markt am Donnerstag immer noch eine 42-prozentige Chance auf eine Zinserhöhung um 15 Basispunkte sieht. Allerdings wird erwartet, dass die BoE dieses Mal die Zinsen aufgrund der neu unsicheren Wirtschaftsaussichten nicht anhebt. Darüber hinaus wird die BoE mit hoher Wahrscheinlichkeit die Zinsen in Monaten anheben, in denen sie auch Prognosen und eine Pressekonferenz abgibt, auf der sie die Entscheidung der Öffentlichkeit erläutern kann. Der nächste davon wird im Februar sein. Wir denken jedoch daran, dass die Währungshüter davor gewarnt haben, dass die Folgen bei späteren Zinserhöhungen schwerwiegender sein könnten. Mit anderen Worten, müssten die BoE Währungshüter möglicherweise die Zinsen stärker anheben, als die Märkte derzeit erwarten, um den Inflationsdruck zu mildern.
GBP/USD Technischer Ausblick: Chancen auf eine Umkehr
Angesichts der überverkauften Situation des Pfunds in längeren Zeiträumen könnten wir uns nun dem Höhepunkt der Baisse nähern und eventuell eine Umkehr in Richtung 1.35 sehen. Solange sich der Cable oberhalb von 1.3150 und 1.31 hält, könnten Bullen an Kontrolle in diesem Paar zurückgewinnen.
Euro Trader sind gut beraten, sich bis Donnerstag zurückzuhaltenDie Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag ist schwer vorherzusagen, da es zu einem internen Kampf zwischen Falken und Tauben kommen könnte. Der taubenhafte Kern des EZB-Rates wird eine vorzeitige Straffung vermeiden wollen, während eine zu hohe Inflation und kurzfristige Aufwärtsrisiken die Aufhebung der geldpolitischen Unterstützung der EZB rechtfertigen könnten. Solange jedoch keine Zinserhöhung in Sicht ist, könnte der Euro gegenüber anderen Gegenspielern nach unten tendieren.
EUR/USD Technischer Ausblick: Warten auf eine Bestätigung der Bärenflagge
In längeren Zeiträumen formatierte der Euro eine potenzielle Bärenflagge (grüne Trendkanallinien) innerhalb des jüngsten Abwärtstrends. Sollte das Paar nun einen Wochenschluss unter 1.1250 haben, könnten wir eine Bestätigung der Bärenflagge haben, wobei sich dann der Fokus auf niedrigere Ziele bei 1.11 und 1.10 verlagert. Für einen bullischen Ausbruch auf der anderen Seite müssten wir einen signifikanten Ausbruch über 1.1450 sehen. Solange der Euro zwischen 1.1450 und 1.1250 gehandelt wird, werden wir eine abwartende Haltung beibehalten.
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