In der vergangenen Handelswoche war die Notenbanksitzung der amerikanischen Zentralbank das große Thema. Wie erwartet hob das FED um ihre Vorsitzende Janet Yellen den Leitzins in den USA um 25 Basispunkte an. Aufgrund der vorangegangenen Erwartungen des Marktes stellte dies keine Überraschung dar. Für einen kurzfristigen bullishen Impuls sorgte allerdings die anschließende Pressekonferenz, bei welcher Yellen den Fokus auf die geringe Arbeitslosigkeit in den USA lenkte und damit weiteren Zinsschritten im laufenden Jahr die Tür öffnete.
Marktsituation USD-Dollar 20. Juni 2017:
Weniger Aufmerksamkeit bekamen hingegen die amerikanischen Inflationsdaten und der US-Arbeitsmarkt. Die neugeschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft blieben zuletzt unter den Erwartungen und erhöhten somit den Druck auf die amerikanische Notenbank. Yellen zeigte sich davon aber unbeeindruckt und präsentierte sich im Rahmen der Pressekonferenz ungewohnt „zinsoptimistisch“.
Damit stehen die Chancen für eine weitere Zinsanhebung in 2017 nach wie vor gut, weshalb der US-Dollar in den ersten Stunden nach der Notenbanksitzung deutlich zulegen konnte. Im Vorfeld wurde auf der Unterseite noch die temporäre Abwärtstrendlinie getestet.
In der Folge stieg der US-Dollar-Index bis an den mittelfristigen Widerstand bei 97,50 Zähler an, konnte diesen aber nicht nachhaltig überwinden und gab im restlichen Wochenverlauf wieder bis auf 97,10 Zähler ab. Zum gestrigen Wochenauftakt eröffnete der US-Dollar-Index dann deutlich unter dem Wochenschlusskurs bei 96,80 Zähler und nahm erst im späteren Handel wieder Kurs auf die 97,- Punkte Marke.
Damit bleibt der mittelfristige Widerstandsbereich zwischen 97,50 und 97,70 Zählern weiterhin intakt. Erst wenn es dem US-Dollar-Index gelingt diesen Bereich auszuhebeln eröffnet sich weiteres Potenzial auf der Oberseite.
Auf der Unterseite ist nach wie vor die temporäre Abwärtstrendlinie zu beachten, da diese mittlerweile dreifach getestet wurde und damit eine gewisse technische Bedeutung besitzt.
Marktsituation EUR/USD 20. Juni 2017:
Das Währungspaar EUR/USD konnte trotz kurzfristiger Volatilität im Zuge der US-Notenbanksitzung keine nachhaltigen technischen Signale generieren. Nach wie vor notiert das Währungspaar unterhalb des übergeordneten Widerstands bei 1,1295 USD und oberhalb des seit Jahresbeginn bestehenden Aufwärtstrendkanals.
Unterhalb des Vorwochentiefs bei 1,1133 USD dürfte sich eine mittelfristige Korrektur beim EUR/USD einstellen. Gelingt hingegen ein bullisher Ausbruch über den o.a. Widerstand besteht auch die Chance auf weitere Kursgewinne sofern sich der Ausbruch als nachhaltig herausstellt. Fehlausbrüche sind in dem aktuellen Marktumfeld allerdings einzukalkulieren.
Dass das Währungspaar trotz hawkischer Kommentare von Janet Yellen nicht deutlicher unter Druck kam, ist auf die Skepsis der Marktteilnehmer aufgrund der schwächeren US-Wirtschaftsdaten zurückzuführen. Daher dürfte der Fokus in den kommenden Tagen auf verschiedenen Reden von Fed-Vertretern liegen. Anleger sollten diese Termine daher im Blick behalten.
nterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen Widerstände
1,1140 1,1230
1,1133 1,1270
1,1110 1,1285
1,1075 1,1300
1,1025 1,1368
Zeit Währ. Ereignis
· 08:00 EUR Erzeugerpreisindex Deutschland (Monat) (Mai)
· 09:30 GBP Bank von England (BoE) Gouverneur Carney spricht
· 13:45 USD FOMC Mitglied Rosengren spricht
· 14:00 USD FOMC Mitglied Fischer spricht
· 14:30 USD Leistungsbilanz (Q1)
· 21:00 USD FOMC-Mitglied Kaplan spricht Wichtige Wirtschaftsdaten für den kommenden Handelstag: