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Exxon vs. Chevron: Welcher Ölmajor ist jetzt die bessere Wahl?

Veröffentlicht am 12.04.2021, 19:27
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Nach einem verheerenden Jahr 2020, in dem die Nachfrage nach Öl wegbrach, als die Pandemie eskalierte, sind große Ölaktien zu einer großartigen Erholungswette für Investoren geworden. Der Vanguard Energy Index Fund ETF (NYSE:VDE) - zu dessen Top-10-Positionen ExxonMobil (NYSE:XOM), Chevron (NYSE:CVX) und Phillips 66 (NYSE:PSX) gehören - ist in diesem Jahr um 29% gestiegen, während der Leitindex S&P 500 im selben Zeitraum nur 9% Rendite abwarf.

Der jüngste Trend auf den Ölmärkten deutet darauf hin, dass die Energieaktien das Schlimmste der von der Pandemie ausgelösten Krise überstanden haben, da die Ölnachfrage langsam steigt, als viele Länder die Covid-19-Beschränkungen lockern, die Industrieproduktion wieder in Gang kommt und Autos auf die Straße zurückkehren. Auf der Angebotsseite hilft die OPEC+ ihrerseits mit tiefen Produktionskürzungen.

Selbst nach den jüngsten hohen Kursgewinnen könnten einige der größten Ölaktien noch Aufwärtspotential bieten, wenn wir davon ausgehen, dass die Weltwirtschaft vor einer mehrjährigen massiven Wachstumsphase steht, als sich die Impfkampagnen beschleunigen und das Coronavirus eingedämmt wird. Vor dem Hintergrund dieses Themas konzentrieren wir uns auf die beiden größten US-Ölkonzerne - Exxon und Chevron - um herauszufinden, welcher der beiden "Super Majors" in diesem Umfeld die bessere Wahl ist.

1. ExxonMobil

Unter den US-amerikanischen Öl- und Gassupermajors war Exxon während der Pandemie am wenigsten geschätzt. Anfang 2020 wurden seine Aktien massiv verkauft, als sich das Unternehmen gezwungen sah, seine ehrgeizigen Expansionspläne zurückzunehmen, nachdem die Ölpreise Anfang des Jahres zusammengebrochen waren.

Als Exxon im Januar sein Ergebnis vom vierten Quartal präsentierte, meldete es seinen ersten Jahresverlust seit mindestens drei Jahrzehnten, der auch durch eine Wertminderung in Höhe von 19 Mrd. USD verursacht wurde. Auch im Jahresabschluss enthalten war der Cashflow nach Dividendenausschüttungen, der auf minus 20 Mrd. USD eingebrochen ist.

Die Pandemie traf Exxon härter als andere Energieriesen. Der expansive Ansatz des Unternehmens, der auf enormen Ausgaben für die Suche nach mehr Öl und Gas in einer Zeit beruhte, in der die Welt auf saubere Energiequellen umstellt, wurde auf den Kopf gestellt.

Aufgrund des durch eine Pandemie ausgelösten Preissturzes an den Ölmärkten entließ der Konzern aus Irving, Texas, Tausende von Mitarbeitern und wurde Ende August aus dem 30 Mitglieder umfassenden Bluechip-Index Dow Jones Industrial Average geworfen, nachdem sein Marktwert zusammengeschmolzen war.

Während dieses Zeitraums hatten die Anleger erhebliche Zweifel, ob sie weiterhin Dividenden erhalten werden. Nach dem eindeutig schwierigsten Jahr in der Unternehmensgeschichte hat CEO Darren Woods einen Plan ausgearbeitet, um das Vertrauen der Wall Street zurückzugewinnen.

Woods neuer Plan für XOM konzentriert Investitionen auf Vorhaben mit dem höchsten potenziellen Zukunftswert, wie die Projekte in Guyana und im Permischen Becken in den USA, gezielte Exploration in Brasilien und die Spezialchemie.

Die Anleger scheinen sich für diese Turnaround-Strategie erwärmen zu können. Der Aktienkurs des Unternehmens, der am Freitagabend zu Handelsende bei 55,87 USD lag, ist in den letzten sechs Monaten um mehr als 60% gestiegen. Exxon zahlt eine vierteljährliche Dividende von 0,87 USD je Aktie, was eine Jahresrendite von 6,2% ergibt.

In einer Mitteilung von letzter Woche sagte Goldman Sachs (NYSE:GS), Exxon sei ein besserer Kauf, ausgehend von seiner langfristigen Ergebnisbilanz, die von der Chemiesparte und den Maßnahmen zur Ausgabenkontrolle abhängt. Goldman hat ein Kursziel von 65 USD für Exxon stehen, was 16% über dem Schlusskurs vom Freitag liegt.

2. Chevron

Chevron kam viel besser als Exxon durch das Katastrophenjahr 2020. Was den in San Ramon, Kalifornien, ansässigen Energiegiganten rettete, war die strenge Kostenkontrolle sowie die Aufgabe großer Expansionspläne in den letzten fünf Jahren.

Diese Strategie gab der CVX-Aktie stabile Unterstützung in den letzten fünf Jahren, in denen Exxons Börsenwert zurückging. Es ist jedoch nicht zu übersehen, dass Chevrons Strategie, die Ausgaben an einer engen Leine zu halten, zwar richtig war, aber es ebenfalls hohe Kredite aufnehmen musste, um seine Dividende zahlen zu können, nachdem der Einbruch der Ölpreise im letzten Jahr die Raffineriemargen geschmälert hatte.

In 2020 gab Chevron mehr Geld für Dividenden (9,7 Milliarden US-Dollar) als für Investitionen (8,9 Milliarden US-Dollar) aus. Das ist bei Chevron zumindest in den letzten 30 Jahren nicht mehr der Fall gewesen, berichtete Bloomberg. Darüber hinaus hat die Übernahme von Noble Energy im letzten Jahr, die im Oktober abgeschlossen wurde, den Verschuldungsgrad von Chevron auf 23% erhöht, seinen höchsten Stand zum Jahresende seit 2002.

Laut Goldman ist es mit Chevrons überdurchschnittlicher Wertentwicklung im Vergleich zu Exxon vorbei. Die Analysten der Bank, angeführt von Neil Mehta, schrieben in einer Mitteilung an die Kunden:

"Wir sehen die Bilanz, die Nachhaltigkeit der Dividenden, die Wachstumsaussichten im Permischen Becken und den freien Cashflow aus den australischen LNG-Anlagen weiterhin positiv."

Sie stellten jedoch fest, dass die Aktie nach der relativen Outperformance in den letzten Jahren nach verschiedenen Kriterien mit einem Aufschlag gegenüber der Konkurrenz gehandelt wird. So ist Chevron nach dem Unternehmenswert im Verhältnis zum schuldenbereinigten Cashflow als auch dem Aktienkurs im Verhältnis zum Gewinn teurer als seine Branchenkollegen.

Nach einem Plus von 22% notierte die Chevron-Aktie bei 102,92 USD, was eine jährliche Dividendenrendite von etwa 5% ergibt. Das Unternehmen zahlt vierteljährlich 1,29 USD pro Aktie.

Fazit

Bis zum letzten Jahr war Exxon im Energiebereich eine riskantere Wette als Chevron. Dem größten Ölgiganten der USA ist es nun gelungen, diese Wahrnehmung zu ändern, indem er sein Portfolio neu ausbalancierte und erhebliche Kostensenkungen vornahm.

Nach dieser Trendwende und einem verbesserten Ölpreisausblick ist der Exxon-Aktie der Vorzug zu geben und das Unternehmen ist in einer stärkeren Position als im Vorjahr, um seine vierteljährliche Dividende von 0,87 USD je Aktie zu sichern.

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