Falscher Ausbruch oder echt?

Veröffentlicht am 04.02.2015, 15:20
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10

Die Rohstoffpreise stabilisieren sich weiter und der Anleihenabverkauf lässt vermuten, dass die Teilnehmer entweder Gewinne mitnehmen oder sich für einen Aufschwung bei den fundamentalen Daten vorbereiten. Die US-Wirtschaftsdaten zeigen weiterhin eine Beschleunigung (trotz geringerer wirtschaftlicher Beulen), das Wachstum wird von billigen Rohstoffen unterstützt.

Die EZB bereitet nun die Liquiditätspumpen mit 60 Mrd. € im Monat vor - der Ausblick ist daher nicht so düster. Dazu kommen Nachrichten, dass China den Reservesatz für Banken um 50 Basispunkte auf 19,50% gesenkt hat, nachdem die Wirtschaftsdaten schwächer als erwartet ausgefallen waren, was als positiv gilt. Das Brent-Rohöl hat sich fast 20% von seinen letzten Tiefstständen auf 57,8 USD/Barrel erholt und das bullische Feeling hält an. Vor dieser Kulisse mit niedrigen Energiekosten sieht die globale Prognose etwas optimistischer aus, auch wenn die Sorgen um einen griechischen Exit wieder aufgelodert sind.

Die globalen Aktienmärkte erholten sich, als Nachrichten bekannt wurden, dass der griechische Finanzminister von seinen ersten Forderungen auf eine bedingungslose Streichung der Schulden abgegangen ist. Der S&P 500 Index hat seinen bärischen Trend umgekehrt und hat nun die Spitze bei 2055 im Visier. Sollte der S&P Käufer finden, wird die Ausweitung über den nahen Widerstand den Fokus auf 2064 bringen, bevor er auf das Rekordhoch von 2092,70 in Angriff nimmt. Der DAX Index hat seinen starken bullischen Trend auf neue Rekordhochs ausgeweitet. Griechenland wird nun versuchen, ein "Menü mit Schulden-Swaps" zu verhandeln, diese Nachrichten ließen die griechischen Renditen um mehr als 140 Basispunkte einstürzen.

Aber die EZB ist voller Optimismus und hält eisern daran fest. Über Nacht meldete die FT, dass es die EZB Griechenland nicht erlauben werde, zum Ende dieses Monats neue Schulden zu machen. Dies wird wohl dazu führen, dass Griechenland bald ohne Bargeld dastehen wird, da das internationale Bailout am Ende des Monats ausläuft. Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis hatte europäischen Politikern vorgeschlagen (er will immer noch nicht mit der "Troika" verhandeln), dass Athen über den Verkauf von Schatzanweisungen im Wert von 10 Mrd. € eine kurzfristige Finanzierung zustande bringen könnte. Diese "Brücken"-Finanzierung würde die nächsten drei Monate abdecken, während ein neuer Bailoutplan ausgearbeitet werden kann. Doch aus Quellen verlautet, dass die EZB, die die Bedingungen für die Ausgabe von nationalen Schuldpapieren festlegt, eine Erhöhung der aktuellen Obergrenze um 15 Mrd. € nicht zulassen wird.

Diese Woche hat die RBA ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf ein neues Rekordtief von 2,25% gesenkt. Während 60% des Marktes die Bewegung bereits eingepreist hatte, führte die tatsächliche Ankündigung zu einem deutlichen Rückgang beim AUD. Die Begründung war, dass diese Bewegung anscheinend nicht durch die tatsächlichen Wirtschaftsdaten unterstützt wird. Sie bedeutet eher weitere Auseinandersetzungen in den zunehmenden Währungskriegen. Die angenehmen CPI-Zahlen aus der letzten Woche bringen die Jahreszahl trotz des globalen Inflationsgegenwinds näher an das RBA-Zielband von 2%-3%.

Der Rückgang gegenüber dem USD auf 0,75 wird jedoch die deflationären Auswirkungen des niedrigeren Öls ausgleichen. Interessanterweise ist die Angst um die Senkung bei den nach Rendite suchenden Teilnehmern klar verschwunden, was möglicherweise dazu geführt haben könnte, dass der AUD stärker geboten wird. Zuletzt glauben wir weiterhin, dass die politischen Anstrengungen in China das chinesische Wachstum im 2. Quartal stabilisieren und zu einem positiven Wachstumsausblick für den AUD führen werden. Diese Bewegung der RBA war angesichts der globalen Deflation vorherzusehen. Sollte dies der neue RBA-Prozess sein, so ist es sehr wahrscheinlich, dass von zusätzlichen Senkungen im Mai auszugehen ist, da der Inflationstrend niedrig bleibt, ein Abwärtsrisiko bestehen bleibt und das Wachstum stagniert.

Mit steigenden Rohstoffen erfuhr der FX-Rohstoffkomplex einen Anstieg. Der AUD/USD war zurück auf 0,7847 und konnte alle Verluste nachder RBA-Entscheidung wieder gutmachen. Die AUD/USD-Händler werden auf den Widerstand bei 0,7855 achten.

Gestern überraschten die allseits erwarteten türkischen Inflationszahlen mit 7,2% im Jahresvergleich nach oben und lagen über den Konsensprognosen von 6,8% im Jahresvergleich. Mit dieser leichten Verbesserung bei der Inflation gab die CBT bekannt, dass sie nicht länger eine Notfallsitzung abhalten müsse. Eine Sitzung, die sehr wahrscheinlich zu einer Zinssatzsenkung geführt hätte. Die fehlende Trennung zwischen Regierung und Zentralbank war eine Hauptsorge der Anleger, die sich ergebende Erholungsrallye bei der TRY war daher vorhersehbar. Die ursprünglich angesetzte Sitzung am 24. Februar wird zeigen, ob Zinssatzsenkungen wahrscheinlich sind.

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Öl

EURUSD Der EUR/USD hat seinen Widerstand bei 1,1368 gebrochen (sehen Sie auch die abfallende Trendlinie). Dies dürfte zu kurzfristiger Stärke führen. Widerstände können jetzt bei 1,1534 und bei 1,1679 gefunden werden. Stundenunterstützungen liegen bei 1,1423 (Hoch vom 27. 1. 2015) und bei 1,1368 (achten Sie auch auf den aufsteigenden Kanal).Langfristig deutet das symmetrische Dreieck weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen wird jede Stärke nur als vorübergehend angesehen. Ein Widerstand liegt bei 1,1679 (Hoch vom 21. 1. 2015), während ein Schlüsselwiderstand bei 1,1871 (Hoch vom 12. 1. 2015) zu finden ist. Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,1000 (psychologische Unterstützung und bei 1,0765 (Tief vom 3. 9. 2003).

GBPUSD Der GBP/USD zeigt gestern etwas Kaufinteresse in der Nähe der Unterstützung bei 1,4952 (Tief vom 23. 1. 2015). Doch die Kurse müssen den Schlüsselwiderstand bei 1,5274 (Hoch vom 6. 1. 2015) durchbrechen, um das kurzfristige Aufwärtspotenzial zu verbessern. Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,5224 (Hoch vom 27. 1. 2015), wohingegen sich eine Stundenunterstützung bei 1,5101 (Hoch vom 2. 2. 2015) befindet. Langfristig sieht die technische Struktur so lange negativ aus wie die Kurse unterhalb des Schlüsselwiderstands bei 1,5274 (Hoch vom 6. 1. 2015; achten Sie auch auf die abfallende Trendlinie) verharren. Ein vollständiger Rückfall auf die Aufstiegsniveaus von 2013-2014 kann erwartet werden. Doch die starke Unterstützung bei 1,4814 sollte mittelfristig alle Risiken auf der Unterseite begrenzen.

USDJPY Der USD/JPY hat es bisher nicht geschafft, in Richtung des Hochs seines abfallenden Kanals zu marschieren. Dies deutet auf anhaltenden Verkaufsdruck hin. Ein Stundenwiderstand wird nun durch die kurzfristig abfallende Trendlinie markiert (um 118,23), während ein Schlüsselwiderstand bei 118,87 liegt. Unterstützungen finden sich bei 116,66 (Tief vom 2. 2. 2015) und bei 115,86 (Tief vom 16. 1. 2015). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die Schlüsselunterstützung bei 110,09 (Hoch vom 1. 10. 2014) hält. Auch wenn eine mittelfristige Konsolidierung möglicherweise unterwegs sein sollte, so finden sich dennoch keine Anzeichen für ein Ende des langfristig bullischen Trends. Ein Hauptwiderstand befindet sich bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007). Eine Schlüsselunterstützung liegt bei 115,46 (Tief vom 17. 11. 2014).

USDCHF Der USD/CHF pausiert in der Nähe des Widerstands bei 0,9368 (Tief vom 15. 10. 2014; sehen Sie auch die 200er DMA). Ein weiterer Widerstand liegt bei 0,9554 (Tief vom 16. 12. 2014). Stundenunterstützungen liegen bei 0.9170 (Tief vom 30. 1. 2015) und bei 0,9080 (Innertagestief). Nach Aufgabe der Mindestuntergrenze für den EUR/CHF hat sich ein wichtiges Top bei 1,0240 gebildet. Der Bruch des Widerstands, der durch das 61,8% Retracement auf den Abverkauf markiert wird, deutet auf ein starkes Kaufinteresse hin. Ein weiterer Schlüsselwiderstand liegt bei 0,9554 (Tief vom 16. 12. 2015), und eine starke Unterstützung kann bei 0,8353 (Innertagestief) gefunden werden.

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