Die Edelmetalle haben in den letzten Wochen eine beeindruckende Rallye vollzogen. Diese führte zum Teil auf ein neues Mehrjahreshoch. Kein Wunder, wenn dies förmlich nach einer Korrekturbewegung schreit. Diese ist inzwischen im Gang und dürfte bald wieder auslaufen. Beim Öl spielen derzeit die Vorgänge im Iran die treibende Rolle. Daher ist hier immer mit einer Überraschung in die eine oder andere Richtung zu rechnen.
Langfristeinschätzung Gold
Es stellt sich immer die Frage, ob Unterstützungslinien die sich vor vielen Jahren gebildet haben, heute noch eine Relevanz besitzen. So hatte sich bei Gold in den Jahren 2011 und 2012 eine Unterstützung etabliert, die nun als Widerstand fungieren könnte. Per Definition einer solchen Unterstützung dürfte diese aber inzwischen abgearbeitet sein und längst nur noch eine psychologisch wichtige Marke darstellen. Der Bereich um 1.550 USD stellt eine solche Marke dar, die in den letzten Wochen dynamisch angelaufen wurde. Dass nun eine Korrektur stattfindet ist somit nicht ungewöhnlich. Der MACD-Indikator zeigt allerdings an, dass diese nicht allzu lange anhalten dürfte.
Was im Langfristchart zu erkennen ist, wird im kurzfristigen Bild noch einmal deutlicher. Der Ausbruch über das Top vom August letzten Jahres führte bis in den Bereich von 1.600 USD, welcher nicht gehalten werden konnte. Die aktuell laufende Korrekturbewegung führte nun zum Bruch des steilen Aufwärtstrends. Die Indikatoren haben Verkaufssignale generiert, was die aktuelle Gegenbewegung unterstützt. Unter die Marke von 1.480 USD sollte der Preis gleichwohl nicht fallen, da sich die technische Lage dann wieder grundlegend verschlechtern würde.
Silber ist aus technischer Sicht nicht ganz so gut gelaufen wie Gold. Das Top vom September konnte nicht überwunden werden. Im Bereich von knapp unter 19 USD wurde die Aufwärtsbewegung zunächst gebremst. Inzwischen ist auch die Marke von 18 USD wieder unterschritten worden. Ein Test der Unterstützungslinie bei knapp unter 17,50 USD sollte in den kommenden Tagen nicht überraschen.
Die technische Lage bei Platin sieht etwas anderes aus, als bei Gold. Hier lief das weiße Edelmetall an das September-Top und prallte dort zunächst ab. Die Indikatoren helfen derzeit nicht weiter weshalb der Blick auf den Trend gerichtet werden muss. Sollte dieser gebrochen werden, sind Notierungen um 920 USD wieder möglich.
Öl ist derzeit ein Spielball der Entwicklungen im Iran. Zunächst konnte ein Ausbruch aus dem Aufwärtstrendkanal generiert werden. Dann erfolgte der Einbruch unter diesen Aufwärtstrend. Die Indikatoren geben widersprüchliche Signale, weshalb die Unsicherheit anhalten dürfte. Im Bereich von 58 USD befindet sich eine Unterstützungslinie die aktuell verteidigt wird.