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Fed injiziert 5 Bio. USD und dennoch schlimmster Tag seit 1987

Veröffentlicht am 13.03.2020, 12:55
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Die US-Aktien hatten ihren schlimmsten Tag seit 1987, selbst nachdem die Federal Reserve (Fed) angekündigt hatte, dass sie über den nächsten Monat hinweg 5 Bio. USD in den Markt injizieren will. Der Dow schloss 9,99% tiefer, während sowohl der S&P als auch der Nasdaq um 9,51% bzw. 9,43% fielen.

Dass die zusätzlich von der Fed bereitgestellte Liquidität die Anleger nicht begeisterte liegt vielleicht daran, dass der Abverkauf nicht an einer nachlassenden Liquidität liegt. Im Gegenteil, wir sehen mit Verstärkung des Abverkaufs einen schrittweisen Anstieg der Handelsvolumen bei allen führenden Marktindizes. Das bedeutet, dass die Käufer da sind, und dass die Liquidität nicht fehlt.

Es scheint so, als gäbe es nichts, was die Währungshüter tun könnten, um das Blutbad zu stoppen. Die Kombination aus koordinierten steuerlichen und geldpolitischen Interventionen war beim Umgang mit dem coronavirusbedingten globalen Abverkauf nicht effizient. Wie wir in früheren Berichten erwähnt haben, schwimmt man gegen eine starke Strömung, wenn man versucht, die Aktivität zu einer Zeit, in der die Unternehmen ihre Tätigkeiten verlangsamen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, über günstige und reichhaltige Liquidität anzukurbeln. Zu diesem Zeitpunkt gibt es nur wenig Alternativen.

Die starken Marktbelastungen in New York schlugen am letzten Handelstag der Woche in Asien auf die Stimmung, aber nicht in anderen Ländern. Der Nikkei verlor 6,08%, der Hang Seng fiel 2,01%, aber der ASX 200 erholte sich um 4,42%, da das Öl zulegte.

Der jüngste Abverkauf war ein guter Test für den Ölmarkt. Das WTI-Rohöl konnte sich über 30 USD pro Barrel halten und legte so die Grundlagen für eine solide Unterstützung auf diesem Niveau. Eine Marktkorrektur könnte eine Erholung in Richtung 38/40 USD anregen, aber dicke Angebote könnten weitere Gewinne verhindern, wenn neben dem deutlichen coronavirusbedingten Nachfragerückgang die Uneinigkeit zwischen Saudi-Arabien und Russland zu einem Preiskrieg an den Ölmärkten führen sollte.

In Europa senkte die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen nicht weiter, sondern entschied sich für Massnahmen, um höhere Bankkredite anzuregen, und weitete ihr quantitatives Lockerungsprogramm um 120 Mrd. Euro aus. Somit ist die EZB eine der wenigen grossen Zentralbanken, die ihre Zinsen nicht weiter gesenkt haben. Die anderen beiden sind die Bank of Japan (BoJ) und die Schweizerische Nationalbank (SNB), die bereits negative Zinsen haben und wahrscheinlich keinen Vorteil in weiteren Zinssenkungen sehen.

Die Intervention der EZB blieb hinter den Erwartungen zurück. Der DAX und CAC fielen am Donnerstag um weitere 12%. Aber wir bezweifeln, dass eine Zinssenkung ihr Schicksal geändert hätte.

Der US-Dollar legte zu und die Renditen stiegen trotz der Ankündigung der Fed. Die Renditen der US-Staatsanleihen mit 10-jähriger erholten sich auf 0,84%. Eine plausible Erklärung könnte sein, dass das aus verkauften globalen Aktien freigesetzte Geld in den US-Dollar fliessen könnte, da die Anleger Bargeld dazu nutzen, um günstige US-Dollar zu kaufen. Eine weitere Erklärung ist die Flucht in sichere Anlagen.

Der Euro fiel gegenüber dem allgemein stärkeren US-Dollar am Donnerstag auf 1,184 und erholte sich dann auf 1,12. Unveränderte Eurokurse im Vergleich zu deutlich niedrigeren Zinsen und der Aussicht, dass die Zinsen weiter gesenkt werden, sollten den Euro mittelfristig stärker machen. Das schmäler werdende Zinsdifferential sollte die Einheitswährung gegenüber dem US-Dollar und dem Pfund Sterling begünstigen. Der Euro sollte sich gegenüber dem US-Dollar weiter stabil über der 1,10-Marke halten und es ist nur eine Frage der Zeit, bevor die Einheitswährung die 0,90-Marke gegenüber dem Pfund Sterling überschreitet.

Das Pfund Sterling brach gegenüber dem Greenback kurzfristig auf 1,2490 ein. Käufer bei Rücksetzern standen um 1,25 bereit. Das Cable könnte um den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt auf Widerstand treffen, wenn es sich einer nachhaltigen Erholung des US-Dollars ausgesetzt sehen sollte.

Der FTSE 100 brach gestern um 640 Punkte auf seinen niedrigsten Wert in mehr als sieben Jahren ein. Weder die steuerlichen Unterstützungsmassnahmen im Wert von 30 Mrd. Pfund, die Zinssenkung um 50 Basispunkte noch das zusätzliche geldpolitische Anreizpaket trugen dazu bei, die Nachfrage nach den britischen Aktien zu erhöhen. Banken-, Energie- und Bergbauaktien brachen stark ein.

Der Handel der FTSE-Futures (+3,50%) lässt vermuten, dass der britische Blue-Chip-Index heute seine Wunden lecken könnte. Das günstigere Sterling und das stabile Öl sollten den Index unterstützen, aber die Gewinne bleiben anfällig.

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