(DailyFX.de - Düsseldorf) – Das Brokerhaus IG Markets taxiert den Cable aktuell auf 1,33664 US-Dollar je GBP. Die relevante Unterstützung bei 1,35 wurde damit auf Tagesbasis bereits unterschritten, auf Wochenbasis fällt allerdings noch der Schlusskurs darunter.
DIE CHARTTECHNISCHEN STRICKE REISSEN
Das britische Pfund gibt gegen den Greenback in dieser Woche weiter nach. Charttechnisch betrachtet, wurde die relevante Unterstützung bei 1,35 US-Dollar je GBP nun definitiv unterschritten. Nächstes relevantes Unterstützungsziel könnte durch den 100-Wochen-Durchschnitt dargestellt werden, siehe GBP/USD Chart auf Wochenbasis unten. Dieser verläuft aktuell bei 1,3060 US-Dollar je GBP.
GBP/USD CHART AUF WOCHENBASIS
Vor einigen Wochen hat die Bank of England die Marktteilnehmer ein wenig ratlos zurück gelassen, was die nächsten Zinsschritte angeht, doch Marktteilnehmer waren von der konjunkturellen und politischen Lage (Brexit) nicht wirklich überzeugt. Lediglich die Arbeitsmarktdaten sowie eine leichte Schwäche im US-Dollar konnten das GBPUSD Währungspaar etwas unterstützen.
BOE CARNEY SIEHT DIE KONJUNKTUR TROTZ SCHLECHTEM WETTEREINFLUSS SCHWACH PERFORMEN
In dieser Woche steht das britische Pfund wieder mal im Rampenlicht. So hat BoE Carney am Dienstag eine Rede gehalten und sich zu der aktuellen Schwäche in der britischen Konjunktur geäußert. Obwohl die Bank of England laut eigenen Umfragen mehr Einfluß des schlechten Wetters auf die Daten sieht, als das britische Statistikamt, so geht Carney dennoch nicht davon aus, dass das schwache BIP-Wachstum per Q1 2018 nach oben revidiert werden kann. Das sahen Marktteilnehmer als Bestätigung für den aktuell dovishen Kurs der BoE.
Am Donnerstag wird BoE-Chef Carney erneut eine Rede halten. Am Mittwoch werden Inflationsdaten per Monat April präsentiert, am Donnerstag folgen die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen sowie am Freitag steht dann das BIP-Wachstum an. Die Inflation ist dabei auf YoY Basis mit 2,4 % unter der Erwartung von 2,5 % ausgefallen. Auch auf Mom Basis lag die Rate bei 0,4 % und dabei zwei höher als im Vormonat aber unter der Erwartung von 0,5 %. Die negativen Inflationsdaten haben dem aktuellen Trend im Cable etwas mehr Dynamik nach unten verliehen.
WERDEN EINZELHANDELSUMSÄTZE DEN SCHWACHEN TREND FORTSETZEN?
Schauen wir auf die Einzelhandelsumsätze, so werden hier im Vergleich zum Vormonat positive Daten auf MoM Basis erwartet. Der Konsens geht von einem Anstieg in Höhe von 0,8 % (MoM) im April aus nach einem Rückgang von 1,2 % im Vormonat. YoY geht man jedoch von einem Anstieg von lediglich 0,1 % aus nach einem Anstieg von 1,1 % im Vormonat. Da Einzelhandelsumsätze zu einem nicht geringen Anteil in die Berechnung des BIP-Wachstums eingehen, dürften diese Daten ebenfalls stark im Fokus behalten werden. Anzumerken ist, dass sich das Wachstum der Einzelhandelsumsätze auf YoY Basis seit 2017 in einem rückläufigen Trend befindet, siehe Chart unten.
BIP-WACHSTUM DÜRFTE LAUT DER BOE KEINE POSITIVE REVISION ERHALTEN
Das BIP-Wachstum wurde bereits in einer ersten Veröffentlichung auf 1,2 % YoY per erstes Quartal geschätzt nach 1,4 % im vierten Quartal 2017. MoM betrug das Wachstum per Q1 2018 vorläufig 0,1 % nach 0,4 % im vierten Quartal 2017. Wie bereits oben erwähnt dürfte eine positive Revision laut der BoE dennoch unwahrscheinlich sein. Im Rahmen der ersten Veröffentlichung wurde ein sequentielles Wachstum von 0,3 % erwartet, womit diese Erwartungen stark untertroffen wurden, was ebenfalls dazu beitrug, dass Marktteilnehmer einen Zinsschritt seitens der BoE für immer unwahrscheinlicher gehalten haben.