An den Finanzmärkten zeigt sich Schwäche. Das Fehlen wichtiger Nachrichten hat dazu geführt, dass die Preise gefallen sind. Taktisch schauen wir uns die Medien an und warten auf Nachrichten zum Handelskrieg zwischen den USA und China, der EZB, dem Brexit, auf allgemeine Daten, die eine Fed-Richtung andeuten könnten, auf Kenntnisse zur kurzfristigen Preisentwicklung. Im asiatischen Handel hat das Fehlen negativer Nachrichten (Boltons Exodus kann für Globalisten als positiv gesehen werden) dem Nikkei und Hang Seng zu einer starken Erholung verholfen. Für die Zukunft scheint es so, als wäre die Zinssenkung durch die EZB, Staffelungen und Anlagekäufe gemachte Sache. Die Auswirkung auf die Preise dürfte begrenzt bleiben (wenn auch positiv). In Wirklichkeit sind die Wirtschaftsprognosen der EU schwach, aber nicht schrecklich, sollte die EZB also beide Waffen einsetzen, wäre das etwas zu übertrieben, es sei denn, es gibt ein alternatives Ziel. Für die Devisenmärkte werden die EZB-Massnahmen bedeutender sein. Der Vorteil einer Zinssenkung (der Einlagenzins ist bereits negativ und die Renditekurve in der EU ist extrem niedrig) wird gering sein, aber die «Hundepfeife» für die Währungshändler dürfte tiefgehender sein. Das Rennen nach unten, die Abwertung der Währung, um einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen, wurden zum beliebtesten Devisenhandel. Mit einem soliden jährlichen BIP-Wachstum von 2,3% und 6,2% hätten die RBNZ und RBI mit der Zinssenkung warten können, bis die Daten eine klarere Verschlechterung anzeigen. Die pro-aktive Entscheidung war jedoch unserer Meinung nach auf ihre Währungen abgezielt (vor allem, wenn man die schnelle Abwertung des CNY berücksichtigt). Mit einem niedrigeren US-Wachstum und schwächeren Ausblicken sowie fallenden Renditen dürfte die Nachfrage nach dem USD auslaufen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Ländern nun aggressiv die Zinsen senken. Wir hören das Echo des brasilianischen Finanzministers, Guido Mantega, der 2010 erklärte, dass ein internationaler Währungskrieg ausgebrochen sei. Die EZB-Massnahmen werden die nächste Welle an Abwertungen auslösen.