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EZB redet Euro herunter, als Dollar auf US-Einzelhandelsumsätze fällt

Veröffentlicht am 15.03.2018, 12:56
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Von Kathy Lien, Geschäftsführerin Devisenstrategie bei BK Asset Management. Der Artikel erschien im englischen Original unter dem Titel 'ECB Talks Down Euro As Dollar Falls On Retail Sales' am 14. März. 2018 auf Investing.com.

Die Einzelhandelsdaten waren die wichtigsten US-Konjunkturdaten in dieser Woche und gaben dem Dollar unglücklicherweise überhaupt keine Unterstützung. Ökonomen sahen eine Erholung der Verbraucherausgaben, nachdem diese zu Jahresbeginn um 0,3% gefallen waren, stattdessen gab es mit einer Veränderung von -0,1% den zweiten Rückgang in Folge. Und obwohl die Umsätze ohne Automobile und Benzin um 0,3% gestiegen sind, sind die Verbraucherausgaben lustlos bedenkt man das die hohe Neueinstellungen in der Wirtschaft. Teil des Problems sind die Löhne, aber die jüngste Volatilität am Aktienmarkt hat die Investoren zusätzlich entmutigt, große Positionen einzugehen. Der Dollar und US-Aktien sackten in der Folge ab, aber Risikoaversion überschattete alles andere und verhinderte eine Rallye bei EUR/USD und GBP/USD. Die US-Erzeugerpreise stiegen stärker als erwartet, sind aber weitaus weniger wichtig als die Einzelhandelsumsätze.

Der Empire State Index und die Umfrage im produzierenden Gewerbe von der Philadelphia Fed, die am Donnerstag erscheinen werden, könnten für einige Verwunderung sorgen, aber das Hauptereignis dürfte die weithin erwarteten Bestätigung von Larry Kudlow als Nachfolger Gary Cohns durch US-Präsident Donald Trump sein. Kudlow ist aus den Finanzmedien bekannt und seine Ernennung dürfte den Markt beschwichtigen, was dem USD/JPY Kurs und Aktien einen kurzen Schub geben könnte. Derzeit hält die 106 als Unterstützung für den USD/JPY, aber eine Bewegung über 107 wäre in der Tat notwendig, um die negative Flüsse abzumildern.

Der EUR/USD Kurs brach im Asienhandel über die 1,2400 aus, aber EZB-Präsident Draghi brachte ihn gleich wieder zurück auf seinen Ausgangskurs. Angesichts seiner gemäßigten Kommentare auf der letzten EZB-Sitzung kommt seine Vorsicht nicht als Überraschung. Er sagte die Bank müsse Geduld und Ausdauer beweisen, da die unterliegende Inflation weiterhin verhalten ist, aber steigen muss, damit die Politik der Quantitativen Lockerung beendet werden kann. Er fügte auch hinzu, dass die Stärke des Euros die Inflation drücken könnte, was zur Schlussfolgerung führt, dass je stärker der Euro steigt, desto weniger dürfte die Notenbank bereit sein, ihre Wertpapierkäufe zu beenden. Die EZB-Ratsmitglieder Praet, Coeure und Villeroy stimmten alle überein, dass die Inflation niedrig ist und die Gleichförmigkeit der Kommentare macht klar, dass die Zentralbank keine eile hat, ihren Ausblick abzuändern. Als es am Mittwoch keine Konjunkturberichte aus Großbritannien gab, hat sich das Pfund gegenüber der US-Währung nicht bewegt, lag aber gegenüber dem Euro höher. Keine Brexitnachrichten sind gute Nachrichten, aber der Mangel an Fortschritten gibt dennoch Grund zur Sorge.

Unter den drei Rohstoffwährungen schlug sich der australische Dollar am besten.Ein besseres Konsumklima, ein schnelleres Wachstum der Industrieproduktion in China und positive Kommentare aus der Notenbank des Landes haben die Währung steil nach oben geschickt. Der stellvertretende Notenbankvorsitzende Kent sagte: “Das gute Wachstum, das wir beobachten, die niedrige Reservekapazität....erhöht das Risiko, dass der Inflationsdruck zunimmt.". Er meinte auch, dass "die Märkte die Möglichkeit eines schnelleren Wachstum unterschätzen" könnte. Diese sind die aggressivsten Kommentare, die wir bisher aus der RBA gehört haben, sodass die starke Kursreaktion des australischen Dollars keine Überraschung war. Der AUD/USD zog sich während des Handels in New York von seinem Tageshoch zurück, als der US-Dollar von seinen Tiefstständen zurück federte. Ein Schlusskurs von über 79 Cents ist nun vonnöten, damit der Anstieg weitergehen kann. Der USD/CAD Kurs beendete den Tag in der Nähe seines Tiefs, nachdem er zuvor auf bis zu 1,2976 gestiegen war. Es gab keinen besonderen Auslöser, außer der großen Widerstandslinie bei 1,30. Der neuseeländische Dollar hinkte hinterherbevor der BIP-Report hereinkommen wird. Nach der Verbesserung der Einzelhandelsumsätze und des Außenhandels zum Jahresende, wird mit stärkerem Wachstum gerechnet. Sollte das BIP die Erwartungen schlagen, dann könnten wir den NZD/USD auf 74 US-Cent steigen sehen, aber die stärkste Bewegung sollte gegenüber dem Euro kommen, als der EUR/NZD Kurs riskiert auf 1,6750 zu fallen.

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