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Fallende US-Zinsen lassen den Greenback fallen

Veröffentlicht am 20.04.2017, 14:09
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Ende März/Anfang April erholte sich der US-Dollar und der Dollar-Index stieg von 98,86 um 2,50% auf 101,34,da die Nervosität im Zusammenhang mit den anstehenden französischen Wahlen und den Unruhen um den Brexit steigt. Diese starken Gewinne lagen weitgehend an der massiven Abwertung des Euros, der um mehr als 3% auf 1,0574 gefallen ist, während der japanische Yen zwischen 110 und 112 auf der Stelle trat. In diesem Zeitraum konzentrierten sich die Anleger weniger stark auf die Entwicklungen um den USD und vor allem die gescheiterte Reformagenda von Donald Trump. Die Anleger nahmen sich Zeit, den Dollar zurück auf seine alten Werte zu bringen, da er aufgrund seines Status als sicherer Hafen in einem schwierigen Umfeld kapitalisierte.

In der letzten Märzwoche begann sich der Wind jedoch zu drehen, da die Anleger damit begonnen haben, den Reflations-Trade von Herrn Trump in Frage zu stellen. Die Aktienrallye legte eine Pause ein, da der S&P 500 auf leicht über 2.320 Punkte zurückging - ggü. 2.400 Punkten Anfang März - da die Händler von Aktien auf Anleihen übergingen, was die Renditen der zehnjährigen US-Treasuries zurück auf 2,20% brachte im Vergleich zu 2,62% vor einem Monat.

Am kurzen Ende der Kurve war die Abwertung akuter, wo die Renditen der zweijährigen Papiere um 20 Bps auf 1,17% abrutschten, da der Markt langsam erkannte, dass die Fed die Zinsen nicht drei Mal in diesem Jahr erhöhen wird.

Der Trump-Trade, der die Inflationserwartungen vor sechs Monaten rapide hat steigen lassen, löste sich auch auf. Die Inflationserwartungen sind seit Mitte März deutlich gefallen und haben die US-Renditen mit sich gezogen. Die so genannten 1 Y5Y-Forward-Inflationserwartungen (für 1 Jahr in 5 Jahren) sind vor kurzem auf 0,19% abgerutscht, während die längerfristigen Inflationserwartungen stabil blieben, zumindest bisher. Wir denken, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bevor sie sich ebenfalls nach unten anpassen. Die 5Y5Y-Inflationserwartungen liegen weiter leicht unter 2% im Vergleich zu 1,50% im November letzten Jahres.

Insgesamt denken wir, dass das erst der Anfang ist und dass diese grundlegende Bewegung in den nächsten paar Monaten anhalten und vielleicht sogar beschleunigen wird. Diese Neubewertung der Inflationserwartungen wird den USD wesentlich belasten. Kurzfristig würden wir es vermeiden, bei dieser Neubewertung gegenüber dem Euro und Pfund mitzuspielen, da das politische Risiko recht hoch ist. Sobald die französischen Wahlen jedoch vorbei sind wird der Euro freigesetzt. In dem Komplex höher rentierlicher Währungen würden wir beim NZD Long-Positionen eingehen, da die Spekulanten ihre Short-Positionen weiter auflösen werden.

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